Lupu Pick
Lupu Pick (* 2. Januar 1886 in Iași, Rumänien; † 7. März 1931 in Berlin) war ein Schauspieler und Filmregisseur.
Leben
Picks Vater war Österreicher, seine Mutter rumänischer Herkunft. Er begann 1909 als Bühnenschauspieler am Schillertheater in Altona. Ab 1910 spielte er außerdem am Sommertheater in Flensburg, wo er erstmals auch Regie führte und an dem 1911 auch Edith Posca auftrat, die er ein Jahr später heiratete. 1913 kam Pick mit einer Aufführung von Die Schiffbrüchigen (Eugène Brieux) ans Deutsche Theater in Berlin, wo er in der Rolle des Arztes seinen Durchbruch erlebte. Er blieb in Berlin und arbeitete 6 Jahre lang am Kleinen Theater Unter den Linden als Schauspieler, Regisseur und im Bühnenvorstand. Sein größter Erfolg wurde die Rolle des Onkel Eli in Jettchen Gebert.
Bereits 1910 spielte er erstmals im Film. Er wirkte bei Gerhard Lamprecht, Richard Oswald, Henrik Galeen, Fritz Lang und auch in seinen eigenen Filmen. 1917 gründete er die Filmgesellschaft Rex-Film AG. Pick war gesellschaftlich engagiert, er plädierte 1919 gegen die Todesstrafe in seinem Film Tötet nicht mehr!
Gemeinsam mit dem Drehbuchautor Carl Mayer wandte er sich dem Kammerspielfilm zu und schuf mit Scherben (1921) und Sylvester (1924) wichtige Vertreter dieser Gattung. Sein letzter Stummfilm ist 1929 der psychologische Historienfilm Napoleon auf St. Helena. Pick drehte nur einen Tonfilm, Gassenhauer (1931).
Als Schauspieler trat Lupu Pick noch einmal 1926 eindrucksvoll als Droschkenkutscher in dem von seiner Firma Rex-Film produzierten Die letzte Droschke von Berlin in Erscheinung, sowie 1928 als japanischer Diplomat Matsumoto in Fritz Langs Spione.
Pick engagierte sich in verschiedenen Organisationen der Filmschaffenden. Er amtierte im Vorstand des Verbandes der Filmindustriellen e. V., der SPIO und des Verbandes der Filmregisseure Deutschlands e. V. Nach der von ihm intensiv betriebenen Gründung der gewerkschaftlich orientierten Dachorganisation der Filmschaffenden Deutschlands e. V. (Dacho) wurde er deren erster Vorsitzender.
Picks Frau, die Schauspielerin Edith Posca, nahm sich knapp vier Monate nach seinem Tod das Leben.
Filmografie (Auswahl)
- 1915: Schlemihl (Darsteller)
- 1915: Satan Opium (Darsteller)
- 1915: Und wandern sollst du ruhelos… (Darsteller)
- 1916: Hoffmanns Erzählungen (Darsteller)
- 1916: Homunculus
- 1916: Die Rache der Toten
- 1916: Seine letzte Maske
- 1916: Das unheimliche Haus (Darsteller)
- 1916: Freitag, der 13. Das unheimliche Haus, 2. Teil
- 1916: Nächte des Grauens
- 1917: Frank Hansens Glück (Darsteller)
- 1917: Die Fremde (Darsteller)
- 1917: Des Goldes Fluch (Darsteller)
- 1917: Die Pagode (Darsteller)
- 1917: Die Claudi vom Geiserhof (Darsteller)
- 1917: Das Bildnis des Dorian Gray (Darsteller)
- 1917: Der Fall Routt…! (Darsteller)
- 1917: Das Opfer der Yella Rogesius (Darsteller)
- 1917: Der Schloßherr von Hohenstein
- 1917: Edelweiß (Darsteller)
- 1918: Es werde Licht! (Darsteller, Drehbuch)
- 1918: Mr. Wu (Regie, Drehbuch, Produktion)
- 1918: Die Liebe des van Royk (Regie, Drehbuch, Produktion)
- 1918: Die Rothenburger (Regie, Darsteller, Drehbuch)
- 1918: Der Weltspiegel (Regie, Drehbuch, Produktion)
- 1919: Tötet nicht mehr! (Regie, Darsteller, Drehbuch, Produktion)
- 1920: Der Dummkopf (Regie, Produktion)
- 1920: Der verbotene Weg (Darsteller, Produktion)
- 1920: Niemand weiß es (Regie, Darsteller)
- 1921: Scherben (Regie, Produktion)
- 1921: Grausige Nächte (Regie, Produktion)
- 1922: Aus den Erinnerungen eines Frauenarztes
- 1922: Zum Paradies der Damen (Regie, Darsteller, Drehbuch, Produktion)
- 1923: Stadt in Sicht (Produktion)
- 1923: Sylvester (Regie, Produktion)
- 1926: Die letzte Droschke von Berlin (Darsteller, Produktion)
- 1926: Das Panzergewölbe (Regie, Drehbuch, Produktion)
- 1926: Karl Hau – Träger eines Menschenschicksals (Regie, Produktion)
- 1927: Familientag im Hause Prellstein (Produktion)
- 1928: Spione (Darsteller)
- 1929: Napoleon auf St. Helena (Regie, Drehbuch, Produktion)
- 1931: Gassenhauer (Regie, Produktion)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Pick, Lupu |
KURZBESCHREIBUNG | rumänisch-deutscher Schauspieler und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1886 |
GEBURTSORT | Iași, Rumänien |
STERBEDATUM | 7. März 1931 |
STERBEORT | Berlin |