Malvidin

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Strukturformel
Struktur von Malvidin
Struktur ohne Anion (meist Chlorid)
Allgemeines
Name Malvidin
Andere Namen

3,4′,5,7-Tetrahydroxy-3′,5′-dimethoxyflavylium

Summenformel C17H15ClO7 (Chlorid)
Kurzbeschreibung

bei durchscheinendem Licht rote, bei reflektiertem Licht grüne Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 159287
ChemSpider 140095
Wikidata Q137220
Eigenschaften
Molare Masse
  • 331,30 g·mol−1 (Kation)
  • 366,75 g·mol−1 (Chlorid)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

>300 °C (wasserfrei)[1]

Löslichkeit

löslich in Ethanol[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Malvidin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der zur Gruppe der Flavonoide bzw. zur Flavonoiduntergruppe der Anthocyanidine zählt. Als Aglycon vieler Anthocyane wie Malvin (Malvidin-3,5-diglucosid) ist es in der Natur häufig vertreten und unter anderem für die Farbe des Rotweins und die blaue Farbe in den Primeln verantwortlich.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typischerweise kommt Malvidin als Chlorid in den Handel, ein mäßig wasserlösliches, rötlich-braunes Pulver. Es reizt bei Kontakt Schleimhäute und Augen.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anthocyane, die Glycoside der Anthocyanidine, sind Pflanzenfarbstoffe aus der Gruppe der Flavonoide. Die wasserlöslichen Anthocyane kommen in fast allen höheren Pflanzen mit roter, violetter, blauer oder auch gelber Färbung vor. Bei pH-Werten unter 4 zeigen sie eine rote Färbung, zwischen 4 und 5 sind sie farblos, bei pH 6 bis 7 purpur, bei 7 bis 8 tiefblau, und über 8 weisen sie eine gelbe Färbung auf.

Glycoside[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Malvidin sind eine Reihe von Glycosiden bekannt:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Eintrag zu Malvidinchlorid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 7. Februar 2019.
  2. Datenblatt Malvidin chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. April 2011 (PDF).
  3. M Nakayama, MS Roh, K Uchida, Y Yamaguchi, K Takano, M Koshioka: Malvidin 3-rutinoside as the pigment responsible for bract color in Curcuma alismatifolia. In: Bioscience, Biotechnology, and Biochemistry. 64. Jahrgang, Nr. 5, 2000, S. 1093–5, doi:10.1271/bbb.64.1093, PMID 10879491.
  4. F. Tatsuzawa: Acylated malvidin 3-rutinosides in dusky violet flowers of Petunia integrifolia subsp. Inflata. In: Phytochemistry. 52. Jahrgang, Nr. 2, 1999, S. 351–355, doi:10.1016/S0031-9422(99)00095-3.
  5. Kenneth R. Markham, Kevin A. Mitchell, Murray R. Boase: Malvidin-3-O-glucoside-5-O-(6-acetylglucoside) and its colour manifestation in 'Johnson's Blue' and other 'Blue' geraniums. In: Phytochemistry. 45. Jahrgang, Nr. 2, 1997, S. 417–423, doi:10.1016/S0031-9422(96)00831-X.