Max von Fioresi-Weinfeld

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Max von Fioresi-Weinfeld, auch Fioresi Edler von Weinfeld, eigentlich Fioreschi (* 10. Oktober 1892 in Bozen; † 12. September 1951) war ein Südtiroler Notar und wurde aufgrund seiner politischen Überzeugung von den Nationalsozialisten ins KZ deportiert.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max von Fioresi-Weinfeld entstammte der österreichischen Familie Fioreschi aus Neumarkt, die 1781 mit der Namensmehrung „Edler von Weinfeld“ in den erbländisch-österreichischen Adelsstand erhoben worden war und in Italien im Jahr 1926 als „Fioreschi di Weinfeld“ ihre Adelsanerkennung erhielt.[1]

Nach der Absolvierung des Bozner Franziskanergymnasiums, wo er der Schülerverbindung „Gaudeamus igitur Bozen“ beitrat,[2] studierte Fioresi Rechtswissenschaften und schloss sich den katholischen Studentenverbindungen KÖHV Carolina Graz und AV Austria Innsbruck (damals im CV, ab 1933 im ÖCV) an.[3] Danach kehrte er nach Südtirol zurück, um als Notar in Bozen zu arbeiten. Während der Unterdrückung der deutschsprachigen Bevölkerung im faschistischen Italien musste er – wie auch die anderen Verbandsmitglieder – aus dem Cartellverband austreten.

Registrierungskarte von Max von Fioresi-Weinfeld als Gefangener im Konzentrationslager Dachau

Da er gegen die Option auftrat und ein prominenter „Dableiber“ war, galt er als politisch unzuverlässig. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Herbst 1943 wurde er mit anderen Gegnern der Aussiedelungspolitik verhaftet. Im März 1944 wurde er nach Landshut überstellt und ab August 1944 im KZ Dachau gefangengehalten,[4] wo er bis zum Kriegsende 1945 einsaß.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Mumelter (Red.): Option: Südtirol 1939–1945. Option, Umsiedlung, Widerstand. Verlag Sturzflüge, Bozen, 2. Aufl. 1989, S. 164.
  • Michael Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945. Die Operationszonen „Alpenvorland“ und „Adriatisches Küstenland“. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56650-4, S. 415.
  • Gerhard Hartmann: Im Gestern bewährt, im Heute bereit: 100 Jahre Carolina. Zur Geschichte des Verbandskatholizismus. Herausgegeben von Maximilian Liebmann im Auftrag der Altherrenschaft der K.Ö.H.V. Carolina. Styria Verlag, Graz 1988, ISBN 3-222-11831-0, S. 389.
  • Gerhard Stanzel: Das Farbstudententum in Südtirol. Selbstverlag, Bozen 1983.
  • K.M.V. Laurins Tafelrunde Bozen (Hg.): 100 Jahre Katholische Mittelschulverbindung Laurins Tafelrunde Bozen: 1906–2006. Bozen 2006.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band III (= Band 61 der Gesamtreihe). C.A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, S. 276.
  2. K.M.V. Laurins Tafelrunde Bozen (Hg.): 100 Jahre Katholische Mittelschulverbindung Laurins Tafelrunde Bozen: 1906–2006. Bozen 2006, S. 35.
  3. Gerhard Hartmann: Max von Fioresi-Weinfeld - ÖCV Biolex. Abgerufen am 30. März 2023.
  4. Carolinas Söhne. Archiviert vom Original am 21. August 2011; abgerufen am 2. November 2011.