Mau-Ubo

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Mau-Ubo
Versammlung in der Aldeia Caisoru
Daten
Fläche 8,53 km²[1]
Einwohnerzahl 2.577 (2022)[2]
Chefe de Suco Domingos Noronha
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Arleu 788
Caisoru 404
Grotu 433
Leburema 65
Der Suco Mau-Ubo
Arleu (Osttimor)
Arleu (Osttimor)
Arleu
Koordinaten: 8° 44′ S, 125° 20′ O

Mau-Ubo (Mau-Ubu, Mauabu, Maubo, Mahubo, Mauhubo) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Hatulia B (Gemeinde Ermera).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mau-Ubo
Orte Position[3] Höhe
Arleu 8° 43′ 46″ S, 125° 20′ 26″ O ?
Caisoru 8° 44′ 7″ S, 125° 21′ 8″ O ?
Grotu 8° 44′ 7″ S, 125° 21′ 8″ O ?
Leburema 8° 43′ 36″ S, 125° 17′ 47″ O ?

Mau-Ubo liegt im Norden des Verwaltungsamts Hatulia B und teilt sich in zwei Territorien. Das Westliche mit der Aldeia Leburema (Leborema) grenzt an Fatubessi, im Süden und Urahou im Nordosten. Südwestlich befindet sich das Verwaltungsamt Hatulia mit seinem Suco Aculau und nordwestlich die Gemeinde Liquiçá mit ihrem Suco Leotala (Verwaltungsamt Liquiçá). Das Ostterritorium von Mau-Ubo liegt südöstlich von Urahou, nordöstlich von Fatubessi, nordwestlich von Fatubolo und westlich von Lisapat. Hier befinden sich die Aldeias Arleu (Arle), Caisoru und Grotu (Groto).[4][5]

Fast die gesamte Grenze zu Lisapat bildet der Fluss Guotclua, der in den Gleno weiter nördlich fließt. Der Gleno bildet später auch die Nordgrenze der Aldeia Leburema, deren Südgrenze dem Lauf des Acolaco folgt, eines weiteren Nebenflusses des Gleno. Der Gleno selbst gehört zum System des Lóis.[6]

Mau-Ubo hat eine Fläche von 8,53 km².[1] Im Ostterritorium liegen die Dörfer Arleu, Grotu und Caisoru. Das Dorf Tidibesse gehört seit 2015 zum Suco Lisapat. Das Dorf Leburema befindet sich im Westterritorium. In Arleu stehen der Sitz des Sucos, ein Hospital, eine Kapelle und eine Grundschule, die Escola Primaria Mau-Ubo.[4][7][8]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mau-Ubo leben 2.577 Einwohner (2022), davon sind 1.266 Männer und 1.311 Frauen. Im Suco gibt es 452 Haushalte.[2] Über 81 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. Über 18 % sprechen Tetum Prasa.[9]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Mahubo“ wird in der Liste der Reiche in Portugiesisch-Timor von Afonso de Castro mit aufgeführt, dem ehemaligen Gouverneur der Kolonie (1859–1863).[10][11] Um 1854 soll das Reich etwa 2500 Einwohner gehabt haben.[12] 1860 wurde Mau-Ubo von den Portugiesen der Militärkommandantur Cailaco zugeordnet.[13][14] Bei der Neuordnung 1883 kam es zur Militärkommandantur Maubara.[15]

Um 1863 stiftete der korrupte portugiesische Beamte das Reich Deribate zum Krieg gegen Mau-Ubo an, weil dieses sich geweigert hatte, Handelspreise so anzusetzen, wie der portugiesische Major es gefordert hatte.[16]

Nach dem erfolgreichen Krieg gegen Deribate, Cotubaba, Sanirin und Cowa erklärte Gouverneur José Celestino da Silva (1894–1908) die vier Reiche für aufgelöst. Das Territorium von Deribate wurde unter Ermera, Mau-Ubo, Atsabe, Cailaco und Leimea aufgeteilt.[17]

1900 wurde der Herrscher Dom Paulo wegen „Nachlässigkeit in der Verwaltung seines Volkes“ von den Portugiesen abgesetzt. Er soll seine Leute zum Diebstahl angestiftet haben, was die Ordnung im wichtigen Kaffeeanbaugebiet von Maubara bedrohte. Neuer Herrscher wurde Saca-Bere.[18] 1911 führte die Empresa Commerçial Agricola e Industrial de Timor eine Kaffeeplantage in Mau-Ubo.[19]

Krieger aus Mau-Ubo unterstützten die Portugiesen in der Rebellion von Manufahi bei der Verteidigung von Soro am 28. Dezember 1911. Als Leutnant Valente, dem Militärkommandanten von Hatulia, aber befohlen wurde, Rebellen in Atsabe zu bekämpfen fehlten unter den Führern der Krieger aus Mau-Ubo Manuel da Silva, der Sohn von Saca-Bere und António da Silva, der Sohn von Dom Paulo. Valente wurde erklärt, sie und ihre Männer würden Nachschub aus Mau-Ubo holen, was der Leutnant nicht glauben wollte.[20]

Herrscher von Mahubo[21]
  • Dom José Rodrigues Pereira (1815)
  • Dom João Rodrigues Pereira (1854)
  • Dom Grégorio (vor 1863–1896)
  • Dom Paulo (1896–1900)
  • Saca-Bere (1900 – vor 1912)
  • Dom António da Silva (? – 1946)
  • Belarmino de Jesus Soares (1946 – nach 1964) (Neffe)

Während der Unruhen von 1999 operierten zwischen dem 27. Januar und September in der Region die pro-indonesischen Milizen Darah Merah, Aitarak und Pancasila zusammen mit dem indonesischen Militär gegen Befürworter der Unabhängigkeit Osttimors. Zwischen dem 10. und 14. Mai wurden Mau-Ubo und andere Sucos in der Region überfallen.[22]

Am 1. Januar 2022 wurde Mau-Ubo vom Verwaltungsamt Hatulia abgetrennt und Teil des neuen Verwaltungsamtes Hatulia B.[23][24]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Jacinto de Jesus Soares zum Chefe de Suco gewählt.[25] Bei den Wahlen 2009 gewann Domingos Noronha[26] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[27]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mau-Ubo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. a b Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ermera.
  5. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  6. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  8. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 584 kB)
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Mau-Ubo (tetum; PDF; 8,5 MB)
  10. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história (Memento vom 13. November 2001 im Internet Archive)
  11. Portuguese Dependency of East Timor (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive).
  12. Julius Freiherr von Minutoli: Portugal und seine Colonien im Jahre 1854, Band 2, S. 370, J. G. Cotta, 1855. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  13. Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Osttimor 1850 bis 1912. S. 134–136, Abera, Hamburg 1996, ISBN 3-931567-08-7, (Abera Network Asia-Pacific 4), (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss., 1994).
  14. Katharine Davidson: The Portuguese colonisation of Timor: the final stage, 1850-1912, S. 109, Sydney 1994.
  15. 150 Anos da criação de distritos em Timor. (Memento vom 11. Mai 2016 im Internet Archive)
  16. Katharine Davidson: The Portuguese colonisation of Timor: the final stage, 1850-1912, S. 142–146, Sydney 1994.
  17. Christopher J. Shepherd: Development and Environmental Politics Unmasked: Authority, Participation and Equity in East Timor, S. 46, 2013, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  18. Davidson 1994, S. 98.
  19. Davidson 1994, S. 96.
  20. Davidson 1994, S. 256.
  21. Carlos Filipe Ximenes Belo: Os antigos reinos de Timor-Leste (Reys de Lorosay e Reys de Lorotoba, Coronéis e Datos), S. 132–133, Baucau: Tipografia Diocesana Baucau 2011.
  22. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  23. Regierung Osttimors: Meeting of the Council of Ministers on February 19th, 2021, abgerufen am 21. Februar 2021.
  24. Tempo Timor: Oficialmente Ohin Hatulia B sai Ona Postu-administrativu Foun iha Ermera, 19. Februar 2021, abgerufen am 21. Februar 2021.
  25. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  26. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  27. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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