Maikäfer flieg (Film)

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Film
Titel Maikäfer, flieg! (DE)
Originaltitel Maikäfer flieg
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Mirjam Unger
Drehbuch Sandra Bohle,
Mirjam Unger
Produktion Gabriele Kranzelbinder
Musik Eva Jantschitsch
Kamera Eva Testor
Schnitt Niki Mossböck
Besetzung

Maikäfer flieg ist ein österreichischer Spielfilm von Mirjam Unger aus dem Jahr 2016. Das Drehbuch basiert auf dem autobiografischen Roman Maikäfer, flieg!: Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich von Christine Nöstlinger aus dem Jahr 1973.

Die Premiere erfolgte am 8. März 2016 auf der Diagonale in Graz, Kinostart war in Österreich am 11. März 2016.[3] In Deutschland kam der Film am 27. April 2017 in die Kinos.[4] ORF-Premiere war am 25. Oktober 2017.[5] Auf 3sat wurde der Film am 4. September 2020 ausgestrahlt.[6]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Mädchen steht in den Trümmern und schaut durch eine Christbaumkugel, dabei singt sie das Lied Maikäfer flieg.

In Wien wird gegen Ende des Zweiten Weltkrieges das Haus der Göths in Hernals bei Luftangriffen getroffen und schwer beschädigt. Die Mutter der achtjährigen Christine nimmt daher das Angebot von Frau von Braun, der Witwe eines Nationalsozialisten, an, mit ihren beiden Töchtern in eine Villa in Neuwaldegg zu ziehen, während die Großeltern in der zerbombten Wohnung bleiben. Christines Vater wurde als Soldat der Wehrmacht an den Beinen schwer verwundet, er desertiert mit Granatsplittern im Bein aus dem Lazarett und kehrt zu seiner Familie zurück. Als Deserteur muss er zunächst sowohl vor den deutschen als auch vor den sowjetischen Soldaten versteckt werden. Nach der Kapitulation der Wehrmacht quartieren sich in der Villa sowjetische Besatzungssoldaten ein. Während sich die meisten vor den Soldaten mit ihrer unberechenbaren Art und ihrer ständigen Betrunkenheit fürchten, freundet sich Christine mit dem sowjetischen Feldkoch Cohn an. Cohn bringt Christine mit einem Pferdefuhrwerk zu ihren Großeltern und verspricht ihr, sie bald wieder abzuholen, um sie in die Villa zurückzubringen, taucht jedoch nicht mehr auf. Stattdessen holt sie ihr Vater ab, denn Cohn wurde verhaftet, weil er für einen Deserteur gehalten wurde. Nach dem Abzug der Roten Armee ziehen die Göths aus der Villa aus.

Christine singt noch einmal das Lied Maikäfer, flieg, dieses Mal auf russisch.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden von Juni bis August 2015 in Wien, Niederösterreich und Südtirol statt. Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut, vom Filmfonds Wien, der Business Location Südtirol (BLS), dem Filmstandort Österreich (FISA) und vom Land Niederösterreich, beteiligt war der Österreichische Rundfunk. Produziert wurde der Film von KGP – Kranzelbinder Gabriele Production.[7] Für den Ton zeichnete Dietmar Zuson, gemeinsam mit Thomas Pötz und Sebastian Watzinger, verantwortlich, für das Kostümbild Caterina Czepek und für das Szenenbild Katharina Wöppermann.[8]

Der Film wurde 2017 im Rahmen der Edition österreichischer Film von Hoanzl und dem Standard auf DVD veröffentlicht.[9]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lino Gaier, Paula Brunner, Zita Gaier, Sebastian Watzinger, Thomas Pötz und Dietmar Zuson beim Österr. Film­preis 2017
Mirjam Unger, Hilde Dalik, Zita und Lino Gaier, Ursula Strauss, Gerald Votava u. a. bei der Wien-Premiere (2016)

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tageszeitung Die Presse lobte den Film als „wunderbare Verfilmung“ von Nöstlingers Roman und Zita Gaier als „die perfekte Besetzung für die schlaue, spitzbübische, trotzige Christine“.[13]

DerStandard.at hingegen kritisierte die Verfilmung als „ein wenig zu unverbindlich und zahm“, schrieb: „Zita Gaier gibt das Mädel als eigensinniges Wesen, nur die Renitenz, den Trotz nimmt man ihr nicht immer ab“ und befand „Unger inszeniert eng an der Vorlage. [...] Szenen zu ausdrücklich zu erzählen kann auch ein Zeichen von zu großem Respekt gegenüber der Vorlage sein.“[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maikäfer flieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Maikäfer flieg. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 166425/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Maikäfer flieg. Jugendmedien­kommission.
  3. Maikäfer flieg (2016) - Release Info - IMDb. Abgerufen am 8. Februar 2017.
  4. Das Ende des Zweiten Weltkriegs aus Kindersicht: Erster Trailer zur Christine-Nöstlinger-Adaption "Maikäfer, flieg!". Artikel vom 7. Februar 2017, abgerufen am 8. Februar 2017.
  5. „Maikäfer flieg“: ORF-Premiere für preisgekrönte Nöstlinger-Verfilmung mit Gaier und Strauss. In: ORF.at. Abgerufen am 29. August 2020.
  6. Tanja Beeskow: Nicht verpassen: Die besten TV-Tipps der Woche. In: goldenekamera.de. 28. August 2020, abgerufen am 29. August 2020.
  7. Filmfonds Wien: Maikäfer flieg. Abgerufen am 8. Februar 2017.
  8. Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 8. Februar 2017.
  9. derStandard.at: Von "Toni Erdmann" bis zum proletarischen Kino. Artikel vom 1. Oktober 2017, abgerufen am 2. Oktober 2017.
  10. Thomas Pluch Drehbuchpreis 2016. Abgerufen am 16. März 2017.
  11. KURIER ROMY Akademiepreise 2017: Die Nominierungen. Artikel vom 20. März 2017, abgerufen am 20. März 2017.
  12. Preise des 27. FILMKUNSTFESTs Mecklenburg-Vorpommern (Memento vom 7. Mai 2017 im Internet Archive). Artikel vom 5. Mai 2017, abgerufen am 7. Mai 2017.
  13. diepresse.com: Filmkritik zu „Maikäfer flieg“: Ein Abenteuer im Mauerstaub. Artikel vom 7. März 2016, abgerufen am 8. Februar 2017.
  14. derStandard.at: "Maikäfer flieg": Der Krieg als auf den Kopf gestellte Kinderstube. Artikel vom 8. März 2016, abgerufen am 8. Februar 2017.