Mannose-1-phosphat

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Strukturformel
Strukturformel von Mannose-1-phosphat
α-Anomer von D-Mannose-1-phosphat (Pyranoseform)
Allgemeines
Name Mannose-1-phosphat
Andere Namen

M1P

Summenformel C6H13O9P
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 27251-84-9
PubChem 644175
DrugBank DB02867
Wikidata Q258734
Eigenschaften
Molare Masse 290,16 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Mannose-1-phosphat ist ein Phosphorsäureester der Mannose und das Isomer von Mannose-6-phosphat. Es ist ein Zwischenprodukt bei der Bereitstellung von Mannose für Glykosylierungen von Proteinen und Lipiden. Physiologisch spielt nur das D-Isomer eine Rolle.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mannose-1-phosphat dient zur Synthese von GDP-Mannose (bzw. Dolicholmonophosphatmannose, Dol-P-Man), das wiederum als „aktivierte“ Mannose für die Synthese einer Vielzahl von Polysacchariden (beispielsweise Xanthan), GPI-Anker sowie Glykanen dient. Bei letzteren erfolgt eine sogenannte Mannosylierung an Proteinen (O-Mannosylierung), also das Anknüpfen von Mannose an Threonin- oder Serinresten (Glykosylierung). Auch C-mannosylierte Proteine benötigen GDP-Mannose.

Darüber hinaus wird aus GDP-Mannose auch die „aktivierte“ L-Fucose (GDP-Fucose) gebildet.[2]

Mannose-1-phosphat kann nicht Zellmembranen passieren, außerdem wird es nicht in die Zelle transportiert.

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die das Enzym Phosphomannomutase wird α-D-Mannose-1-phosphat aus D-Mannose-6-phosphat bereitgestellt.

α-D-Mannose-1-phosphat dient selbst der Bereitstellung von GDP-Mannose, was entweder eine GTP-abhängige Mannose-1-phosphat-Guanylyltransferase (EC 2.7.7.13) unter Verbrauch von GTP katalysiert:

Alternativ kann auch eine GDP-abhängige Mannose-1-phosphat-Guanylyltransferase (EC 2.7.7.22) GDP-Mannose bilden, gemäß:

Pathologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Mutation der Phosphomannomutase (PMM-2) führt dazu zu einem Defekt, so dass nicht mehr ausreichend Mannose-1-phosphat bereitgestellt werden kann. Dies äußert sich darin, dass viele Proteine nicht mehr modifiziert werden können und führt zu einer schweren Erkrankung, der Congenital Disorder of Glycosylation des Typs 1a (CDG-1a).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datenblatt α-D(+)Mannose 1-phosphate sodium salt hydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Mai 2017 (PDF).
  2. Huan Zhou, Lihua Sun, Jian Li, Chunyan Xu, Feng Yu, Yahui Liu, Chaoneng Ji, Jianhua He: The crystal structure of human GDP-l-fucose synthase. In: Acta Biochimica et Biophysica Sinica. Band 45, Nr. 9, 9. Januar 2013, S. 720–725, doi:10.1093/abbs/gmt066, PMID 23774504 (oxfordjournals.org [PDF]).