Manto

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Manto in einer Handschrift von Giovanni Boccaccios De mulieribus claris aus dem 15.–16. Jahrhundert. BNF, Français 599, Folio 25v

In der griechischen Mythologie war Manto (Vorlage:ELSalt) die Tochter des blinden Sehers Teiresias und besaß selbst die Gabe der Prophetie.[1]

Im Epigonenkrieg wurde Manto und ihr Vater als Kriegsbeute nach Delphi gebracht. Apollon sandte sie nach Kleinasien, wo sie bei Kolophon das Orakel des Apollo von Klaros gründete.[2] Dort heiratete sie den Kreter Rhakios und wurde Mutter des Sehers Mopsos, der möglicherweise von Apoll gezeugt worden war und den Seher Kalchas in einem Wettstreit schlug, woraufhin Kalchas starb.[3]

Bei Euripides wird erzählt, sie habe den noch wahnsinnigen Muttermörder Alkmaion geheiratet und ihm Amphilochos und Tisiphone geboren.[4]

Nach einer anderen Überlieferung ging sie nach Italien und gebar dort dem Tiberinus, dem Flussgott des Tiber den Ognus, der Mantua (italienisch Mantova) gründete und nach ihr benannte.[5]

In einer dritten Überlieferung wurde Mantua nach Manto, einer Tochter des Herakles benannt.

In einer kurzen Schlüsselszene der „Klassischen Walpurgisnacht“ im Faust II lässt Goethe sie als Tochter Äskulaps auftreten[6]. Bekannt wurde das Zitat: „Den lieb ich, der Unmögliches begehrt.

Literaturstellen

  1. Euripides: Phoenissae 834 ff.
  2. Pomponius Mela 1.88
  3. Pausanias 7.3.1
  4. Bibliotheke des Apollodor 3.7.7 [1]
  5. Vergil: Aeneis 10.199
  6. Johann Wolfgang von Goethe: Faust II, 2. Akt, Am unteren Peneios (Ende)