MAG IAS

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MAG IAS GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung April 2005
Sitz Eislingen, Deutschland
Leitung Gerald Weber, Luigi Maniglio, Bin Sun, Sai Keung Esmond Yip
Mitarbeiterzahl 904[1]
Umsatz 287,80 Mio. EUR[1]
Branche Maschinen- und Anlagenbau
Website mag-ias.com
Stand: 31. Dezember 2017

Die MAG IAS GmbH (MAG Industrial Automation Systems) ist ein deutsches Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Eislingen, das seit 2015 zum taiwanischen Mischkonzern Fair Friend Group (FFG) gehört.

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen stellt Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme her. Das Unternehmen fertigt Maschinen- und Technologielösungen u. a. für die Bereiche Verfahrenstechnik, automatisierte Fertigung, Dreh- und Frästechnologie, Fertigung von Fahrzeugantrieben, Verbundwerkstoff-Verarbeitung, Wartung und Instandhaltung, Automations- und Steuerungstechnik, Software sowie Kernkomponenten für Werkzeugmaschinen. Die Kunden stammen aus den Industriezweigen Luft- und Raumfahrt, Automotive und Nutzfahrzeugbau, Schwerindustrie, Energie- und Förderanlagen, Schienenverkehr, Solarenergie, Windkraftanlagen und Maschinenbau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2005 wurde die Metal-Cutting-Group von ThyssenKrupp mit den traditionsreichen Maschinenbauunternehmen Cross Hüller, Hessapp, Hüller Hille und Witzig & Frank in das Geschäftssegment der MAG Industrial Automation Systems des Beteiligungs- und Betriebsmanagement-Unternehmens Maxcor Inc. eingegliedert.[2][3] 2009 erfolgte die Umbenennung in MAG Powertrain GmbH, die zusammen mit den ebenfalls akquirierten Unternehmen Honsberg, Ex-Cell-O und Boehringer[4] 2010 zur MAG IAS GmbH verschmolz.[5][6]

Ende 2008 wurde die Produktion am Stammsitz von Cross Hüller in Ludwigsburg geschlossen. In Rottenburg wurde im selben Jahr die MAG CORCOM GmbH für das neue Geschäftsfeld Core Components gegründet.[7] 2009 wurde Witzig & Frank in Offenburg geschlossen.[8]

2012 wurde von MAG Europe im operativen Geschäft 2012 ein EBIT vor Sondereffekten von 16,2 Mio. Euro erwirtschaftet, nach einem Minus von 30 Mio. Euro im Jahr 2011. Aufgrund von Kosten für die Unternehmenssanierung ergab sich insgesamt ein Verlust von 15,2 Mio. Euro. Der Umsatz stieg auf einen Rekordwert von 684 Mio. Euro.[9]

Eigentümer der MAG Europe GmbH war Mo Meidar, der auch Gründer und CEO der Maxcor Inc. ist. Nachdem die finanzierenden Banken das Vertrauen in ihn verloren hatten, wurden seine Geschäftsanteile 2011 in ein Treuhandmodell überführt.[10] Rolf Rickmeyer wurde Vorsitzender der Geschäftsführung.[11] Der amerikanische Teil von MAG wurde im März 2013 an das französische Unternehmen Fives verkauft.[12] Auch der europäische Teil sollte veräußert werden. So wurden Gespräche mit dem chinesischen Konzern Sinomach geführt.[13] Schließlich wurde im Juni 2013 mit den Banken ein neues Finanzierungskonzept erarbeitet, womit das Unternehmen im Besitz von Mo Meidar blieb.[14]

Im Mai 2013 kündigte der Konzern an, dass die MAG Europe GmbH nach der Verschmelzung der MAG IAS GmbH und der in Chemnitz ansässigen MAG Modul Verzahntechnik GmbH in MAG IAS GmbH umbenannt werden soll.[15] Im Dezember 2013 verkaufte das Unternehmen die Sparte Industrial Equipment an die taiwanesische Fair Friend Group (FFG), da man sich mehr auf die Automobilindustrie konzentrieren wolle. Dieser Bereich umfasste 600 Mitarbeiter und trug mit 120 Mio. Euro Umsatz 24 Prozent zum GmbH-Umsatz bei.[16][17]

2014 zog der in Göppingen angesiedelte Teil der Produktion neuer Maschinen komplett nach Eislingen um. In Göppingen verblieben die Bereiche Retrofit (Modernisierung/Ausbau von Maschinen) und Standortmaschinengeschäft (Veredlung von Maschinen).[18]

Am 17. November 2014 löste der frühere Daimler-Manager Rainer Schmückle Meidar als Geschäftsführer ab.[19] Bereits im Juni 2015 wurde dieser durch den früheren Finanzchef Reiner Beutel ersetzt. Am 17. Juni 2015 wurde mitgeteilt, dass MAG vollständig von der Fair Friend Group übernommen wird.[20]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. Maxcor schließt Metal-Cutting-Übernahme ab Automobil-Industrie.de, 18. Oktober 2005, abgerufen am 10. November 2012.
  3. Herr Goffaux, Sie sind als Geschäftsführer (Memento vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive) mav-online.de, abgerufen am 10. November 2012.
  4. IWKA verkauft Boehringer an Maxcor Handelsblatt online, 22. November 2006, abgerufen am 10. Februar 2013.
  5. Archivierte Kopie (Memento vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 9. November 2012
  6. Archivierte Kopie (Memento vom 7. November 2012 im Internet Archive), abgerufen am 9. November 2012.
  7. Aus für den Stammsitz (Memento vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive) Industrieanzeiger.de, abgerufen am 9. Dezember 2012.
  8. Witzig & Frank macht dicht Badische Zeitung, 27. Mai 2009, abgerufen am 10. November 2012.
  9. Sanierung drückt MAG in die roten Zahlen n-tv, 5. Februar 2013, abgerufen am 16. Juni 2013.
  10. Vier Interessenten buhlen um MAG Group Europe Handelsblatt online, 5. Oktober 2012, abgerufen am 10. Februar 2013.
  11. Sebastian Moser: MAG: Mo Meidar geht Produktion.de, 23. November 2011, abgerufen am 9. November 2012.
  12. MAG Americas mit neuem Eigner Fives (Memento vom 13. März 2013 im Internet Archive) Produktion, 8. März 2013, abgerufen am 16. Juni 2013.
  13. Verkauf der MAG Group zieht sich hin Handelsblatt, 1. Dezember 2012, abgerufen am 16. Juni 2013.
  14. MAG Europe kämpft sich alleine durch NWZ, Göppingen, 14. Juni 2013, abgerufen am 16. Juni 2013.
  15. MAG-Konzern baut weiter um NWZ, Göppingen, 31. Mai 2013, abgerufen am 16. Mai 2013
  16. MAG strafft seine Angebotspalette Stuttgarter Zeitung.de, 17. September 2013, abgerufen am 28. September 2013.
  17. MAG schließt Verkauf der Sparte Industrial Equipment ab (Memento vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive) Mitteilung MAG, 20. Dezember 2013, abgerufen am 24. Dezember 2013.
  18. MAG-Produktion zieht nach Eislingen NWZ, Göppingen, 23. Januar 2014, abgerufen am 25. Januar 2014.
  19. Pressemitteilung der MAG IAS GmbH (Memento vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) 9. Oktober 2014, abgerufen am 17. Oktober 2014.
  20. Taiwanischer Mischkonzern kauft MAG Stuttgarter-Zeitung.de, 17. Juni 2015, abgerufen am 27. Juni 2015.