Ludwig Klemm

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Ludwig Klemm (* 9. August 1917 in Odessa; † 1979 in Limburg) war SS-Unterscharführer und im Zweiten Weltkrieg stellvertretender Kommandant des Ghettos Izbica.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1939 soll Ludwig Klemm, ein Volksdeutscher, als polnischer Offizier im 3. Artillerieregiment in der Kaserne von Zamosc gedient haben.[1] Gemeinsam mit seinem Vorgesetzten SS-Hauptscharführer Kurt Engels führte er die Gestapo-Außenstelle Izbica der Gestapostelle Zamosc. Beide ermordeten im Ghetto Juden jeden Alters.

Nach Kriegsende tauchte Klemm unter und nahm den Namen Ludwig Jantz an (* 9. August 1913 in Freystadt/Westpreußen). 1945 war er in Thüringen, später lebte er in Düsseldorf und zuletzt in Allendorf. Dort wurde er am 17. Januar 1979 verhaftet. Im Mai 1979 nahm er sich im Untersuchungsgefängnis Limburg das Leben. Der Prozess vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Limburg konnte somit nicht mehr stattfinden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hubert Schneider, Andrea Löw, Kerstin Robusch, Stefanie Walter: Deutsche – Juden – Polen: Geschichte einer wechselvollen Beziehung im 20. Jahrhundert. Campus, 2004, ISBN 978-3-593-37515-1.
  • Mark Roseman: A Past in Hiding. Picador USA, 2002, ISBN 978-0-312-42065-9.
  • Reimar Oltmanns: Spurensuche auf verbrannter Erde – Reportagen, Berichte, Erzählungen zur Zeitgeschichte – Deutschland, Europa, Südamerika, Asien, Afrika (1969–2009). BoD, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-9507-4. Enthält die Zeit Magazin Reportage vom 1. März 1979 über Ludwig Klemm Aus deutschen Landen: Mörder unter uns.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Extermination of Zamość Jews and their Resistance. Adam Kopciowski. The Organization of Zamosc Jews and Vicinity, abgerufen am 11. April 2015 (englisch).