Mateus da Costa

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Der Topasse Mateus da Costa († 1673) war Generalkapitän (Capitão-mor) von Solor und Timor.[1]

Mateus da Costa heiratete die Tochter eines westtimoresischen Herrschers (je nach Quelle von Amanuban oder Ambeno) und gründete einen mächtigen Familienclan. Sein Waffengefährte António da Hornay und dessen Bruder Francisco waren die Ahnherren des anderen großen Clans der Topasse, der zum großen Konkurrenten der Costas wurde.[2]

1656 vernichteten die Topasse unter Mateus da Costa und António da Hornay eine niederländische Militärexpedition beim Dorf Amarasi, die gegen sie ausgeschickt worden war, und zwangen sie so, die gerade eroberte Festung von Kupang wieder aufzugeben. Der portugiesische Vizekönig in Goa nutzte schließlich die Rivalität zwischen den Familienclans. Er sandte sowohl an António da Hornay als auch an Mateus da Costa den gleichen Brief, in dem er sie jeweils zu seinem Repräsentanten und Capitão-mor erklärte, sofern derjenige die Macht innehabe. Diese lag zu diesem Zeitpunkt bei António, Mateus akzeptierte dies aber nicht und berief sich dabei auf eine frühere Ernennung.[2] Ein blutiger Kampf zwischen den Familien begann und führte später zur Machtteilung innerhalb der Topasse.

1665 wurde Laran, die Hauptstadt von Wehale, von Mateus da Costa eingenommen und seine Bewohner als Sklaven verkauft. Im selben Jahr besiegte er auch Cailaco.[3] Zwischen 1668 und 1670 unterwarf Mateus da Costa für Portugal mehrere Königreiche der Tetum im Küstengebiet Belus.[4]

Von 1671 an konnte Mateus die Herrschaft, ab 1671 auch den Titel des Capitão-Mor für sich beanspruchen,[1] doch er starb 1673.[5] Nach einem kurzen Intermezzo durch Manuel da Costa Vieira gewann António da Hornay noch im selben Jahr den Titel zurück.[1]

Schließlich kam es zur Vereinigung der Hornays und der Costas durch die Heirat von Francisco da Hornay mit einer Tochter von Domingos da Costa, dem Sohn von Mateus.[6] Später wurde Domingos der neue Capitão-Mor und sogar Gouverneur von Solor und Timor.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Marques, A.H. de Oliveira: História de Portugal, Band II, Lissabon, Palas Editores, 1984, S. 474. (Memento des Originals vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fcsh.unl.pt
  2. a b James J. Fox: “The Paradox of Powerlessness: Timor in Historical Perspective”, 9. Dezember 1996, Department of Anthropology, Research School of Pacific and Asian Studies, The Australian National University (Memento vom 6. Juli 2007 im Internet Archive) (PDF; 70 kB)
  3. Hans Hägerdal: Servião and Belu: Colonial conceptions and the geographical partition of Timor
  4. Hans Hägerdal: Rebellions or factionalism? Timorese forms of resistance in an early colonial context, 1650-1769
  5. Worldstatesman
  6. Artur Teodoro de Matos: D. Frei Manuel de Santo António: missionário e primeiro bispo residente em Timor. Elementos para a sua biografia (1660-1733) (Memento des Originals vom 25. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cvc.instituto-camoes.pt (portugiesisch)
  7. Hans Hägerdal: Governors of Portuguese Timor to 1832; Quellen: Artur Teodoro de Matos: Timor Portugues, 1515-1769 (Lisboa 1974), Affonso de Castro: As possessões portuguezas na Oceania (1867) und Luna de Oliveira: Timor na historia de Portugal (1940er)
VorgängerAmtNachfolger
Fernão Martins da PonteGeneralkapitän von Solor und Timor
1671–1673
Manuel da Costa Vieira