Mandel (Gemeinde)

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Wappen Deutschlandkarte
Mandel (Gemeinde)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Mandel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 7° 46′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 200 m ü. NHN
Fläche: 6,33 km2
Einwohner: 923 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55595
Vorwahl: 0671
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 061
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: www.gemeinde-mandel.de
Ortsbürgermeister: Peter Schulz
Lage der Ortsgemeinde Mandel im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte
Mandel aus westlicher Sicht, rechts die evangelische Kirche

Mandel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mandel liegt im Naheland, südlich des Hunsrücks, etwa fünf Kilometer von Bad Kreuznach entfernt. Angrenzende Gemeinden sind Weinsheim, Sponheim, Sankt Katharinen (bei Bad Kreuznach), Roxheim und Rüdesheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahr 962 als Mannendal erstmals urkundlich erwähnt. Mandel war zu der Zeit Reichslehen der Abtei St. Maximin bei Trier. Die Vogtei hatten die Wild- und Rheingrafen inne. Grundbesitz in Mandel gehörte mit zur Grundausstattung des 1101 vom Sponheimer Grafen Stefan II. gestifteten Klosters Sponheim. Im Jahre 1439 lag die Ortsherrschaft über Mandel in den Händen der Familie von Dalberg, den Kämmerern von Worms.

Sie übertrugen das Dorf als Lehen an die Familie von Koppenstein, eine Nebenlinie der Sponheimer, die sich nach ihrer Stammburg Koppenstein im Hunsrück nannten. Mitglieder dieser Familie standen über lange Zeit als Ritter, Geistliche oder Amtleute im Dienste verschiedener Territorialherren, auch der Grafen von Sponheim. Verwaltungssitz und teilweise auch Wohnsitz war das neu errichtete Schloss in Mandel.

Als die Familie der Koppensteiner im Jahre 1768 ausstarb, fiel das Dorf Mandel an die Lehnsherren, die Freiherren von Dalberg, zurück und wurde 1786 mit allen Rechten an den Reichsgrafen Karl August von Bretzenheim verkauft.

Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Region besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Mandel zum französischen Rhein-Mosel-Departement und war dem Kanton Kreuznach und dem Arrondissement Simmern zugeordnet. Mandel wurde um 1800 Hauptort (chef-lieu) einer Mairie.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zum Königreich Preußen. Ab 1816 war die Gemeinde Mandel dem Kreis Kreuznach im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mandel, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]

Jahr Einwohner
1815 565
1835 687
1871 687
1905 664
1939 645
1950 741
Jahr Einwohner
1961 711
1970 687
1987 717
1997 855
2005 846
2022 923

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Mandel besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ortsbürgermeister wurde am 2. Februar 2017 Peter Schulz vom Gemeinderat gewählt.[4] Er wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 91,54 % in seinem Amt bestätigt.[5]

Bis April 2016 war Karin Gräff Ortsbürgermeisterin, die ihr Amt aus persönlichen Gründen niederlegte.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Geschacht von Blau und Gold; oben rechts eine goldene Vierung, darin ein schwarzer Rabe auf zwei grünen Mandeln. Das alte Wappen sind anstatt Mandeln eine Kuppe auf dem der Rabe sitzt

Begründung: Das Wappen ist der Adelsfamilie von Koppenstein entlehnt.

Schwerpunktgemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2019 ist Mandel für acht Jahre eine der 28 Schwerpunktgemeinden des Landes Rheinland-Pfalz. Somit wird die Gemeinde bei Projekten bezuschusst und kann nun eine Dorfmoderation starten, um das Dorf weiterzuentwickeln und für die Zukunft „fit“ zu machen.[6]

Dorfmoderation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 2020 lud die Gemeinde mit der Dorfplanerin Nathalie Franzen zur Dorfkonferenz in die Schlossberghalle ein. Dort wurde besprochen, wie der Ort im Jahr 2035 aussehen könnte. In weiteren Treffen, einer Dorfbegehung und durch Arbeitsgruppen wird entschieden, was Mandel braucht, um sich weiterzuentwickeln. Zudem werden Küchentischgespräche angeboten.[7]

Dorfplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2017 wird am neuen Dorfplatz in Workshops geplant. Das Mietshaus Römerstraße 30 wurde dazu abgerissen. Seit Ostern 2020 wird am neuen Dorfplatz gebaut. Dieser soll ein Treffpunkt für alle Generationen werden und für Veranstaltungen wie die Kirmes genutzt werden.[8][9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Kirche, 1829/1830 im klassizistischen Stil erbaut.
  • Evangelisches Pfarrhaus, 1789/1791 in der Bauweise des frühen Klassizismus errichtet.
  • Renaissance-Jagdschlösschen, Anfang des 17. Jahrhunderts von den Freiherren von Koppenstein erbaut. Die Fassade weist einen fünfseitig vorspringenden Treppenturm auf.
  • Katholische Kirche St. Antonius, 1897 im neoromanischen Stil von Lambert von Fisenne, Gelsenkirchen, auf einem Grundstück errichtet, das Freiherr von Salis-Soglio, Nachfahre der Koppensteiner, gestiftet hatte.
  • Haus Dreher, Wohnhaus von 1594 mit einer in die Mauer eingelassenen sogenannten „Spottmaske“, Kopf-Plastik eines Knechtes mit Mütze.

Öffentliche Plätze und Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Als Jugendraum dient ein Container hinter der Turnhalle. Nebenan befindet sich ein Grillplatz, der ebenfalls zum Jugendraum gehört.
  • Die Schlossberghalle Mandel ist eine Mehrzweckhalle, die als Veranstaltungshalle und als Turnhalle genutzt wird. Gemeinderatssitzungen, kleinere Veranstaltungen und Tagungen werden dort ebenfalls abgehalten.
  • In der Nähe des Spielplatzes befindet sich auch die alte Quelle. Im dort befindlichen Quellbrunnen entsprang früher der Mandeler Bach.
  • In Mandel gibt es eine große Kirche, die – bis zum späteren Bau der katholischen Kirche – als Simultankirche für evangelische und katholische Gottesdienste genutzt wurde.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fastnacht/Karneval/Fasching wird jedes Jahr vom TuS Mandel in der Schlossberghalle Mandel veranstaltet. Dazu gehören eine Kindersitzung und eine Kappensitzung für Erwachsene.[10]
  • Verschiedene Veranstaltungen der Landfrauen und des Fördervereins des Kindergartens Wichtelhaus (bsw. Kinderleseclub, Adventsfenster)[11]
  • Führungen durch die Ortsgemeinde (nicht regelmäßig)
  • Für das Aussehen im Dorf und um das Dorf herum gibt es jedes Jahr einen Umwelttag und die Veranstaltung „Miteinander Füreinander, ein Dorf für Jung und Alt“. Seit ein paar Jahren werden die Blumenbeete von „Beetpaten“ betreut. Dieses Ehrenamt kann jeder ausüben, der Beete pflegen will.[12][13]
  • Die Kirmes wird jedes Jahr auf dem Platz auf dem Dorfplatz und der alten Quelle gefeiert.[14]
  • Im Sommer wird auf dem Bouleplatz ein Bouleturnier veranstaltet.
  • Tag des offenen Denkmals:
1. Jahr: Führung durch das Koppensteiner Schloß, anschließend Ev. Kirche, Ortskern[15]
2. Jahr: ältestes Haus Mandels, mit Freimaurerstein, Alte Rathausstraße
3. Jahr: Methodistische Kirche Eben Ezer, umgebaut in ein Wohnhaus, Kreuznacherstraße, anschließend Haus mit Freimaurerstein[16]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mandel

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelblatt eines Buches von Johann Andreas Coppenstein (1625), mit Hinweis auf den Geburtsort Mandel

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo Lipps: Entdeckungsreisen im Landkreis Bad Kreuznach. Kreisverwaltung Bad Kreuznach, Bad Kreuznach 1991, S. 154.
  • Edeltrud Boos: Die Einwohner der Bürgermeisterei Mandel 1798–1910. Ein Ortsfamilienbuch ab 1798 bis 1910 der Gemeinden Rüdesheim (Nahe), Roxheim, Mandel, Braunweiler, Gutenberg, St.Katharinen in 3 Bänden. 2023, Band I (A–H): ISBN 978 94 037 1130 0, Band II (H–R): ISBN 978 94 037 1131 7, Band III (R–Z): ISBN 978 94 037 1132 4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mandel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Mandel. Abgerufen am 16. September 2019.
  4. Mandel hat wieder einen Bürgermeister. Ortsgemeinde Mandel, abgerufen am 4. Februar 2017.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile. Abgerufen am 16. September 2019.
  6. Allgemeine Zeitung: Mandel im Förderprogramm. VRM GmbH & Co KG, abgerufen am 19. April 2020.
  7. Allgemeine Zeitung: Mandel auf der Reise ins Jahr 2035. VRM GmbH & Co KG, abgerufen am 19. April 2020.
  8. Allgemeine Zeitung: Ideen für neuen Dorfplatz. VRM GmbH & Co KG, abgerufen am 19. April 2020.
  9. Ortsgemeinschaft Mandel - Mietshaus Römerstraße 30. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2020; abgerufen am 19. April 2020.
  10. Ortsgemeinschaft Mandel - Mandel tanzt und lacht 2020. Abgerufen am 19. April 2020.
  11. Ortsgemeinschaft Mandel - Adventsfenster. Abgerufen am 19. April 2020.
  12. Ortsgemeinschaft Mandel - Umwelttag 2018. Abgerufen am 19. April 2020.
  13. Ortsgemeinschaft Mandel - 1. Aktion 2018 Miteinander, Füreinander. Abgerufen am 19. April 2020.
  14. Ortsgemeinschaft Mandel - Mandeler Kerb vom 14. bis 17. Juni 2019. Abgerufen am 19. April 2020.
  15. Tag des Offenen Denkmals: Macht und Pracht in der Naheregion, Rhein Zeitung, 5. September 2017
  16. „Tag des offenen Denkmals“: ehemalige Evangelisch-methodistische Kirche in Mandel, Rhein Zeitung, 17. September 2019