Methylsilantriol

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Strukturformel
Strukturformel von Methylsilantriol
Allgemeines
Name Methylsilantriol
Andere Namen
  • Methyltrihydroxysilan
  • Trihydroxymethylsilan
  • SILANETRIOL (INCI)[1]
Summenformel CH6O3Si
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2445-53-6
EG-Nummer 219-489-9
ECHA-InfoCard 100.017.718
PubChem 61844
Wikidata Q1925607
Eigenschaften
Molare Masse 94,14 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Löslichkeit

sehr gut löslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Methylsilantriol ist eine chemische Verbindung und gehört zu den Silanolen. Es ist ein Derivat von Silan und das Siliciumanalogon des instabilen 1,1,1-Ethantriol.

Darstellung und Gewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Hydrolyse von Trichlormethylsilan wird – unter geeigneten Bedingungen – Methylsilantriol gebildet.


Er kann auch durch Hydrolyse einer Lösung von Kaliummethylsilikonat mit einer hochreinen wässrigen alkalischen Lösung gewonnen werden.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Methylsilantriol ist eine farblose Flüssigkeit und flüchtige organische Verbindung, die sehr gut löslich in Wasser ist. Obwohl sie bei Konzentrationen von weit über 10 mM zur Bildung von Oligomeren neigt, ist sie unterhalb dieser Mindestschwelle stabil. Oberhalb dessen unterliegt sie einer spontanen, konzentrationsabhängigen Selbstassoziation, was die Löslichkeit einschränkt, da sich bei höheren Konzentrationen Polymere in fester Phase bilden.[5]

Es kann zu Hydroxymethylsilantriol abgebaut werden.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Methylsilantriol ist ein mögliches Hydrolyseprodukt von Verzweigungsstellen an PDMS-Ketten. Das Kaliumsalz (Kaliummethylsiliconat, CAS-Nummer: 31795-24-1[7]) wird als Hydrophobierungsmittel für Baustoffe verwendet.[8] Methylsilantriol (Organisches Silicium, Monomethylsilantriol) darf unbeschadet der Bestimmungen der Richtlinie 2002/46/EG als neuartige Lebensmittelzutat zur Verwendung in für Erwachsene bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln in flüssiger Form in einer Dosis von höchstens 10,40 mg Silicium pro Tag gemäß Herstellerempfehlung in der Union in Verkehr gebracht werden.[9][5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu SILANETRIOL in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 17. September 2021.
  2. a b Alfa Chemistry: CAS 2445-53-6 Methylsilanetriol - Alfa Chemistry, abgerufen am 29. Januar 2022
  3. P. J. Craig: Organometallic Compounds in the Environment. John Wiley & Sons, 2003, ISBN 978-0-470-86488-3, S. 310 (books.google.com).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b c EFSA: Safety of organic silicon (monomethylsilanetriol, MMST) as a novel food ingredient for use as a source of silicon in food supplements and bioavailability of orthosilicic acid from the source. In: EFSA Journal. Band 14, Nr. 4, 2016, doi:10.2903/j.efsa.2016.4436.
  6. Eintrag zu Methylsilantriol in der Biocatalysis/Biodegradation Database
  7. Eintrag zu Kaliummethylsilantriolat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2018. (JavaScript erforderlich)
  8. wacker.com: SILRES® BS 16 – Wacker Chemie AG, abgerufen am 10. Juni 2017.
  9. EU: DURCHFÜHRUNGSBESCHLUSS (EU) 2016/ 1344 DER KOMMISSION - vom 4. August 2016 - zur Genehmigung des Inverkehrbringens von organischem Silicium (Monomethylsilantriol) als neuartige Lebensmittelzutat gemäß der Verordnung (EG) Nr. 258/ 97 des Europäischen Parlaments und des Rates - (Bekannt gegeben unter Aktenzeichen C(2016) 4975) - (Nur der englische Text ist verbindlich) - durchfuehrungsbeschluss-der-kommission-organisches-silicium-monomethylsilantriol.pdf, abgerufen am 29. Januar 2022