Michel Mazarin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Michel Mazarin OP, eigentlich Michele Mazzarino, (* 1. September 1605[1] in Pescina; † 31. August 1648 in Rom) war Erzbischof von Aix, Kardinal und Vizekönig von Katalonien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michele Mazzarino war der jüngere Bruder des französischen Kardinalministers Jules Mazarin (Giulio Mazzarino). Er wurde 1605 in Pescina in den Abruzzen (nach anderen Angaben in Rom) geboren und auf den Namen Alessandro getauft. Sein Vater Pietro († 14. November 1654) war Intendant der Güter des Konnetabel Colonna; seine Mutter, Ortensia Bufalini, war die Patentochter des Konnetabel. Alessandro Mazzarino trat 1620 mit dem Ordensnamen Michele in den Predigerorden ein, wurde Prior und schließlich Generalmagister in Rom. Da seine Wahl durch die einflussreiche spanische Partei nicht unterstützt wurde, trat er vom Generalat zurück und wurde mit dem Amt eines päpstlichen Palastmarschalls entschädigt.

1644 besorgte ihm sein Bruder den Erzbischofsstuhl von Aix-en-Provence und 1647 auch den Kardinalshut (Titelkirche Santa Cecilia in Trastevere) von Papst Innozenz X. Zusammen mit dem Architekten Jean Lombard initiierte Michele in Aix den Bau des Stadtviertels Quartier Mazarin, das nach ihm benannt wurde. Als Bischof hinterließ Mazzarino wenig Spuren, legte aber am 10. August 1647 den Grundstein für eine neue, größere Bischofsresidenz. 1648 beförderte ihn sein Bruder zum Vizekönig in Katalonien, welches Amt er aber nur kurz innehatte. Er starb am 1. September 1648 in Rom und wurde in der Dominikanerkirche Santa Maria sopra Minerva beigesetzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Olivier Poncet: MAZZARINO, Michele. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 72: Massimino–Mechetti. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2009.
  • Chevalier de Courcelles: Dictionnaire historique et biographique des généraux français. Band 7: Jeann – Montes. Auteur u. a., Paris 1823.
  • H. Fisquet: La France pontificale. Repos, Paris 1864–1871.
  • Auguste Jal: Dictionnaire critique de biographie et d’histoire. Plon, Paris 1867.
  • Armand Jean: Les Évêques et les archevêques de France depuis 1682 jusqu’à 1801. Picard u. a., Paris u. a. 1891.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach Fisquet: La France Pontificale. 1864–1871, im Jahr 1607 in Rom.