Mühlbachquellhöhle

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Mühlbachquellhöhle

Verschlossener Zugang zur Höhle
Verschlossener Zugang zur Höhle

Verschlossener Zugang zur Höhle

Lage: Fränkische Alb
Höhe: 380 m ü. NN
Geographische
Lage:
49° 1′ 21,5″ N, 11° 37′ 6,4″ OKoordinaten: 49° 1′ 21,5″ N, 11° 37′ 6,4″ O
Mühlbachquellhöhle (Bayern)
Mühlbachquellhöhle (Bayern)
Katasternummer: H 100
Geologie: Obere Mergelkalke
Typ: Wasserhöhle
Gesamtlänge: 10.420 m

Die Mühlbachquellhöhle ist eine wasseraktive Flusshöhle in der Fränkischen Alb beim Pfarrdorf Mühlbach der Stadt Dietfurt an der Altmühl in der Oberpfalz. Ihr entspringt eine der größten Karstquellen Nordbayerns, die Mühlbachquelle.

Die Mühlbachquellhöhle ist im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) als H 100 registriert und ist mit vermessenen über 10.420 m Länge[1] auf Platz 6 der längsten Höhlen in Deutschland (Stand 10/2020).

Forschungsarbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basislager der Karstgruppe Mühlbach e. V.

Bereits seit den 1930er Jahren beforschen Speläologen die Höhlen der Region. Nach langjähriger Vorarbeit gelang es Mitgliedern des Höhlenvereins Karstgruppe Mühlbach (KGM) im Jahre 2001, in die Mühlbachquellhöhle durchzubrechen. Sie entdeckten dabei die erste Flusshöhle der Fränkischen Alb. Dieses wasseraktive und großräumige Höhlensystem mit vermessenen 10.420 Metern Länge[1] wird seither durch die Höhlenforscher der Karstgruppe Mühlbach (KGM) wissenschaftlich erforscht.

Vor dieser Entdeckung sah man die Höhlen der Region vor allem als Fundorte eiszeitlicher Fossilien und vorgeschichtlicher Artefakte und nutzte sie als Touristenattraktionen. Seither rückte mehr in den Vordergrund, dass sie auch Archive geologischen Wissens sind, wesentlich die Landschaftsentwicklung mitbestimmt haben und eine entscheidende Rolle im Grundwasserhaushalt spielen.

Ein Ende der vielfältigen Forschungsarbeiten in der Mühlbachquellhöhle, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten ehrenamtlich betrieben werden, ist noch nicht abzusehen. Immer wieder finden dazu Tauchexpeditionen in die entlegenen Endsiphone statt. Die Höhle ist wegen stellenweise enger und wassererfüllter Passagen nur für erfahrene und passend ausgerüstete Spezialisten zugänglich. Touristische Führungen finden aus demselben Grunde nicht statt.

Am 6. Februar 2021 verunglückte ein Forscher bei einem Tauchgang am „Maulwurfssiphon“ in der Höhle tödlich.[2] Aufgrund ihrer Beschaffenheit ist die Höhle für das Training von Astronauten geeignet.[3]

Wanderungen auf der Höhlentrasse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zugang zur Höhle ist verschlossen. Die KGM veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadt Dietfurt in regelmäßigen Abständen geführte Wanderungen auf dem eigens angelegten Höhlenkundlichen Weg. Auf diesem acht Kilometer langen Wanderweg, der dem Gangverlauf der Mühlbachquellhöhle auf der darüber liegenden Hochfläche folgt, informieren Schautafeln über verschiedene Themen der Höhlen- und Karstkunde[4].

In regelmäßigen Abständen finden multimediale Vorträge für die Öffentlichkeit statt, die vom Stand der Forschungen unter Tage berichten.

Das Gewölbe im Steinstadel der Obermühle in Mühlbach zeigt eine Dauerausstellung über die Mühlbachquellhöhle.[5]

Steinstadel der Obermühle

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mühlbachquellhöhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Einblicke in eine geheimnisvolle Welt unter Tage. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  2. Lisa Schnell: Oberpfalz: Taucher stirbt in Mühlbachquellhöhle. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  3. Nicolas Damm: Einsatz auf der ISS: Deutschlands erste Astronautinnen trainieren in der Oberpfalz. In: nordbayern.de. 23. Mai 2021, abgerufen am 26. Mai 2021.
  4. Der Wanderweg | Die Mühlbachquellhöhle. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  5. Die Ausstellung: Stein.Wasser.Höhle. Abgerufen am 22. Dezember 2019.