Martin ter Haseborg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Martin ter Haseborg (* 26. November 1965 in Leer) ist Orgelbaumeister mit Sitz in Uplengen (Ostfriesland) und Betriebsleiter der Firma Orgelbau in Ostfriesland GmbH & Co KG.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ter Haseborg ging 1981–1983 beim Orgelbau Alfred Führer (Wilhelmshaven) in die Lehre und war dort Intonateur. Im Anschluss an die Meisterausbildung (1991–1992) wurde er stellvertretender Geschäftsführer bei der Firma Führer (bis 1994). Ter Haseborg machte sich 1995 selbstständig und errichtete eine Orgelbauwerkstatt mit Sitz in Uplengen. Seit 2003 ist er beim Orgelbau Ostfriesland als einer GmbH & Co. KG beschäftigt, der er als Betriebsleiter und Kristin Karm als Geschäftsführerin vorsteht. Zudem ist Kristin Karm mit dem Metallpfeifen- und dem Bälgebau beschäftigt. Die künstlerische Leitung wird von beiden zusammen wahrgenommen.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänglich hat die Orgelbauwerkstatt vor allem Restaurierungen historischer Orgeln in Ostfriesland durchgeführt und Neubauten im historisierenden Stil erstellt, in den letzten Jahren bildeten Restaurierungen romantischer Orgeln in Tallinn einen neuen Schwerpunkt.[1] Seit 2004 wurden verschiedene Orgelneubauten erstellt, darunter auch einige für Nordeuropa (Norwegen und Estland). Neben dem Neubau, der Wartung, Überführung und Restaurierung von Kirchenorgeln hat der Orgelbau Ostfriesland auch Kabinettorgeln und größere Konzertorgeln gebaut. Die Orgelneubauten sind unter Verwendung traditioneller Handwerkstechniken und Materialien konservativ ausgerichtet und spiegeln das Werkprinzip der norddeutschen Orgelbautradition unter Verwendung mechanischer Schleifladen wider.

Werkliste (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes P steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines p für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten oder lediglich der Prospekt erhalten ist.

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Anmerkungen
1997 Wustrow (Wendland) Trinitatiskapelle II/P 6 Neubau
1997 Marburg St. Jost
II/p 7 Neubau
1998 Celle St. Ludwig II/P 31 Neubau im deutsch-romantischen Stil unter Verwendung einiger Register der Vorgängerorgel von Eduard Meyer (1841) u. a.[2]
1998–1999 Pogum Pogumer Kirche I 6 Restaurierung der Orgel von Johann Adam Berner (1758–59)
1999 Arle Bonifatius-Kirche II/p 18 Restaurierung der Orgel von Hinrich Just Müller/Johann Gottfried Rohlfs (1799) und Erweiterung um ein Brustwerk → Orgel
1997–2000 Franking Pfarrkirche II/P 10 Neubau nach Arp Schnitger
2000 Lüneburg St. Michaelis
I 5 Rekonstruktion einer Chororgel von Johann Balthasar Held (1701)
2000 Voxtrup Margaretengemeinde II/p 10 Neubau
2001 Tallinn (Estland) Academy of Music II/P 23 Neubau
2002 Detern St.-Stephani-und-Bartholomäi-Kirche I/p 12 Restaurierung der Orgel von Wilhelm Eilert Schmid (1819)
2002 Marx St.-Marcus-Kirche
I/p 7 Restaurierung der Orgel von Johann Gottfried Rohlfs (1820–23)[3]
2002 Manching St. Peter
II/P 33
2002–2003 Elmlohe Liebfrauenkirche II/P 15 Restaurierung der Orgel von Johann Georg Wilhelm Wilhelmy (1842–56); 4 Register rekonstruiert
2004 Amdorf Amdorfer Kirche I/p 9 Restaurierung der Orgel von Heinrich Wilhelm Eckmann (1773)[4]
2004 Perg (Österreich) Landesmusikschule II/P 7 Neubau einer Kabinettorgel
2005 Hinrichsfehn Versöhnungskirche
I/P 6 Generalüberholung der Orgel von Alfred Führer (1965) und Erweiterung um einen Subbass 16′ (Pedal)
2006 Erksdorf Ev. Kirche I/P 14 Restaurierung der Orgel von Eobanus Friedrich Krebaum (1833)
2001/2006 Marburg Matthäuskirche
II/P 20 Neubau
2006 Bredstedt St.-Nikolai-Kirche II/P 25 Neubau
2006 Marburg Lukaskirche II/P 10 Neubau
2006–2007 Pärnu (Estland) Konzerthaus III/P 55 Neubau einer Konzertorgel mit ausklappbaren Flügeltüren und ausfahrbaren Spanischen Trompeten[5]
2007 Kvamsøy (Norwegen) Kvamsøy kirke I/p 6 Reparatur einer Orgel vom Orgelbau Kuhn (1947) und Überführung nach Norwegen
2008 Holtorf Ev.-luth. Kirche I/P 9 Neubau
2006–2009 Tallinn (Estland) Johanniskirche
IV/P 67 Restaurierung der pneumatischen Hauptorgel von Gustav Normann (1867) und August Terkmann (1913)
2009 Gursken (Norwegen) Gursken kirke III/P 20 Neubau von Gehäuse, Windanlage, Spiel- und Registertraktur; weitgehende Übernahme des Pfeifenwerks aus der Vorgängerorgel
2010 Küsten Friedenskirche
I/p 6 Überarbeitung der Orgel von Alfred Führer (1968)
2012 Molzen Marienkirche II/P 18 (12) Restaurierung der Orgel von Altendorf (1854)[6]
2015–2016 Barskamp St.-Vitus-Kirche II/P 17 Restaurierung der Orgel von Eduard Meyer; zum großen Teil erhalten

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Estonian Concert (gesehen 5. November 2009).
  2. Orgel in Celle, St. Ludwig, gesehen 26. September 2012.
  3. Orgel in Marx (Memento des Originals vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirche-marx-etzel.de (gesehen 5. November 2009).
  4. Orgel in Amdorf (gesehen 5. November 2009) (PDF; 0,9 MB).
  5. Leipzig-Almanach (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive), gesehen 5. November 2009.
  6. Orgel in Molzen, gesehen 26. September 2012.