Mauern

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Wappen Deutschlandkarte
Mauern
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mauern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 31′ N, 11° 54′ OKoordinaten: 48° 31′ N, 11° 54′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Freising
Verwaltungs­gemeinschaft: Mauern
Höhe: 435 m ü. NHN
Fläche: 24,15 km2
Einwohner: 3144 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85419
Vorwahl: 08764
Kfz-Kennzeichen: FS
Gemeindeschlüssel: 09 1 78 142
Gemeindegliederung: 32 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossplatz 2
85419 Mauern
Website: vg-mauern.de
Erster Bürgermeister: Georg Krojer (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Mauern im Landkreis Freising
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Karte

Mauern ist eine Gemeinde im Nordosten des oberbayerischen Landkreises Freising. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mauern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Nordosten des Landkreises Freising in Oberbayern am Hörgertshausener und Mauerner Bach. Sie wird auch das „Tor zur Hallertau“ genannt. Die Gemeinde liegt zwischen Moosburg und Nandlstadt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat 32 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch archäologische Grabungen des Archäologischen Vereins im Landkreis Freising wurde festgestellt, dass Mauern bereits vor etwa 7500 Jahren besiedelt wurde und seither fast durchgehend eine rege Besiedlung aufweist. So fand man Überreste einer römischen Villa Rustica in Niederndorf und das Grab eines bajuwarischen Kriegers aus dem Ende des siebten Jahrhunderts mit einer sogenannten Spatha bei Alpersdorf. Bei Bauarbeiten im Schloss wurden 2009 Pfostenspuren eines Vorgängerbaus entdeckt, der etwa aus dem Jahr 1000 nach Chr. stammt.

Der Ort Mauern wurde im Jahre 899 erstmals urkundlich erwähnt und war Sitz einer Hofmark, die im Laufe der Zeit im Besitz zahlreicher Adelsgeschlechter war und dem Landgericht Moosburg und dem Rentamt Landshut unterstand. Von 1544 bis 1585 übten die Kuttenauer die Hofmarkgerechtigkeit aus. Deren Nachfolger waren von 1585 bis 1641 die Preysing. 1692 wurde die Hofmark von Johann Georg, Graf von Seiboldsdorf, erworben und keine einhundert Jahre später durch die Misswirtschaft seiner Nachfahren versteigert[4]. Darauf folgten die Familien der Reichsgrafen Basselet von La Rosée und von Ostini.

Das Amt Mauern war als Schergenamt bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Verwaltungssitz des Landgerichts Moosburg. Es war für die Obmannschaften Volkmannsdorferau, Schwarzersdorf, Reichertshausen, Pörnbach, Amper, Sollern-Inkofen, Neumühl, Alpersdorf, Inzkofen, Holzdobl, Altfalterbach, Reichersdorf, Gammelsdorf, Schergenöd, Enghausen, Kleinmünchen, Martinszell, Bachhorn und Niederambach zuständig.[5]

19. bis 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mauern bildete im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen eigenen Steuerdistrikt und erlangte mit dem Gemeindeedikt von 1818 gewisse Selbstverwaltungsrechte. Die 1818 gebildeten Patrimonialgerichte II. Klasse Hagsdorf, Hörgertshausen, Mauern, Tegernbach und Thulbach wurden 1841 unter der Familie von Hofstetten zu einem gemeinsamen Patrimonialgericht II. Klasse unter der Benennung „Patrimonialgericht Mauern“ zusammengeschlossen.[6] Im Jahr 1848 wurden die letzten Reste der Adelsherrschaft aufgehoben. 1871 wurde das erste Kriegerdenkmal Bayerns in Mauern errichtet. Für die Verwaltungsgemeinschaft in Mauern wurde 1980 das heutige "Alte" Rathaus errichtet. Der letzte Besitzer des Schlosses in Mauern, Graf von Moy, hat im Jahre 2001 das Schloss an die Gemeinde Mauern verkauft, die das anschließend renovierte Gebäude seit 2009 als Rathaus für die Verwaltungsgemeinschaft nutzt.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 ein Teil der aufgelösten Gemeinde Reichersdorf eingegliedert. Am 1. April 1971 kamen Gebietsteile von Schweinersdorf hinzu.[7] Schließlich kamen am 1. Mai 1978 noch Teile der aufgelösten Gemeinden Enghausen und Margarethenried hinzu.[8] Die Verwaltungsgemeinschaft Mauern wurde ebenfalls zum 1. Mai 1978 gegründet.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1987 auf 3077 um 1090 Einwohner bzw. um 54,9 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister und Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht nach den Kommunalwahlen in Bayern 2020 aus 16 Gemeinderäten (8 Freie Wähler, 8 CSU) und dem 1. Bürgermeister Georg Krojer (FW), der 2014 Nachfolger des langjährigen Bürgermeisters Alfons Kipfelsberger (CSU) wurde.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gde. Mauern
Wappen Gde. Mauern
Blasonierung: „In Rot eine silberne Doppelzinne, darüber eine schwebende, liegende goldene Raute.“[9]
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen vereint die Familienwappen zweier Geschlechter, die über längere Zeit die Hofmark Mauern besaßen, und repräsentiert damit die Geschichte der Gemeinde als Adelshofmark. Die schwebende Raute stammt aus dem Wappen der Kuttenauer, die von 1544 bis 1585 die Hofmark ausübten. Deren Nachfolger waren von 1585 bis 1641 die Preysing, deren heraldisches Kennzeichen eine silberne Doppelzinne in rotem Feld war.

Die Wappenführung besteht seit 1979 auf Grundlage eines Beschlusses des Gemeinderates und Zustimmung der Regierung von Oberbayern.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es besteht eine ÖPNV-Anbindung mit den MVV-Buslinien 501, 682 und 683 nach Moosburg (Zugverbindung nach Freising und München bzw. Landshut) sowie nach Mainburg[10].

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer[11]
  • Hofmark-Schloss Mauern, jetzt Rathaus
  • Kirche Enghausen mit Enghauser Kruzifix, das in den Jahren 890 bis 900 entstanden ist. Man nimmt an, dass das Kruzifix aus dem ehemaligen Benediktinerkloster im nahe gelegenen Moosburg stammt, das im 9. Jahrhundert in großer Blüte stand.
  • Skilift bei der Hanslmühle: 1965 ging hier der erste Doppelmayr-Schlepplift Deutschlands in Betrieb.

Ein historischer Wanderweg in der Gemeinde erinnert an historische Ereignisse und führt an zahlreichen Bodendenkmälern vorbei.[12]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Freiwilligen Feuerwehr Mauern, der Altschützengesellschaft Mauern, der Narrhalla Mauern, der SpVgg Mauern, der KLJB Mauern, dem Gartenbauverein Mauern, dem TC Mauern, dem Skiclub Mauern und der KSK Mauern gibt es neun Vereine, die sich in die Dorfgemeinschaft einbringen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Mauern in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. September 2019.
  3. Gemeinde Mauern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  4. Alfons Wörner: Heimatbuch Hörgertshausen, 1982, S. 32ff.
  5. Historischer Atlas von Bayern - Altbayern Reihe I Heft 1: Das Landgericht Moosburg. S. 9 ff.
  6. Intelligenzblatt der Königlichen Regierung von Oberbayern, 1841, S. 436.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 464.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 575.
  9. Eintrag zum Wappen von Mauern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Fahrplanauskunft des MVV, abgerufen am 27. November 2015
  11. Georg Brenninger: Zur früheren Barockausstattung der Pfarrkirche in Mauern. In: Amperland, 1986, S. 366.
  12. Historischer Wanderweg. In: Gemeinde Mauern erleben. Abgerufen am 27. März 2022 (deutsch).