Methocha ichneumonides

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Methocha ichneumonides

Methocha ichneumonides

Systematik
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Vespoidea
Familie: Rollwespen (Tiphiidae)
Gattung: Methocha
Art: Methocha ichneumonides
Wissenschaftlicher Name
Methocha ichneumonides
Latreille, 1805

Methocha ichneumonides ist ein Hautflügler aus der Familie der Rollwespen (Tiphiidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 5 bis 8 Millimetern (Weibchen) bzw. 10 bis 14 Millimetern (Männchen). Der Kopf und der Hinterleib sind schwarz, der restliche Körper rötlich glänzend gefärbt. Die Männchen haben behaarte Facettenaugen und tragen einen Fortsatz am Clypeus.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in Nordafrika und Europa verbreitet. Sie besiedelt vor allem temperaturbegünstigte, sandige Lebensräume, z. B. Kiesgruben, in denen auch ihre Wirte leben. Dort wo diese vorkommen findet man sie jedoch offenbar auch in anderen Biotopen. Die Tiere kommen in einer Generation von Anfang Juni bis Ende August vor. Sie sind in Mitteleuropa selten.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Methocha ichneumonides parasitiert die Larven von Sandlaufkäfern (Cicindelinae). Die Art ist vor allem bei etwas kühleren Temperaturen aktiv. Die Weibchen spüren die Fangtrichter ihrer Wirte auf, lassen sich von den Käferlarven fangen, entkommen deren Mandibeln jedoch auf Grund ihres schlanken Körperbaus. Sehr schnell gelangt das Weibchen auf die Kopfhinterseite, worauf die Larve ihren Kopf nach hinten streckt. Dies nützt Methocha ichneumonides aus, um die Larve in die ungeschützte Kehle oder Vorderhüfte zu stechen. Die Larve wird weiter mehrmals gestochen und wird anschließend von der Wespe in die Röhre gezogen. Dort legt das Weibchen ein Ei auf ihr ab. In seltenen Fällen verlässt die Larve bei ihrem Kampf ihre Röhre und muss anschließend von der Wespe in diese zurückgetragen werden. Nach der Eiablage wird die Röhre mit Sand bzw. winzigen Steinchen verschlossen. Die Männchen spüren die Weibchen durch ihren guten Geruchssinn auf und können kurz vor dem Schlupf eines Weibchens dort in großer Zahl beobachtet werden.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rolf Witt: Wespen. Beobachten, Bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89440-243-1.