Lowell Bailey

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Lowell Bailey
Verband Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 15. Juli 1981 (42 Jahre)
Geburtsort Siler City, Vereinigte Staaten
Karriere
Aufnahme in den
Nationalkader
2001
Debüt im Weltcup 2002
Weltcupsiege 1
Status zurückgetreten
Karriereende 2018
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold 2017 Hochfilzen Einzel
 Biathlon-Europameisterschaften
Bronze 2018 Ridnaun Single-Mixed-Staffel
US-Rollski-Meisterschaften
Gold 2009 Jericho Sprint
Silber 2009 Jericho Verfolgung
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 8. (2016/17)
Einzelweltcup 3. (2016/17)
Sprintweltcup 9. (2016/17)
Verfolgungsweltcup 11. (2016/17)
Massenstartweltcup 16. (2016/17)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 1 0 0
Sprint 0 2 0
Staffel 0 1 0
letzte Änderung: 21. März 2017

Lowell Bailey (* 15. Juli 1981 in Siler City, North Carolina) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Biathlet. Er ist der erste amerikanische Weltmeister im Biathlon.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lowell Bailey aus Lake Placid gehörte seit 2001 dem US-Nationalkader an und wurde unter anderem von Per Nilsson und Armin Auchentaller trainiert. Seinen ersten größeren internationalen Auftritt hatte Bailey bei den Juniorenweltmeisterschaften 1999 in Pokljuka, wo er jedoch keine vorderen Platzierungen erreichte. Besser lief es ein Jahr später bei den Europameisterschaften in Zakopane, wo er als bestes Ergebnis einen zehnten Platz im Sprint erreichen konnte. Bei den Europameisterschaften, im Jahr darauf, in Haute-Maurienne gewann er Bronze im Sprint und in der Verfolgung. 2002 gab er sein Debüt im Biathlon-Weltcup. Bei einem Einzel in Antholz wurde er 65., startete danach jedoch zunächst im Europacup. In Chanty-Mansijsk nahm er 2003 erstmals, allerdings ohne größere Erfolge, an Biathlon-Weltmeisterschaften teil.

Seit der Saison 2005/06 startet Bailey regelmäßig im Weltcup. In Östersund konnte er als 29. erstmals Punkte erringen. Diese Platzierung konnte er bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin als 27. im Einzel verbessern. Mit der Staffel konnte er als Neunter auch einen Achtungserfolg erreichen. In der nacholympischen Saison erreichte Bailey sein bis dahin bestes Ergebnis in einem Einzelrennen. In Hochfilzen wurde er nämlich 18. im Sprint. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Antholz konnte er erneut keine guten Einzelergebnisse erreichen, doch wurde er mit der Staffel Neunter. 2009 wurde er nordamerikanischer Sommerbiathlonmeister über die 10 km. Lowell Bailey nahm an den Olympischen Winterspielen 2010 teil. Sein bestes Resultat war der 36. Platz im Sprint und in der Verfolgung. Mit der Staffel belegte er Rang 13. In der Saison 2011/12 kam Bailey bei Sprintrennen in Östersund und in Kontiolahti auf fünfte Ränge und erreichte damit seine bisher besten Resultate im Weltcup.

Obwohl Lowell Bailey nach der Saison 2015/16 zurücktreten wollte, setzte er seine Karriere fort, nachdem ihn seine Frau Erika dazu überredet hatte. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen verpasste er mit dem 4. Platz im Sprint nur um gut sechs Sekunden seine erste Medaille bei Biathlon-Weltmeisterschaften. Im Verfolgungsrennen ging er als Zweiter auf die letzte Runde, wurde dann jedoch unter anderem von den Medaillengewinnern Johannes Thingnes Bø und Ole Einar Bjørndalen überholt und beendete das Rennen auf Rang 6. Im Einzelrennen ging er mit Startnummer 100 als einer der letzten Athleten auf die Strecke und war einer von nur drei Athleten, die das Rennen ohne Schießfehler beendeten. Er gewann das Rennen vor dem Tschechen Ondřej Moravec und dem Franzosen Martin Fourcade. Es war sein erster Sieg im Biathlon-Weltcup, seine erste Medaille bei Weltmeisterschaften und auch die erste Goldmedaille für einen US-amerikanischen Biathleten.[1] Am 12. März erreichte er gemeinsam mit Susan Dunklee bei der Single-Mixed-Staffel beim Weltcup in Kontiolahti den zweiten Platz, es war die erste Podiumsplatzierung für eine US-amerikanische Staffelmannschaft seit dem März 1994 und erst die zweite Podiumsplatzierung in einem Staffelrennen für einen US-amerikanischen Biathleten. Die bislang einzige Podiumsplatzierung gelang Josh Thompson, Curt Schreiner, Darin Binning und Lyle Nelson mit einem dritten Platz am 31. Januar 1988 beim Weltcup in Ruhpolding.

Nach dem Staffelrennen am Holmenkollen in Oslo am 18. März 2018 beendete Bailey seine aktive Karriere. Es war für die US-amerikanische Mannschaft das letzte Rennen der Saison 2017/18, da sich der Verband dazu entschieden hatte, den letzten Weltcup im russischen Tjumen zu boykottieren.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lowell Bailey war einer von wenigen Linksschützen im Biathlon.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biathlon-Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 1
2. Platz 2 1 3
3. Platz  
Top 10 3 7 6 3 37 56
Punkteränge 19 59 53 26 64 221
Starts 39 108 71 26 65 309
Stand: Saisonende 2016/17

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Biathlon-Weltmeisterschaften

Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixed-Staffel
Jahr Ort
2003 Russland Chanty-Mansijsk 43. 59. 50. - 17.
2006 Slowenien Pokljuka (Mixedstaffel-WM) 18.
2007 Italien Antholz 41. 48. 50. - 9. DNS
2008 Schweden Östersund 56. 61. - - 15. -
2009 Korea Sud Pyeongchang 22. 55. 22. 18. 21. -
2011 Russland Chanty-Mansijsk 78. 32. 45. - 6. -
2012 Deutschland Ruhpolding 38. 20. 20. 25. 10. 12.
2013 Tschechien Nové Město 29. 32. 13. 13. 14 8.
2015 Finnland Kontiolahti 24. 17. 36. 13. 14. 8.
2016 Norwegen Oslo 15. 29. 36. 10. 8. 10.
2017 Osterreich Hochfilzen 1. 4. 6. 6. 7. 16.

Olympische Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Herrenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2006 Olympische Winterspiele | ItalienItalien Turin 46. 48. 27. 9.
Olympische Winterspiele 2010 Olympische Winterspiele | Kanada Vancouver 36. 36. 57. 13.
Olympische Winterspiele 2014 Olympische Winterspiele | RusslandRussland Sotschi 35. 38. 8. 23. 16. 8.
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud Pyeongchang 33. 32. 51. 6. 15.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lied für die US-amerikanische Biathlonmannschaft „Fire them down“ wurde von Lowell Bailey geschrieben und gemeinsam mit dem Rest der Mannschaft aufgenommen.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lowell Bailey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lowell Bailey – Der von Bisons träumte auf sueddeutsche.de, abgerufen am 17. Februar 2017
  2. Fire them down auf youtube.com, abgerufen am 22. Februar 2017