Maljan

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Maljan am Krüppelwalmdach

Maljan ist die Bezeichnung für ein auch heute noch häufig am Giebel ostfriesischer Häuser (häufig als Bekrönung eines Krüppelwalms) angebrachtes Giebelzeichen, das auf mystische Vorstellungen alter Zeit zurückgeht. Im einfachsten Fall handelt es sich um einen senkrecht aufragenden Stab. Häufiger finden sich kleine Formungen, indem der Stab angespitzt wird, eine kleine Abdeckung erhält oder in eine Folge geometrischer Formen aufgelöst wird[1].

Der Name Maljan leitet sich her aus dem ostfriesisch-plattdeutschen Wort „mall“ (gesprochen mit langem a, bedeutet in etwa verrückt, hässlich, schlecht, ungestüm) und dem Namen Jan, wäre also zu übersetzen mit „verrückter Jan“. „Jan“ ist in diesem Fall aber zu verstehen als Verballhornung des altgermanischen Götternamens „Wodan“, womit dann auch ein Hinweis auf die ursprüngliche Bedeutung gegeben ist. Es handelt sich also ursprünglich um ein Beschwörungszeichen, das das betreffende Gebäude z. B. vor Zerstörung durch Naturgewalten bewahren sollte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wiard Lüpkes, Alte Heimatklänge: Dreissig ostfriesische Festlieder und Dreihundert Reimsprüche mit Erläuterungen, S. 40
  • J. ten Doornkaat Koolman, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache, Band 2, S. 569

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. anno-ostfriesland.de: Maljan