Max von Fabeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Max von Fabeck

Herrmann Gustav Karl Max von Fabeck (* 6. Mai 1854 in Berlin; † 16. Dezember 1916 in Partenkirchen) war ein preußischer General der Infanterie und Oberbefehlshaber mehrerer deutscher Armeen im Ersten Weltkrieg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war der Sohn des preußischen Generalleutnants Hermann von Fabeck (1816–1873) und dessen Ehefrau Bertha, geborene von dem Borne (1829–1910).[1]

Fabeck trat am 18. Oktober 1871 im Alter von 17 Jahren als Sekondeleutnant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß der Preußischen Armee ein. Von 1878 bis 1879 besuchte er die Kriegsakademie. 1882 kam er zum Großen Generalstab und wurde 1884 zum Hauptmann befördert. Ab 1886 diente er im Generalstab der 28. Division in Karlsruhe.

Er heiratete am 24. Oktober 1887 in Karlsruhe Helene von Seldeneck (* 7. Oktober 1863 in Karlsruhe; † 13. Juli 1938 in Köln), die Tochter des großherzoglich badischen Kammerherrn und Unternehmer Wilhelm von Seldeneck und der Julie Brand von Lindau. Das Ehepaar hatte die drei Töchter Ilse, Margarethe und Hildegard.

1889 kam Fabeck als Generalstabsoffizier zum VI. Armee-Korps in Breslau und wurde wenig später zum Major befördert. Ab 1893 diente er im Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 in Schweidnitz. 1896 wurde er als Oberstleutnant Chef des Stabes des XI. Armee-Korps in Kassel. 1898 wurde er Kommandeur des Infanterie-Regiments „Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig“ (Ostfriesisches) Nr. 78 in Osnabrück und im selben Jahr zum Oberst befördert. Ab 1901 führte er die 25. Infanterie-Brigade in Münster und wurde im selben Jahr zum Generalmajor befördert.

Fabeck wurde 1906 zum Generalleutnant befördert und zum Kommandeur der 28. Division in Karlsruhe ernannt. 1910 erfolgte die Ernennung zum General der Infanterie und Kommandierenden General des XV. Armee-Korps in Straßburg. Nachdem ihn seine peinliche Rolle bei der Straßburger Köpenickiade im Frühjahr 1913 der allgemeinen Lächerlichkeit preisgegeben hatte, ließ er sich in die gleiche Stellung beim XIII. (Königlich Württembergischen) Armee-Korps in Stuttgart versetzen.

Dieses führte er im August 1914 in den Ersten Weltkrieg, wobei er anfangs der 5. Armee unterstellt war. Im Zuge des „Wettlaufs zum Meer“ wurde Fabeck mit seinem Generalkommando zur 6. Armee überstellt, wo es während der Ersten Flandernschlacht im Oktober/November 1914 die „Armeegruppe Fabeck“ führte. Dieser gelang die Eroberung des strategisch wichtigen Wytschaete-Bogens. Anschließend wurde er mit seinem Korps an die Ostfront verlegt, wo er an den Winterkämpfen der 9. Armee in Polen teilnahm. Am 3. März 1915 wurde ihm das Großkreuz des Bayerischen Militärverdienstordens mit Schwertern verliehen.[2]

Anfang März 1915 erhielt er den Auftrag, im Westen eine neue 11. Armee aufzustellen, wurde jedoch nur kurze Zeit später mit der Führung der 1. Armee anstelle des verwundeten Alexander von Kluck beauftragt. Am 23. August 1915 wurde ihm als Oberbefehlshaber der 1. Armee für hervorragende militärische Planung und erfolgreiche Operationen während der Feldzüge 1914 bis 1915 in Belgien und Nord-Frankreich der Orden Pour le Mérite verliehen.[3] Ab September 1915 führte er dann die 12. Armee im Osten (im Oktober 1916 umbenannt in 8. Armee).

Er starb infolge einer Erkrankung im Felde am 16. Dezember 1916 in Partenkirchen als Oberbefehlshaber der 8. Armee à la suite des in Potsdam stationierten 1. Garde-Regiments zu Fuß.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Holger Afflerbach: Kaiser Wilhelm II. als oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg. Quellen aus der militärischen Umgebung des Kaisers 1914–1918. (= Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, Band 64). Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57581-3.
  • Ian F. W. Beckett: Ypres. The First Battle, 1914. Pearson/Education, Harlow [u. a.] 2004, ISBN 0-582-50612-3.
  • Robert T. Foley: German Strategy and the Path to Verdun. Erich Falkenhayn and the development of Attrition 1870–1916. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-84193-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 7, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, S. 460f., Nr. 2407.
  2. Militär-Verordnungsblatt. Nr. 14 vom 6. März 1915, S. 146.
  3. Zur Verleihung des Pour le Mérite (Foto) (Memento des Originals vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pourlemerite.org
  4. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XVII, S. 119. Band 86 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989.
  5. a b c d e f g h i j Preußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 1160.
  6. Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 109.