Melbtal
Naturschutzgebiet Melbtal
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Melbbrücke über den Melbbach im NSG Melbtal | ||
Lage | Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | .200 | |
Kennung | BN-011 | |
WDPA-ID | 555560685 | |
Geographische Lage | 50° 43′ N, 7° 5′ O | |
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Einrichtungsdatum | 2013 | |
Rahmenplan | Landschaftsplan Kottenforst | |
Verwaltung | Untere Landschaftsbehörde der Stadt Bonn |
Das Melbtal ist ein urwaldähnliches, waldreiches Tal des Melb- oder Engelsbaches in Bonn. Es verläuft zwischen Ippendorf, Poppelsdorf und Venusberg von der Waldau bis zum Melbbad. Das von beidseitigen Fußwegen gesäumte Tal ist seit 2013 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Der Name Melb- wird als keltischen Ursprungs gedeutet und soll lehmig bedeuten, die Bezeichnung Engelsbach leitet sich von einem ehemaligen Kloster ab.
Sehenswürdigkeiten
Im unteren Teil des Tales, nur durch eine Flur vom Melbbad getrennt, befindet sich die Melbbrücke, eine historische Ziegelbrücke von 1842. Weitere Besonderheiten sind die Jufferetrepp oder Juffeletrepp (Jungfrauentreppe), Reste eines kurfürstlichen englischen Gartens und der Troschelstein. Im Frühling gibt es zahlreiche Frühblüher wie Buschwindröschen
Hangrutschungen im Melbtal
Durch eine geologische Besonderheit kommt es immer wieder zu Bodenfließen und Hangrutschungen. Der untere Bodenhorizont ist wasserundurchlässiger Ton, der obere besteht aus wasserdurchlässigem Lösslehm, dazwischen befindet sich eine ca. 5 cm dicke quellfähige Braunkohleschicht, die wie ein Gleitmittel wirken kann. In den 1960er Jahren rutschten Häuser ins Melbtal ab. Jedes Jahr stürzen einige ältere Bäume samt Wurzelteller über den Bach. Eine Holzabfuhr findet wegen unzulänglicher Wege kaum statt.
Die Schutz- und Nutzinitiative unter Vorsitz von Wolfgang Alt, die die Belange der Melbtalanwohner vertritt, konnte die umstrittene Sperrung von Wegen teilweise verhindern.
Gedicht von Pirandello
Der italienische Dichter und Nobelpreisträger Luigi Pirandello (1889 bis 1892 zur Promotion und anschließend als Lektor in Bonn) und seine Bonner Geliebte Jenny Schulz-Lander (später nach Mansfield, USA, ausgewandert) schrieben ein Gedicht über das Melbtal:
Und im Gesang sei dir
ewiger Frühling beschieden
du waldiges Tal der strengen Melb!
... Und du, zwischen neuen Blumen,
zwischen niemals welkem Gras,
besinge deinen ewigen Abstieg
in die Ebene,
oh verborgene, stille Melb,
oh fröhliche Seele des Tales,
heimliches Bild der Zeit,
die nicht rastet.
(Aus: Pasqua di Gea (1891), Teil IX)
Weblinks
- Naturschutzgebiet „Melbtal“ (BN-011) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen