Martin Eberle (Kunsthistoriker)

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Martin Eberle (* 1968 in Schrobenhausen) ist ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eberle studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität München, der Universität Bamberg und der Universität Jena. Seine 1995 an der Gesamthochschule/Universität Kassel vorgelegte Dissertation Zur Österreichischen Interieurmalerei 19. Jahrhunderts: Die Aquarelle des Architekturmalers Franz Heinrich schrieb er über den Wiener Interieurmaler Franz Heinrich (1802–1890). Eberle arbeitete von 1996 bis 1999 am Grassimuseum in Leipzig, danach übernahm er die Leitung des Gohliser Schlösschens in Leipzig. 2003 wurde er Leiter des Städtischen Museums Braunschweig.

Am 1. Oktober 2007 wurde er vom Stiftungsrat der Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha als neuer Stiftungsdirektor gewählt. In dieser Funktion konzipierte er die Gothaer Schloss- und Museumslandschaft als »Barockes Universum Gotha« neu. Seit 2009 wurde dieser Masterplan kontinuierlich umgesetzt.[1] 2013 wurde er von der Universität Erfurt zum Honorarprofessor ernannt.[2]

Seit dem 1. Mai 2018 ist er Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel in Kassel.[3] Für die in der Fachwelt und allgemeinen Öffentlichkeit stark kritisierte Umbenennung der Institution in „Hessen Kassel Heritage“ zum 1. Mai 2023 kürte ihn der Verein deutsche Sprache zum Kandidaten für den Titel „Sprachpanscher des Jahres 2023“[4]. Er belegte Platz 4 mit der Begründung „Wer Kunst sprachlich entfremdet, indem er ihr einen englischen Namen gibt, zeigt, wie wenig ihm am Interesse der Museumsbesucher gelegen ist, das ist umso peinlicher, als dass sich die Stadt Kassel mit dem sprachlichen Erbe der Brüder Grimm schmückt.“[5]. Im August 2023 wurde Eberle von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern der von ihm geführten Institution für seinen Führungsstil und sachliche Inkompetenz schwer kritisiert.[6] Auf Anfrage der Hessische/Niedersächsische Allgemeine antwortete das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst: „Anonyme Anschuldigungen kann das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst nicht kommentieren. Sie können ohne weitere Substantiierung auch keine Grundlage für aufsichtliches Handeln sein, zumal sie sich weder qualitativ noch quantitativ bewerten lassen. Mitarbeitende von Hessen Kassel Heritage haben sich nicht an das Ministerium gewendet.“ Dies entspricht jedoch nicht den sorgfältigen Recherchen der HNA, die sich auf persönlich bekannte Informanten stützte. Daher handele es sich hier um einen "skandalösen Missstand".[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neuer Stiftungsdirektor berufen. In: Rathauskourier Amtsblatt der Stadt Gotha Nr. 7⁄16. Jahrgang 29. Juli 2007.
  2. [1].
  3. Kasseler Museumslandschaft: Eberle nimmt Arbeit als Chef auf.
  4. Wahl des Sprachpanschers 2023. In: Verein Deutsche Sprache e. V. 19. Mai 2023, abgerufen am 1. Juli 2023.
  5. m s: Stark-Watzinger ist Sprachpanscher 2023. In: Verein Deutsche Sprache e. V. 26. August 2023, abgerufen am 28. August 2023 (deutsch).
  6. „Es ist ein wahnsinniges Chaos“: Schwere Kritik am Führungsstil von HKH-Direktor Eberle. 12. August 2023, abgerufen am 14. August 2023.
  7. Wie ein Postknecht zum Offizier wurde: Streit um Ankauf einer Porzellangruppe für Kasseler Museen. 27. August 2023, abgerufen am 30. August 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]