Lumumba (Getränk)

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Lumumba

Lumumba ist ein alkoholisches Mischgetränk. Es besteht aus heißem oder kaltem Kakao mit einem Schuss Rum, manchmal zusätzlich mit Schlagsahne. Statt Rum kann auch Weinbrand oder Amaretto zugegeben werden.

Die Herkunft des Namens des Getränkes ist ungeklärt. Laut der Journalistin Irene Brinker leitet er sich vom kongolesischen sozialistischen Politiker Patrice Lumumba ab. Es könnten rassistische und möglicherweise farbliche Assoziationen die Gründe für die Namensgebung gewesen sein. Später soll das Getränk innerhalb der Linken mit einer solidarischen Konnotation verbunden worden sein.[1] Demgegenüber ging der Journalist Julian Mayr davon aus, dass die Namensherkunft ungeklärt sei, wobei die Namensübereinstimmung gleichwohl als rassistisch empfunden werden könne.[2]

Abweichend davon ist das Getränk in Norddeutschland und besonders in Nordfriesland sowie in den Niederlanden und Dänemark unter dem Namen Tote Tante (dänisch Død tante) verbreitet. Diese Bezeichnung geht auf eine Legende von der Insel Föhr zurück, nach der die Urne mit der Asche einer in Amerika verstorbenen Föhrerin in einer Kakaokiste auf die Insel zurückgekehrt sein soll.[3] Literarisch fand das Getränk Eingang in den Kriminalroman Dreimal Tote Tante von Krischan Koch.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikibooks: Cocktails/ Lumumba – Lern- und Lehrmaterialien
Commons: Lumumba (drink) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Irene Brinker: Rassistisch trinken. In: derStandard.at. 24. März 2011, abgerufen am 5. Dezember 2023.
  2. Julian Mayr: Historikerin startet Debatte um Kakao mit Schuss – „Bezeichnung des Getränks ist rassistisch“. In: Frankfurter Rundschau. 5. Dezember 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  3. Christin Lempfert: 13 Dinge, die nur Nordfriesen verstehen. In: SHZ. 16. August 2017, abgerufen am 23. Februar 2024.