Malodolynske

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Malodolynske
Малодолинське
Wappen fehlt
Malodolynske (Ukraine)
Malodolynske (Ukraine)
Malodolynske
Basisdaten
Oblast: Oblast Odessa
Rajon: Rajon Odessa
Höhe: 20 m
Fläche: 2,01 km²
Einwohner: 3.177 (2001)
Bevölkerungsdichte: 1.581 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 68090
Vorwahl: +380 4668
Geographische Lage: 46° 21′ N, 30° 38′ OKoordinaten: 46° 21′ 19″ N, 30° 37′ 44″ O
KATOTTH: UA51100370040097215
KOATUU: 5110890301
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: вул. Миру 17
68090 c. Малодолинське[1]
Website: Webseite der Landratsgemeinde
Statistische Informationen
Malodolynske (Oblast Odessa)
Malodolynske (Oblast Odessa)
Malodolynske
i1

Malodolynske (ukrainisch Малодолинське; russisch Малодолинское Malodolinskoje; früherer deutscher Name Kleinliebental[2]) ist ein Dorf im Süden der Ukraine in der Oblast Odessa mit etwa 3177 Einwohnern.[3]

Das Dorf am Westufer des Suchyj-Limans gehört administrativ zur Stadt Tschornomorsk und besitzt eine Bahnstation an der Bahnstrecke Odessa–Basarabeasca. Durch die Ortschaft verläuft die ukrainische Fernstraße M 27.

Das Dorf wurde 1803[4] von katholischen Siedlern aus dem Elsass gegründet und gehörte zum Kirchspiel von Großliebental. Am 21. Februar 2002 wurde der Ort nach Illitschiwsk, dem heutigen Tschornomorsk, eingemeindet.[5]

Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Odessa[6].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Anfangsjahren der Besiedlung des Dorfes war die Krankheits- und Sterblichkeitsrate der Bewohner vergleichsweise hoch. Im Jahr 1805 wurden in Kleinliebental 21 Menschen neu geboren, während im selben Jahr 34 Menschen starben.[4] Erst ab ca. 1810 ließen die Epidemien nach und die Bevölkerungsstruktur stabilisierte sich.[4] In der "Krisendekade" 1825–1835 verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum.[4] Die "fetten Jahre" führten ab Ende der 1830er Jahre, insbesondere seit dem besonders günstigen Jahr 1838, zu einem schnelleren Anstieg der Bevölkerung.[4] Im Jahr 1844 starben in Kleinliebental viele Kinder an den Masern.[4] Mitte der 1860er Jahre war das Dorf von der Cholera betroffen.[4] Für die Jahre 1834–1871 lag das mittlere Heiratsalter – bei Erstverheiratung – der Männer bei 23 Jahren, das der Frauen bei 20 Jahren.[4] Der Anteil der vorehelichen Geburten lag in Kleinbliebental in den 1830er bis 1860er Jahren bei etwa 16 %.[4]

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungswachstum in Kleinliebental[4]
Familien /

Wirtschaften

Einwohner Jährliches

Wachstum

1809 85 428
1816 82 467 ca. 1 %
1825 82 647 ca. 4 %
1835 146 804 ca. 2 %
1850 180 1232 ca. 4 %
1858 191 1439 ca. 2 %
1861 1519 ca. 2 %
1871 ca. 1700 ca. 1 %


Anzahl der Einwohner des Dorfes Kleinliebental, nach Alter und Geschlecht, in den Jahren 1811 und 1858. Zugrunde liegende Daten aus Dmytro Myeshkov (2010).[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malodolynske Dorfverwaltung auf der Offiziellen Webseite des Stadtrats Tschornomorsk; abgerufen am 17. April 2020 (ukrainisch)
  2. Die deutschen Kolonien in Südrussland. Band 1, 1905.
  3. Offizielle Website des Dorfes auf der Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 17. April 2020 (ukrainisch)
  4. a b c d e f g h i j k Dmytro Myeshkov: Demografische Entwicklungsmuster der deutschen Kolonien im Schwarzmeergebiet bis 1871 am Beispiel von Kleinliebental und Alexanderhilf. In: Victor Herdt (Hrsg.): Gemeinsam getrennt : bäuerliche Lebenswelten des späten Zarenreiches in multiethnischen Regionen am Schwarzen Meer und an der Wolga. Harrassowitz, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-447-05833-9, S. 27–40.
  5. w1.c1.rada.gov.ua
  6. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"