Lubuntu

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Lubuntu
Logo von lubuntu
Screenshot
Lubuntu 21.10 „Impish Indri“
Entwickler Lubuntu Gemeinschaft
Lizenz(en) Freie Software
Akt. Version 22.04 „Jammy Jellyfish“ (21. April 2022)
Abstammung GNU/Linux
↳ Debian GNU/Linux
↳ Ubuntu
↳ Lubuntu
Sprache(n) multilingual
lubuntu.me

Lubuntu ist ein offizielles Derivat der Linux-Distribution Ubuntu, das LXQt als Desktop-Umgebung nutzt. Es legt den Schwerpunkt auf Geschwindigkeit und Energieeffizienz, so dass auch die Anforderungen an die Hardware relativ gering sind. Durch die Verwendung des Openbox-Fenstermanagers braucht diese Linux-Distribution noch weniger Arbeitsspeicher als Xubuntu.

2011 lief die Live-CD auf einem Pentium II mit 350 MHz und 128 MB RAM (Stand 2011).[1] Die neueren Versionen stellen höhere Anforderungen. Für Lubuntu 18.04 vom 26. April 2018 werden als Minimalanforderung 1 GB RAM und ein Pentium 4, Pentium M oder AMD K8 angegeben.[2] Ab der Version 19.04 wurde die offizielle Unterstützung von 32-Bit-Systemen eingestellt.

Der Name Lubuntu setzt sich aus LXDE bzw. LXQt und Ubuntu zusammen, ähnlich wie bei Kubuntu (KDE und Ubuntu) und Xubuntu (Xfce und Ubuntu). Dabei ist die Desktopumgebung LXDE (Lightweight X11 Desktop Environment) bzw. LXQt im System-Image enthalten und wird standardmäßig verwendet bzw. installiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits seit Ubuntu 8.10 „Intrepid Ibex“ stand die Desktopumgebung LXDE über die Paketquellen zur Installation zur Verfügung. Im Februar 2009 lud Mark Shuttleworth das LXDE-Projekt ein, ein eigenständiges Projekt innerhalb der Ubuntu-Community zu werden, um langfristig ein neues offizielles Ubuntu-Derivat namens Lubuntu hervorzubringen.[3][4] Lubuntu wurde im März 2009 (Ubuntu-Version 8.10 Intrepid Ibex) von Mario Behling als Community-Projekt auf Launchpad gestartet. Seit August 2009 steht eine Lubuntu-Live-CD zur Verfügung, die anfangs jedoch noch ohne Installationsmöglichkeit geliefert wurde.

Ein Ziel der Entwickler war es, von Canonical als offizielles Ubuntu-Derivat anerkannt zu werden.[5] Dieses Ziel wurde auf der Ubuntu Developer Summit im Mai 2011 erreicht.[6] Die erste nun offiziell unterstützte Version ist die im Oktober 2011 erschienene Version 11.10 mit dem Codenamen „Oneiric Ocelot“. Lubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“ folgte im Oktober 2012, diese Version erfordert erstmals eine CPU mit Physical Address Extension,[7] was für CPUs ab den Baureihen Intel Pentium Pro und AMD Athlon (K7) zutrifft. Das Vorhandensein von PAE wird vom Installationsprogramm geprüft. Da einige Modelle der wesentlich jüngeren Intel-Pentium-M-Serie die Fähigkeit dabei jedoch nicht korrekt übermitteln, wurde ein Workaround veröffentlicht.[8]

Am 19. Juni 2013 beschloss die Stadt München auf Antrag[9] der ÖDP das Verteilen von 2000 Exemplaren kostenloser Lubuntu-Installations-CDs mit dem Ziel, Elektronikschrott zu vermeiden: Besitzer und Nutzer älterer Computer mit Windows XP (dessen Supportphase im Folgejahr auslaufen würde) sollten animiert werden, ihre Geräte nicht durch neuere mit XP-Nachfolgern zu ersetzen, sondern sie mit Lubuntu weiterhin zu verwenden. Da Lubuntu zu dem Zeitpunkt keine LTS-Version anbot, wurde jedoch letztlich Ubuntu 12.04 LTS verteilt.[10]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Version Codename Veröffentlichung Unterstützung Bemerkungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.10 Intrepid Ibex 30. Oktober 2008 Keine eigenständige Veröffentlichung von Lubuntu. Nach der Installation von Ubuntu konnte Lubuntu als zusätzliches Paket installiert werden.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.04 Jaunty Jackalope 23. April 2009
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.10b14 Karmic Koala 1. September 2009 Erste eigenständige Veröffentlichung von Lubuntu in Form einer Live-CD als reine Test-CD ohne Installationsmöglichkeit.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.10b23 Karmic Koala 8. September 2009
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 9.10 Karmic Koala 26. Oktober 2009 Keine eigenständige Veröffentlichung von Lubuntu. Nach der Installation von Ubuntu konnte Lubuntu als zusätzliches Paket installiert werden.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.04 Lucid Lynx 3. Mai 2010 Erste eigenständige Veröffentlichung von Lubuntu, bei der auch eine Installation möglich ist.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.10 Maverick Meerkat 10. Oktober 2010 Erste als stabil angesehene Version.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 11.04 Natty Narwhal 28. April 2011 Neuerungen: Audioplayer ist Audacious, Xarchiver wurde durch das von Ubuntu her bekannte Packprogramm File Roller ersetzt und das Webcam-Programm Cheese wurde in der Standardinstallation entfernt.[11] Als Standard-Thema kommt nun OZone zum Einsatz.[12]
Anerkennung von Lubuntu als offizielles Ubuntu-Derivat
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 11.10 Oneiric Ocelot 13. Oktober 2011 April 2013 Erste Version, die offiziell zur Ubuntu-Familie zählt. 64-bit Live-CD.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 12.04 Precise Pangolin 26. April 2012 Oktober 2013 Diese Version ist – im Gegensatz zu anderen Ubuntu-Derivaten – keine Version mit Langzeitunterstützung.[13] LightDM als Displaymanager, Lubuntu Software Center erstmals vorinstalliert.[14]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 12.10 Quantal Quetzal 18. Oktober 2012 April 2014 Überarbeitung des grafischen Erscheinungsbildes. Sitzungs- und Dateimanager in neuerer Version. Tool zur Dateisuche hinzugefügt.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 13.04 Raring Ringtail 25. April 2013 Januar 2014 Dateimanager in neuer Version mit eigener Suchfunktion, grafische Überarbeitungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 13.10 Saucy Salamander 17. Oktober 2013 Juli 2014 Neue Version des Dateimanagers. Neue Grafiken (verspätet). Verschiedene Bugfixes. Statt bisher Chromium ist nun Mozilla Firefox als Standard-Webbrowser vorinstalliert.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 14.04 Trusty Tahr 17. April 2014 April 2017[15] Erste offizielle LTS-Version von Lubuntu[16][17]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 14.10 Utopic Unicorn 23. Oktober 2014 Juni 2015
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 15.04 Vivid Vervet 23. April 2015 Februar 2016[18]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 15.10 Wily Werewolf 22. Oktober 2015 Juli 2016[19] Hauptsächlich Software-Updates und Vorarbeiten für den Wechsel zu LXQt[20]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 16.04 Xenial Xerus 21. April 2016[21] April 2019[22] LTS-Version
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 16.10 Yakkety Yak 13. Oktober 2016 Juli 2017[23] Der Soundserver PulseAudio ist standardmäßig vorinstalliert. Damit gehören diesbezügliche Probleme mit Programmen wie Skype, die PulseAudio zwingend voraussetzen, der Vergangenheit an.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 17.04 Zesty Zapus 13. April 2017 Januar 2018
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 17.10 Artful Aardvark 19. Oktober 2017 Juli 2018
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 18.04 Bionic Beaver 26. April 2018 April 2021 LTS-Version
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 18.10 Cosmic Cuttlefish 18. Oktober 2018 Juli 2019 Erste Version mit LXQt[24] -Desktop
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 19.04 Disco Dingo 18. April 2019 Januar 2020 Ab 19.04 gibt es nur noch den Netboot-Installer als 32-Bit-Version. Ansonsten wird es keine Versionen für 32-Bit-Systeme mehr geben.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 19.10 Eoan Ermine 17. Oktober 2019 Juli 2020
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 20.04 Focal Fossa 23. April 2020 April 2023 LTS-Version
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 20.10 Groovy Gorilla 22. Oktober 2020 Juli 2021
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 21.04 Hirsute Hippo 22. April 2021 Januar 2022
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 21.10 Impish Indry 14. Oktober 2021 Juli 2022
Ältere Version; noch unterstützt: 22.04 Jammy Jellyfish 21. April 2022 April 2025 LTS-Version
Aktuelle Version: 22.10 Kinetic Kudu 20. Oktober 2022 Juli 2023
Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version

Derivate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DEFT,[25] LXLE[26] und Peppermint OS[27] sind Derivate von Lubuntu.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lubuntu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lubuntu: Schlankes Linux auf Ubuntu-Basis. Abgerufen am 14. Mai 2011.
  2. Lubuntu 18.04 LTS (Bionic Beaver) Released! In: lubuntu.me. Abgerufen am 9. Mai 2018.
  3. LXDE – Lubuntu? LXDE Meet up with Mark Shuttleworth in Berlin.
  4. Teil 4 eines Interviews mit Marko Behling (Memento vom 1. Juli 2009 im Internet Archive) 24. Juni 2009 (englisch).
  5. wiki.ubuntu.com (englisch) abgerufen am 30. Oktober 2011.
  6. Mirko Dölle: Lubuntu gehört nun zur offiziellen Ubuntu-Familie. In: heise open. Heise Zeitschriften Verlag, 12. Mai 2011, abgerufen am 20. Oktober 2011.
  7. Lubuntu 12.10: New Features in Lubuntu 12.10 (englisch). Abgerufen am 29. Juni 2013.
  8. Lubuntu 12.10: PAE (englisch). Abgerufen am 29. Juni 2013.
  9. Stadtrat München: StR-Antrags-Nummer: 08-14 / A 04099. Archiviert vom Original am 27. Juni 2013;.
  10. Linux-CDs für Münchner Bürgerinnen und Bürger. Abgerufen am 3. April 2014.
  11. Lubuntu 11.04 Alpha 2 finally released. OMG! Ubuntu!, 9. Februar 2011, abgerufen am 19. April 2016 (englisch).
  12. Lubuntu’s new theme ‘ozone’ ready for testing. OMG! Ubuntu!, 13. Februar 2011, abgerufen am 19. April 2016 (englisch).
  13. Interview mit Julien Lavergne. Abgerufen am 7. November 2011.
  14. Erste Details für Precise Pangolin kristallisieren sich heraus. 7. November 2011, abgerufen am 7. November 2011.
  15. siehe "Allgemein"->"Unterstützungszeitraum"->"Lubuntu (LXDE)". wiki.ubuntuusers.de, abgerufen am 17. April 2014.
  16. Roadmap for Lubuntu. In: Lists.ubuntu.com. 25. April 2013, abgerufen am 6. September 2013.
  17. Xubuntu, Kubuntu, Ubuntu Gnome und Lubuntu 14.04 LTS. Heise online, 22. April 2014, abgerufen am 19. April 2016.
  18. Vivid Vervet
  19. Wily Werewolf
  20. Liane M. Dubowy: Ubuntu 15.10: Besseres Unity und aktuelle Software. Heise online, 22. Oktober 2015, abgerufen am 19. April 2016: „Wenig Neues gibt es im Ubuntu-Derivat Lubuntu, das den ressourcenschonenden Lxde-Desktop mitbringt. Hier wurden vor allem Fehler korrigiert. Die Entwickler konzentrieren sich darauf, den neuen LXQt-Desktop voran zu bringen, der in Lubuntu 16.10 den Standard-Desktop stellen soll.“
  21. Vorabversion von Ubuntu 16.04 LTS bringt neuen Software-Installer. Heise online, 26. März 2016, abgerufen am 20. April 2016.
  22. Xenial Xerus
  23. Yakkety Yak
  24. Mirko Lindner: Lubuntu 18.10 setzt auf LXQt. Pro-Linux.de, 23. Oktober 2018, abgerufen am 26. Oktober 2018: „Lubuntu, die Ubuntu-Variante mit LXQt bzw. LXDE als Desktopumgebung, ist in einer neuen Version veröffentlicht worden und setzt ab sofort standardmäßig nur noch auf LXQt.“
  25. www.deftlinux.net (Memento vom 27. August 2019 im Internet Archive).
  26. lxle.net
  27. peppermintos.com.