Mönsheim

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Wappen Deutschlandkarte
Mönsheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mönsheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 52′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 48° 52′ N, 8° 52′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Enzkreis
Höhe: 432 m ü. NHN
Fläche: 16,79 km2
Einwohner: 3048 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km2
Postleitzahl: 71297
Vorwahl: 07044
Kfz-Kennzeichen: PF
Gemeindeschlüssel: 08 2 36 039
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 2
71297 Mönsheim
Website: www.moensheim.de
Bürgermeister: Michael Maurer
Lage der Gemeinde Mönsheim im Enzkreis
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Karte
Mönsheim im Forstlagerbuch 1682 von Andreas Kieser
Obermönsheim im Forstlagerbuch 1682 von Andreas Kieser
Blick auf Mönsheim.

Mönsheim ist eine Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Die Gemeinde liegt im Heckengäu, jeweils etwa 15 Kilometer von Pforzheim, Mühlacker und Leonberg entfernt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Mönsheim gehören das Dorf Mönsheim, Schloss und Gehöft Obermönsheim und die Höfe Grenzbachhof und Lerchenhof. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Friedrichshof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mönsheim wurde im Jahre 1140 erstmals urkundlich erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum Herzogtum Franken. 1339 kam die Ortschaft durch Graf Ulrich III. an Württemberg. Nach einem kurzen Zwischenspiel, in der das Kloster Maulbronn seit 1411 die Herrschaft hatte, gehört der Ort seit 1442 endgültig zu Württemberg und wurde dem Amt Leonberg zugeordnet.

Eine Ausnahme bildete Obermönsheim – ein Schlossgut mit eigener Gemarkung im Südwesten des heutigen Gemeindegebiets von Mönsheim, auf der auch der Lerchenhof lag. Obermönsheim gehörte weder zu Mönsheim noch zu Württemberg, sondern zu Baden-Durlach, welches damit verschiedene Adelsfamilien belehnte. 1477 wurde Obermönsheim erstmals an die von Rieppur vergeben, in deren Besitz es dann 1584 bis 1782 dauerhaft blieb.

Die Diepoldsburg wurde während des Dreißigjährigen Krieges 1645 von französischen Truppen niedergebrannt, nur der ehemalige Bergfried blieb stehen.

Von 1787 bis 1918 war Obermönsheim im Besitz derer von Phull. Allerdings gingen alle staatlichen Rechte im Verlauf des 19. Jahrhunderts an das Königreich Württemberg über.[3]

Verwaltungszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Umsetzung der neuen württembergischen Verwaltungsgliederung am Beginn des 19. Jahrhunderts blieb Mönsheim beim Oberamt Leonberg. Durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Mönsheim 1938 zum Landkreis Leonberg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Gemeinde der amerikanischen Besatzungszone zugeschlagen und gehörte somit zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Die Kreisreform von 1973 führte zur Zugehörigkeit zum Enzkreis.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1645: 0286 Einwohner
  • 1950: 1200 Einwohner
  • 1961: 1497 Einwohner
  • 1970: 1974 Einwohner
  • 1991: 2496 Einwohner
  • 1995: 2469 Einwohner
  • 2005: 2792 Einwohner
  • 2010: 2680 Einwohner
  • 2015: 2783 Einwohner
  • 2020: 2903 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in Mönsheim führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,4 % (2014: 61,4 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2014
Freie Wähler 57,0 % 7 58,9 %, 7 Sitze
Bürgerliste Mönsheim (UBLM) 43,0 % 5 41,1 %, 5 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 19. August 2022 ist Michael Maurer Bürgermeister der Gemeinde. Er wurde am 22. Mai 2022 mit 57 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.

Maurer geriet unmittelbar nach seiner Wahl wegen Unstimmigkeiten bei seiner Berufsangabe im Wahlkampf und auf dem Stimmzettel in Bedrängnis. Das Landratsamt hielt aber an der Gültigkeit der Wahl fest.[4]

Maurer folgte damit auf Thomas Fritsch, der zwischen 1998 und 2022 Bürgermeister von Mönsheim war. Bei der Bürgermeisterwahl 2022 trat Fritsch nicht erneut an. Fritsch wiederum folgte auf Werner Dangel, der zwischen 1974 und 1998 Bürgermeister war.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot wachsend auf grünem Dreiberg ein schwarzgefugter, dreizinniger, silberner Turm mit konisch ausgestelltem Sockel, silbern geschindeltem und beknauftem Zeltdach, pfahlweise schwarzer Tür und Fenster.“

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Appenbergschule, heute eine Grundschule geht in ihrer Tradition bis auf das Jahr 1540 zurück. Die ehemalige Haupt- und Werkrealschule ist Teil der Gemeinschaftsschule Heckengäu.

Darüber hinaus gibt es noch die Kindergärten Wichtelhaus, Villa Kunterbunt und den Waldkindergarten Waschbären, der von Naturkinder e. V. Flacht betrieben wird.

Nikolauskirche Triumphbogen zum Chor
Nikolauskirche Rundbogen Südfenster

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wahrzeichen des Ortes ist der 22 Meter hohe steinerne Turm aus dem 13. Jahrhundert. Der ehemalige Bergfried ist der letzte erhaltene Rest der ehemaligen Diepoldsburg.
  • Die Nikolauskirche wurde im 11. Jahrhundert erbaut und erhielt im 14. Jahrhundert ihre jetzige Form. Die Rundbogenfenster an der Südseite sind noch im romanischen Baustil gefertigt.
  • Schloss Hohengeissberg, auch „Schloss Obermönsheim“ genannt, ist ein bewohntes Schloss der Freiherren von Gaisberg. Norman von Gaisberg betreibt den Forst um Mönsheim. Freiherr Eduard von Phull-Rieppurr (1857–1918) starb auf Schloss Obermönsheim, welches von 1787 bis 1918 im Besitz der Familie war.
  • Aus dem 15. Jahrhundert stammt die Alte Kelter, die später bis 1966 als Schulgebäude diente.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mönsheim gibt es Vereine aus den Bereichen Gewerbe, Hobby/Freizeit, Soziales und Sport, darunter der Stuttgarter Golf-Club Solitude.

Geschichte der Sportvereine in Mönsheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Sportverein in Mönsheim war der Turnverein, der im Jahre 1896 einen Platz von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekam. Dieser Verein bekam später auch einen Platz auf dem Dobel zur Verfügung gestellt, um weitere Sportarten wie Fußball anbieten zu können.[5]

Im Jahre 1912 zeigten sich erste Spaltungserscheinungen, sodass zusätzlich zum Deutschen Turnverein ein Arbeiter-Sportverein gegründet wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg bestand lediglich der Arbeiter-Sportverein weiter. In den 1920ern gründete sich der Fußballverein Mönsheim, der fortan auch auf dem Platz auf dem Dobel spielte. Im Jahr 1928/29 wurde von der Gemeinde ein Spielfeld auf dem Appenberg zur Verfügung gestellt, im Jahre 1933 wurde der Arbeiter-Sportverein aufgelöst. 1938 erfolgte die Gründung einer Leichtathletikabteilung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände auf dem Appenberg von der Militärregierung beschlagnahmt.[5]

Am 20. Oktober 1945 gründete sich der Arbeiter-Turn- und Sportverein nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Dieser benannte sich im Jahre 1950 in Spielvereinigung Mönsheim um. Im Jahre 1964 konnte der Verein das Sportgelände auf dem Appenberg wieder erwerben, im Jahre 1974 wurde ein neues Clubhaus gebaut.[5]

1976 wurde der Tennisclub Mönsheim gegründet. Bis 1978 baute der Verein auf dem Appenberg ein Clubhaus und mehrere Tennisplätze, die in der Folgezeit permanent erweitert wurden.[6] Mitte der 1990er wurde mit der Appenbergsporthalle eine neue Sporthalle gebaut, die sowohl von der SpVgg Mönsheim als auch vom Volleyballclub Mönsheim genutzt wird.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Mönsheim verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uwe Skrzypek (* 1970), Oberbürgermeister von Vaihingen an der Enz, war Mitglied des Gemeinderates von Mönsheim

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mönsheim. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Leonberg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 30). J. B. Müller, Stuttgart 1852, S. 202–209 (Volltext [Wikisource]).
  • Gustav Hoffmann u. Karl Seeger: Chronik der Gemeinde Mönsheim. Hrsg. von der Gemeinde Mönsheim, Mönsheim 1984.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mönsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 554–555.
  3. https://www.forstverwaltung-obermoensheim.de/index.php/geschichte (27. Juni 2015). Historischer Atlas von Baden-Württemberg, Karte VI.13.
  4. Kathrin Klette: Bürgermeister-Wahl: Frisch Gewählter gerät in Bedrängnis - Ludwigsburg. In: stuttgarter-nachrichten.de. 17. Juni 2022, abgerufen am 5. März 2024.
  5. a b c Gustav Hoffmann und Karl Seeger: Chronik der Gemeinde Mönsheim. Hrsg.: Gemeinde Mönsheim. Mönsheim 1984, S. 570–573.
  6. Gustav Hoffmann und Karl Seeger: Chronik der Gemeinde Mönsheim. Hrsg.: Gemeinde Mönsheim. Mönsheim 1984, S. 553.
  7. Eugen Wendler: Eugen Wendler: Praxisnähe und Internationalität von Anfang an. Von der „Webschule“ zur „Hochschule Reutlingen“. Historischer Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte zum 150-jährigen Jubiläum im Jahre 2005. In: Reutlinger Geschichtsblätter, Jahrgang 2005. Hrsg.: Reutlinger Geschichtsblätter, Jahrgang 2005. Reutlingen 2005.
  8. leo-bw.de