Lucas Schickhardt (Goldschmied)

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Lucas Schickhardt (* um 1. Juni[1] 1585 in Herrenberg; † wohl vor 1613 in Mömpelgard[2]) war ein württembergischer Goldschmied, Maler und Zeichner. Er war ein Sohn des Baumeisters Heinrich Schickhardt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lucas Schickhardt war der älteste Sohn von Heinrich Schickhardt und seiner Frau Barbara geb. Gröninger. Als der Vater im Auftrag des Herzogs nach Mömpelgard ging (er wohnte dort offiziell seit Juni 1600), um dort mehrere Jahre zu verbringen, nahm er Lucas mit. Dort erlernte dieser den Beruf des Goldschmieds.[3] Während der Lehre machte er einen hohen Becher mit dem Wappen seines Vaters, den dieser bis zu seinem Tod aufbewahrte und in seinem Inventarium auf Blatt 158 erwähnte.[4][5]

Lucas war aber auch Zeichner. Sicher war es der Vater, der ihm diese Fähigkeit beibrachte. Es ist allerdings nur eine einzige, 1606 in Stuttgart gefertigte Zeichnung erhalten, die eine schreitende Artemis darstellt. Die als Erfindung bedeutende, aber in der Ausführung schwache Zeichnung ist eine genaue Kopie nach einem Kupferstich von Hendrick Goltzius und sie bietet einen Beweis, dass der „Spranger-Stil“ zu diesem Zeitpunkt in dem relativ resistenten Württemberg Aufnahme fand.[6]

Erhaltene Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 6. August 1606 Artemis (Federzeichnung braun, grau laviert, stellenweise aquarelliert, 25,5 × 19,0 cm; Graphische Sammlung Stuttgart, Inv. 179)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Getauft am 2. Juni.
  2. H. Schmid-Schickhardt: Die Siegener Familie Schickhardt …, S. 62/63. – Der Sterbeort und das genaue Datum lassen sich nicht nachweisen, da die Sterberegister des 17. Jh. von Montbéliard verloren gegangen sind.
  3. Werner Fleischhauer: Renaissance …, S. 421
  4. Eintrag Heinrich Schickhardts neben seiner Abbildung lautet: „Nr. 35 – Disn Becher hat mein Sohn Lucas sehliger, dem Gott mit frieden erwekhen wol, in seinen lehr Jaren zu Mumpelgart gemacht und mein wapen daran gestochen. – 14 Lot“ – Heinrich Schickhardt: Inventarium 1630–1632, hrsg. von der Vereinigung „Kulturstraße des Europarats Heinrich Schickhardt“ e.V., Karlsruhe : C. Braun 2013, S. 337
  5. H. Schmid-Schickhardt: Die Siegener Familie Schickhardt …, S. 62
  6. Heinrich Geissler: Zeichner …, S. 106

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Schmid-Schickhardt: Die Siegener Familie Schickhardt im 15. bis 17. Jahrhundert. Versuch einer Teil-Genealogie, Baden-Baden : Schmid-Schickhardt 2008
  • Regina Keyler: Drei Suppliken Heinrich Schickhardts an die Herzöge Friedrich I. und Johann Friedrich von Württemberg. In: Robert Kretschmar (hg.): Neue Forschungen zu Heinrich Schickhardt, Stuttgart 2002
  • Werner Fleischhauer: Renaissance im Herzogtum Württemberg, Stuttgart : Kohlhammer 1971
  • Heinrich Geissler: Zeichner am Württembergischen Hof um 1600. In: „Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg“, München : Deutscher Kunstverlag 1969, S. 79–126

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]