Michail Safarbekowitsch Guzerijew

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Michail Guzerijew

Michail Safarbekowitsch Guzerijew (russisch Михаил Сафарбекович Гуцериев; * 9. März 1958 in Akmolinsk, Kasachische SSR, Sowjetunion) ist ein russischer Unternehmer und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guzerijew studierte am Gubkin-Erdölinstitut in Moskau und am Institut für Volkswirtschaft Wirtschaftswissenschaften sowie in Leningrad Rechtswissenschaften. 1992 gründete er das russische Finanzinstitut B.I.N. Bank. 1995 wurde Guzerijew in die russische Duma gewählt und 2000 erneut in die Duma als Abgeordneter gewählt. Januar 2000 wurde er zum Vorsitzenden des russischen Unternehmens NGK Slawneft OAO gewählt, 2002 startete er das russische Unternehmen Russneft. Nach Angaben des US-amerikanischen Magazins Forbes Magazine gehört Guzerijew zu den reichsten Russen.[1] Er hat auch einen zypriotischen Reisepass.[2]

Im Juli 2007 gab Guzerijew in der Öffentlichkeit bekannt, dass die russische Regierung Druck auf ihn ausübe. Er erklärte sein russisches Unternehmen Russneft an Basic Element, das dem russischen Unternehmer Oleg Deripaska gehört, zu veräußern.[3] Auslöser dieses Drucks war der russische Politiker Murat Sjasikow, der damalige Präsident der russischen Region Inguschetien, der höhere finanzielle Forderungen an Guzerijew stellte, die dieser abgelehnt hatte. Im August 2007 starb Guzerijews Sohn nach einem unaufgeklärten Anschlag. Guzerijew lebt seit 2008 im Vereinigten Königreich. Die Russische Regierung hat einen Auslieferungsantrag an die Britische Regierung gestellt.[4]

Er schrieb den zusammen mit Sharon Vaughn den Text für den moldawischen Beitrag zum Eurovision Song Contest 2021.

Im Oktober 2021 wurde Guzerijew mit seinen Familienmitglieder mit in der Liste von in den Pandora Papers genannten Personen enthüllt.[5]

Persönliches Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist verheiratet mit Oksana Guzerijewa und hat Kinder.

Internationale Sanktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Juni 2021 wurde Guzerijew als Aljaksandr Lukaschenkas Komplize in eine Sanktionsliste der Europäischen Union hinzugefügt.[6][7] Am 6. Juli 2021 Albanien, Island, Liechtenstein, Norwegen, Nordmazedonien, Montenegro und am 7. Juli 2021 die Schweiz traten den EU-Sanktionen bei.[8][9][10] Am 9. August 2021 wurde Guzerijew in eine Sanktionsliste des Vereinigten Königreichs auch hinzufügt.[2][11] Großbritannien hat auch die Wartung seiner Flugzeuge verboten.[12] Am 2. Dezember 2021 wurde seine Firma Slavkali und ein dazugehöriger Luxushubschrauber vom US-Finanzministerium in die Specially Designated Nationals and Blocked Persons List aufgenommen.[13] 2022 verhängten Australien, Kanada, Neuseeland und die Ukraine Sanktionen gegen Guzerijew.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. forbes.com
  2. a b Financial Sanctions Notice. HM Treasury, 9. August 2021, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
  3. forbes.com:Behind Russia's 'Russneft Affair'
  4. RIA Novosti:New law allows fugitive businessman Gutseriyev to return to Russia
  5. Simon Goodley, Joseph Smith: Revealed: Pandora papers unmask owners of offshore-held UK property worth £4bn. The Guardian, 5. Oktober 2021, archiviert vom Original am 5. Oktober 2021; abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.theguardian.com
  6. COUNCIL IMPLEMENTING REGULATION (EU) 2021/997 of 21 June 2021 implementing Article 8a(1) of Regulation (EC) No 765/2006 concerning restrictive measures in respect of Belarus. Amtsblatt der Europäischen Union, 21. Juni 2021, abgerufen am 22. Juni 2021 (englisch).
  7. Михаил Гуцериев стал жертвой режима. Kommersant, 22. Juni 2021, abgerufen am 22. Juni 2021 (russisch).
  8. Declaration by the High Representative on behalf of the European Union on the alignment of certain third countries with the Council Decision (CFSP) 2021/1002 concerning restrictive measures in view of the situation in Belarus. Rat der Europäischen Union, 6. Juli 2021, abgerufen am 10. September 2021 (englisch).
  9. Michael Shields, Kevin Liffey: Swiss widen sanctions list against Belarus. Reuters, 7. Juli 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
  10. Sanctions program: Belarus: Verordnung vom 11. Dezember 2020 über Massnahmen gegenüber Belarus (SR 946.231.116.9), Anhang 1 Origin: EU Sanctions: Art. 2 Abs. 1 (Finanzsanktionen) und Art. 3 Abs. 1 (Ein- und Durchreiseverbot). Staatssekretariat für Wirtschaft, 7. Juli 2021, abgerufen am 10. Juli 2021 (englisch).
  11. Британия ввела новый пакет санкций против белорусских властей. Rosbalt, 9. August 2021, abgerufen am 9. August 2021 (russisch).
  12. Belarus: UK imposes significant new package of economic sanctions on Belarus on anniversary of fraudulent election. In: Gov.uk. 9. August 2021, abgerufen am 3. Januar 2022 (englisch).
  13. Treasury Expands Sanctions Against Belarusian Regime with Partners and Allies. Finanzministerium der Vereinigten Staaten, 2. Dezember 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021 (englisch).
  14. GUTSERIEV Mikhail Safarbekovich. In: National Agency for Prevention of Corruption. (englisch).