Maubaralissa

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Maubaralissa
Im Örtchen Vila, an der Küste des Sucos
Daten
Fläche 18,56 km²[1]
Einwohnerzahl 2.589 (2022)[2]
Chefe de Suco Rui Manuel
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Baiquenulau 305
Darulema 276
Lissalara 397
Nunulete 227
Vatuguili 764
Der Suco Maubaralissa
Baiquenulau (Osttimor)
Baiquenulau (Osttimor)
Baiquenulau
Koordinaten: 8° 39′ S, 125° 13′ O

Maubaralissa (Maubaralisa, Maubara Lissa) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Maubara (Gemeinde Liquiçá).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maubaralissa
Orte Position[3] Höhe
Baiquenulau 8° 39′ 24″ S, 125° 12′ 37″ O 662 m
Darulema 8° 39′ 55″ S, 125° 13′ 5″ O 603 m
Kemipu 8° 38′ 4″ S, 125° 13′ 10″ O 536 m
Laklema 8° 38′ 49″ S, 125° 12′ 3″ O 632 m
Lakmade 8° 38′ 30″ S, 125° 12′ 14″ O 563 m
Lissalara 8° 39′ 53″ S, 125° 12′ 12″ O 710 m
Nunulete 8° 39′ 28″ S, 125° 11′ 36″ O 841 m
Vatuguili 8° 38′ 4″ S, 125° 12′ 45″ O 536 m
Vila 8° 36′ 28″ S, 125° 12′ 57″ O ?

Maubaralissa liegt im nördlichen Zentrum des Verwaltungsamts Maubara. Im Norden reicht er mit einem schmalen Streifen an die Sawusee, nordwestlich befindet sich der Suco Vaviquinia, östlich der Suco Vatuvou, südlich der Suco Lissadila, im Südwesten der Suco Guiço und westlich der Suco Gugleur. Im Norden entspringt im Grenzgebiet zu Vaviquinia der Fluss Bahonu, der nun die Grenze zwischen den beiden Sucos bildet.[4][5]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Maubaralissa eine Fläche von 12,57 km².[6] Dann wurden die Grenzen im Süden neu gezogen und im Norden das Territorium bis zum Meer ausgedehnt. Nun gehören zu Maubaralissa 18,56 km².[1]

Im Norden von Maubaralissa liegen die Dörfer Vila, Vatuguili, Kemipu und Lakmade, im Westen Laklema und im Süden Baiquenulau (Baiquenilau, Baiquenilab), Nunulete, Darulema und Lissalara, (Lisalara). In Baiquenulau befinden sich eine medizinische Station und eine Grundschule.[7]

Im Suco befinden sich die fünf Aldeias Baiquenulau, Darulema, Lissalara, Nunulete und Vatuguili.[8]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Suco leben 2.589 Einwohner (2022), davon sind 1.342 Männer und 1.247 Frauen. Im Suco gibt es 504 Haushalte.[2] Fast 98 % der Einwohner geben Tokodede als ihre Muttersprache an. Minderheiten sprechen unter anderem Tetum Prasa oder Mambai.[9]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 versuchten pro-indonesische Milizen (Wanra) die Stimmung vor dem Unabhängigkeitsreferendum am 30. August mit Gewalt zu beeinflussen. Aus dem Dorf Maubara stammt eine der gefürchtetsten Wanra Osttimors, die Besi Merah Putih (BMP), die vor allem in der Region Maubaras zwangsrekrutierte und hier auch ihr Hauptquartier hatte. Viele Menschen flohen aus Angst vor den Zwangsrekrutierungen. Bereits ab Januar 1999 war die BMP aktiv. Sie beging vor dem Referendum und nach der Bekanntgabe der Entscheidung für die Unabhängigkeit Hunderte von Verbrechen. Maubaralissa, Lissadila und Vatuvou wurden zu Geisterstädten. Ihre Einwohner flohen nach Sare (Gemeinde Ermera). Allein dort versammelten sich bis zu 6000 Flüchtlinge und blieben bis zum eintreffen der INTERFET im September 1999.[10]

Am 6. Januar 2007 wurden drei Frauen in Maubaralissa beschuldigt Hexen zu sein. Die Frauen im Alter von 25, 50 und 70 Jahren wurden ermordet und ihr Haus angezündet. Drei Verdächtige wurden von der UN-Polizei verhaftet. Es war der erste Fall dieser Art im mehrheitlich katholischen Osttimor.[11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Miguel Sanches zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann Rui Manuel[13] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maubaralissa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Ministerium für Staatsverwaltung und Territorialmanagement: Karte des Verwaltungsamts Maubara (Memento vom 6. Juli 2017 im Internet Archive), abgerufen am 21. August 2017.
  6. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  7. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 486 kB)
  8. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Maubaralissa (tetum; PDF; 8,2 MB)
  10. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  11. ABC news, 10. Januar 2007, Three suspects arrested for killing of Timorese "witches" (Memento vom 13. Januar 2009 im Internet Archive)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap