Max Goldschmidt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Goldschmidt (* 28. März 1864 in Mainz; † 10. November 1920 in Berlin[1]) war ein deutscher Humorist und Volkssänger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Goldschmidt wurde am 28. März 1864 als Maximilian Joseph Goldschmidt in Mainz in Rheinhessen geboren.

Er trat Ende des 19. Jahrhunderts[2] in Frankfurt am Main als Humorist und Verfasser von Liedern und Vorträgen auf. In der Frankfurter Fastnacht spielte er neben August Schmitter als politischer Büttenredner eine Rolle.[3]

Goldschmidt hat kurz nach der Jahrhundertwende[4] bei der Gramophone Company in Hannover[5] eine Reihe von Aufnahmen mit Rezitationen und humoristischen Vorträgen gemacht,[6] dabei sowohl auf kleinen 7" als auch auf 10" Platten.

Viele seiner Texte weisen lokale Bezüge auf Frankfurt am Main auf: die Waldbahn, die Zeil, die Hauptwache, den Zoologischen Garten. Auch zeitgeschichtliche Bezüge gibt es: ein Vortrag nimmt Warenhäuser zum Thema, ein anderer die Straßenbahn; alles Dinge, die in Goldschmidts Zeit neu aufkamen und die er in seinen Liedern besang, ebenso wie ein „Großfeuer in Frankfort“ oder „Ein Unglück auf der Zeil“, das Auftreten des Hundefängers oder die Freuden des Frankfurters beim Äbbelwoi.

Textausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sammlung seiner Lieder und Vorträge ist unter dem Titel „Frankfurter Humor“ 1895 im Verlag Blazek in Frankfurt am Main erschienen.

Tondokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Goldschmidt: 16 Titel bei CHARM [2]
Aufnahmen bei der Gramophone & Typewriter Co.
  • G&T 7":
    • 41 059 (mx. 743 g) Eine Sonntagsfahrt auf der Waldbahn, 1. Teil: Der Juxplatz. Katl. S. 2[7]
    • 41 060 (mx. 770 g) dto. 2. Teil: E gut Antwort.
    • 41 062 (mx. 740 g) Vor dem Grammophon
    • 41 063 (mx. 742 g) Uff de Zeil’ (Text: Goldschmidt)
    • 41 064 (mx. 741 g) Der Hundefänger kimmt / Der Äbbelwoi
    • 41 065 (mx. 767 g) E neu Lotterie
    • 41 066 (mx. 768 g) Nette Pflänzcher
    • 41 067 (mx. 745 g) An der Hauptwache
    • 41 068 (mx. 746 g) Regatta, 1. Teil
    • 41 069 (mx. 766 g) Wo die Gewitter herkomme
    • 41 072 (mx. 744 g) Eine Sonntagsfahrt auf der Waldbahn, 2. Teil: E gut Antwort
    • 41 073 (mx. 747 g) Regatta, 2. Teil
    • 41 074 (mx. 765 g) Silvesternacht uff der Zeil’
    • 41 415 (mx. 1126 b) Der Sachsehäuser in Amerika. Katl. S. 10
    • 41 416 (mx. 1129 b) Großfeuer in Frankfort
  • G&T 10":
    • 41 208 ? [keine Angaben: nicht veröffentlichter Test ?]
    • 41 369 (mx. 1150 b) Frankfurter Warenhaus Vortrag. Katl. S. 9
    • 41 370 (mx. 1151 b) Kusslehre (Text: Goldschmidt)
    • 41 373 (mx. 1173 b) Kitzehipper im Worschnas[8]
    • 41 374 (mx. 1174 b) Dreißigpfennigtag im Frankfurter zoologischen Garten
    • 41 382 (mx. 1196 b) E Fahrt mit de Elektrische
    • 41 383 (mx. 1197 b) Droschkekutscher Wuppdich als Fremdenführer
    • 41 417 (mx. 1130 b) Beim Äppelwei’ (mit Alfonso Schich)
    • 41 418 (mx. 1131 b) E Unglick uff der Zeil’ (mit Alfonso Schich)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidrun Homburg: Warenhausunternehmen und ihre Gründer in Frankreich und Deutschland oder: Eine diskrete Elite und mancherlei Mythen in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1992, H. 1, S. 183 ff.
  • Intelligenz-Blatt Der Freien Stadt Frankfurt: Frankfurter Nachrichten, Jahrgang 1862. Extrabeilage zum Intelligenz-Blatt Der Freien Stadt Frankfurt. Anonymous. Reprint by Nabu Press, United States, 2011.
  • Berthold Leimbach: Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898 - 1945. Göttingen, im Selbstverlag, 1991.

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterberegister Berlin I/II, 1920, Eintrag Nr. 809
  2. Erschlossene Lebenszeit: 1864–1929 „war um 1900 36 Jahre alt, wäre bei einer erwarteten Lebensdauer von 65 Jahren um 1929 verstorben.“
  3. vgl. Günter „Dixi“ Dillenburger, Chronik der Frankfurter Fassenacht: "Der Ruf nach einem großen Frankfurter Fastnachtszug wurde laut, jedoch erst 30 Jahre später realisiert. Politische Büttenredner wie Max Goldschmidt und August Schmitter hatten Mühe, sich zu behaupten. Neben Zeitkritikern kamen gegen Ende des 19. Jahrhunderts sogenannte "Typenredner" auf (zum Beispiel "Balzer aus der Klappergaß"), die in unseren Tagen noch dominieren." (Memento vom 15. Juli 2013 im Internet Archive)
  4. Charm gibt als Aufnahmedatum “1901” an
  5. zur Firmengeschichte vgl. Peter K. Burkowitz
  6. vgl. Katl. S. 2, 9 und 10, und CHARM
  7. Katl. = Katalog der Gesangsaufnahmen der "Deutschen Grammophon Berlin - Hannover" von 1898 bis 1925 (The Gramophone Company Limited) Photomechan. Nachdruck Düsseldorf, Hansfried Sieben, o. J.
  8. zu dem Mundartausdruck vgl. Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt[1], Seite 228: "... die klassischen Spitznamen der bekanntesten Frankfurter Aepfelwein-Produzenten als Feuerrädchen, Kitzehipper, Kamisölche..."