Michael Henke (Fußballspieler)

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Michael Henke
Personalia
Geburtstag 27. April 1957
Geburtsort BürenDeutschland
Größe 186 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1964–1975 SV 21 Büren
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1975–1978 1. FC Paderborn
1978–1980 Teutonia Lippstadt
1980–1983 SG Wattenscheid 09 69 (1)
1983–1986 TuS Paderborn Neuhaus
1986–1988 FC Gütersloh
Stationen als Trainer
Jahre Station
1988–1989 FC Gütersloh
1989–1998 Borussia Dortmund (Co-Trainer)
1998–2004 FC Bayern München (Co-Trainer)
2005 1. FC Kaiserslautern
2006 1. FC Saarbrücken
2007–2008 FC Bayern München (Co-Trainer)
2009–2010 1. FC Köln (Co-Trainer)
2011–2012 Esteghlal Teheran (Co-Trainer)
2013–2016 FC Ingolstadt 04 (Co-Trainer)
2016–2017 FC Ingolstadt 04 (Co-Trainer)
2018 Shanghai Shenhua (Co-Trainer)
2019–2021 FC Ingolstadt 04 (Sportdirektor)
2022–2023 Arminia Bielefeld (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Michael Henke (* 27. April 1957 in Büren) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und derzeitiger -trainer. Öffentlich bekannt wurde Henke vor allem durch seine Funktion als langjähriger Trainerassistent Ottmar Hitzfelds bei Borussia Dortmund und beim FC Bayern München, für die Hitzfeld und Henke zahlreiche nationale und internationale Titel gewannen. Bis Anfang 2023 war er Co-Trainer bei Arminia Bielefeld.

Karriere als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henke spielte als Fußballer beim SV 21 Büren (1964–1975), dem 1. FC Paderborn (1975–1978), bei Teutonia Lippstadt (1978–1980), der SG Wattenscheid 09 (1980–1983) in der 2. Fußball-Bundesliga, dem TuS Paderborn Neuhaus (1983–1986) und zum Abschluss seiner Laufbahn von 1986 bis 1988 beim FC Gütersloh, wo er 1988 zudem für ein Jahr als Trainer arbeitete.

Parallel zu seiner Spielerlaufbahn belegte Henke an der Ruhr-Universität Bochum ein Lehramtsstudium in den Fächern Sport und Geographie. Nach dem Studium absolvierte er ein Lehramtsreferendariat, entschied sich anschließend jedoch für eine Karriere als Trainer und Assistenztrainer im Profifußball.[1]

Karriere als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borussia Dortmund und Bayern München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1989 arbeitete Henke bei Borussia Dortmund als Assistent von Horst Köppel (1989–1991), Ottmar Hitzfeld (1991–1997) und Nevio Scala (1997–1998) sowie von 1998 bis 2004 beim FC Bayern München als Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld.

1. FC Kaiserslautern und 1. FC Saarbrücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 2005 übernahm Henke beim 1. FC Kaiserslautern erstmals als Cheftrainer bei einem Bundesligisten Verantwortung. Bereits am 19. November 2005 wurde er nach einem schlechten Saisonstart freigestellt. Der Verein stand zu diesem Zeitpunkt mit neun Punkten aus 13 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Den Abstieg der Pfälzer konnte auch sein Nachfolger Wolfgang Wolf nicht mehr verhindern. Für negative Schlagzeilen sorgte Henke beim Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim FC Rot-Weiß Erfurt, als er die Erfurter Spieler mit den Worten „Scheiß Ossis“ und „Ossipack“ beleidigte. Der 1. FC Kaiserslautern belegte ihn dafür mit einer Strafe von 10.000 Euro, die er an die Jugendabteilung der Erfurter zahlte.[2]

Ab Juni 2006 war Henke Cheftrainer beim 1. FC Saarbrücken, wurde dort aber am 30. Oktober 2006 von seinem Amt als Trainer freigestellt. Er übernahm den Posten des Sportdirektors.

Bayern München und 1. FC Köln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Januar 2007 löste der 1. FC Saarbrücken den Vertrag auf seine Bitte hin auf, da er, nachdem der FC Bayern München Ottmar Hitzfeld als Nachfolger für Felix Magath verpflichten konnte, erneut unter seinem langjährigen Chef als Co-Trainer beim FC Bayern München arbeiten wollte. Dieser Tätigkeit ging er vom 1. Februar 2007 bis zum 30. Juni 2008 wieder nach. Sein Cheftrainer Hitzfeld wurde ab dem 1. Juli 2008 Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Nachdem Hitzfeld Henke ursprünglich als Assistenztrainer der Schweizer hatte einbinden wollen, entschied Hitzfeld sich jedoch gegen ihn, da er einen Französisch sprechenden Assistenten benötigte.[3]

Daher nahm Henke am 1. Juli 2008 das Angebot des FC Bayern München an, unter dem neuen Trainer Jürgen Klinsmann als Chefanalytiker und Leiter der Spielbeobachtung zu arbeiten. Für diese Tätigkeit besaß er einen bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag.[4]

Am 12. Juni 2009 verpflichtete der 1. FC Köln Henke als Co-Trainer von Zvonimir Soldo. Am 24. Oktober 2010 wurde er nach einem schlechten Saisonstart zusammen mit Soldo beurlaubt.

Esteghlal Teheran[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. Juli 2011 unterschrieb Henke einen Vertrag als Co-Trainer beim iranischen Rekordmeister Esteghlal Tehran.[5] Laut der Nachrichtenagentur ISNA fungierte er auch als technischer Berater des Vereinspräsidenten Ali Fattollahzadeh.[6] Am 15. März 2012 wurde er mit Esteghlal Pokalsieger. Ende Juni 2012 endete sein Vertrag.

FC Ingolstadt 04[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 1. Februar 2013 wurde Henke Co-Trainer beim deutschen Zweitligisten FC Ingolstadt 04 unter Cheftrainer Tomas Oral. Er unterzeichnete einen bis Ende Juni 2014 laufenden Vertrag.[7] Nach der Beurlaubung von Orals Nachfolger Marco Kurz am 30. September 2013 betreute Henke die Mannschaft als Interimstrainer[8] und arbeitete danach als Assistent des Cheftrainers Ralph Hasenhüttl, mit dem er 2015 den Aufstieg in die Bundesliga erreichte. Als Hasenhüttl nach der Saison 2015/16 Ingolstadt in Richtung Leipzig verließ, gab Henke seine Co-Trainer-Position auf. Er blieb dem FC Ingolstadt jedoch als Mitarbeiter zum Ausbau internationaler Beziehungen erhalten. Nach der Freistellung von Markus Kauczinski übernahm Henke ab dem 8. November 2016 als Interimstrainer zunächst für einige Tage das Training der ersten Mannschaft während der Länderspielpause[9] und kehrte anschließend als Co-Trainer von Maik Walpurgis ins Trainerteam zurück.[10]

Shanghai Shenhua[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Henke im Oktober 2017 aus seinem Amt beim FC Ingolstadt ausgeschieden war,[11] gab er am 14. Januar 2018 bekannt, sich als Co-Trainer dem chinesischen Klub Shanghai Shenhua anzuschließen.[12]

FC Ingolstadt 04[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Entlassung von Jens Keller wurde am 2. April 2019 Tomas Oral neuer Cheftrainer des FC Ingolstadt 04. Mit ihm kehrte auch Michael Henke als Co-Trainer zum Verein zurück.[13] Nach der Rückkehr von Michael Henke und Tomas Oral ging es bergauf; gelang es noch, einen Relegationsplatz zu erreichen, musste man sich aber letztlich äußerst knapp dem SV Wehen-Wiesbaden in der Relegation geschlagen geben.

Nach dem Abstieg der Ingolstädter in die 3. Liga übernahm Henke den Posten des Sportdirektors bei den Schanzern.

In der ersten Saison nach dem Abstieg gelang den Ingolstädtern um ein Haar der sofortiger Wiederaufstieg (man scheiterte sprichwörtlich in letzter Minute in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg). In der Saison 2020/2021 stiegen die Schanzer unter Cheftrainer Oral und mit Michael Henke als Sportdirektor in die 2. Bundesliga auf (Sieg in der Relegation gegen den VfL Osnabrück im Mai 2021).

Arminia Bielefeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. April 2022 gab Arminia Bielefeld die Verpflichtung Henkes als Co-Trainer bekannt. In dieser Funktion unterstützte er bis Saisonende 2021/22 den Interimstrainer Marco Kostmann.[14] Auch Kostmann und Henke konnten den Abstieg der Bielefelder aus der Bundesliga nicht mehr verhindern. Zur Saison 2022/23 wurde Henke der Co-Trainer des neuen Cheftrainers Uli Forte.[15] Seit dieser nach vier Niederlagen aus den ersten vier Ligaspielen Mitte August 2022 freigestellt worden war, assistierte Henke seinem Nachfolger Daniel Scherning.[16] Zu Beginn des Jahres 2023 schied Henke aus dem Trainerteam aus.[17]

Karriere als Scout[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aston Villa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von August 2012 bis Januar 2013 war Henke beim englischen Erstligisten Aston Villa als Chefscout für Europa tätig.[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ruhr-Universität Bochum / RUB Alumni: Die Wiege des Fussballs liegt im Ruhrgebiet! Michael Henke, Co-Trainer beim 1. FC Köln; Interview mit Michael Henke vom 17. August 2010.
  2. Beleidigung der Ostdeutschen: „Henke ist ein unglaublich arroganter Typ“; Spiegel-Online vom 26. Oktober 2005.
  3. Fußball: Co-Trainer Henke wird Hitzfeld nicht in die Schweiz folgen; shortnews.de vom 4. März 2008
  4. Dirk Hauser: Klinsmanns Team: Michael Henke, der Chefanalytiker; Interview mit Michael Henke; Homepage des FC Bayern München vom 19. Juni 2008
  5. Henke und Zumdick heuern in Teheran an; T-Online Sportportal vom 16. Juli 2011
  6. transfermarkt.de Henke unterschreibt in Teheran; Beitrag vom 16. Juli 2011
  7. fcingolstadt.de: Michael Henke ist neuer Co-Trainer bei den Schanzern (Memento vom 4. Februar 2013 im Internet Archive), 1. Februar 2013, abgerufen am 1. Februar 2013
  8. 2. Fußball-Bundesliga: Ingolstadt trennt sich von Trainer Kurz
  9. Michael Henke wird Interimstrainer, fcingolstadt.de, 8. November 2016, abgerufen am 19. November 2016.
  10. Maik Walpurgis wird neuer Cheftrainer der Schanzer, fcingolstadt.de, 12. November 2016, abgerufen am 19. November 2016.
  11. Co-Trainer Michael Henke verlässt den FCI. In: fcingolstadt.de. FC Ingolstadt, abgerufen am 15. Januar 2018.
  12. Henke wechselt zu Shanghai Shenhua. In: AFP.com. AFP, abgerufen am 15. Januar 2018.
  13. Mit Tomas Oral und Michael Henke zum Klassenerhalt. 2. April 2019, abgerufen am 2. April 2019.
  14. Arminia Bielefeld trennt sich von Trainer Frank Kramer. In: kicker.de. 20. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
  15. Arminia Bielefeld komplettiert Trainerteam. In: kicker.de. 11. Juni 2022, abgerufen am 16. August 2022.
  16. Willkommen, Daniel Scherning, arminia.de, 18. August 2022, abgerufen am 18. August 2022.
  17. Henke scheidet aus Trainerteam aus, arminia.de, 4. Januar 2023, abgerufen am 5. Januar 2023.
  18. avfc.co.uk: Experienced Henke joins Villa as Head of European Scouting (Memento vom 17. August 2012 im Internet Archive), 15. August 2012, abgerufen am 12. November 2012