Mike Beuttler

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Mike Beuttler
Mike Beuttler im March 721G beim Großen Preis von Frankreich 1972
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Großbritannien 1971
Letzter Start: Großer Preis der USA 1973
Konstrukteure
1971–1973 March (Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing)
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
28
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Michael „Mike“ Beuttler (* 13. August 1942 in Kairo (Ägypten); † 29. Dezember 1988 in San Francisco) war ein britischer Automobilrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beuttler wurde während des Zweiten Weltkrieges in Kairo geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit als Offizier der britischen Armee an der Front. Als der Krieg zu Ende war, kehrte die Familie nach England zurück. Mike Beuttler arbeitete ab seinem 17. Lebensjahr im kleinen britischen Rennteam The Chequered Flag in einer administrativen Rolle und konnte sich auch zeitweise hinter das Steuer eines Rennwagens setzen.[1]

Doch erst mit 24 Jahren debütierte der Brite in einem Rennwagen. Er fuhr in der Formel-Libre-Meisterschaft. 1969 stieg er mit Finanzierung durch den Aktienbroker Ralph Clarke in die britische Formel-3-Meisterschaft auf.[1] Im darauffolgenden Jahr (1970) feierte er seine ersten Siege und wurde am Ende Dritter in der Gesamtwertung der Formel-3-Meisterschaft. 1971 folgte der Aufstieg in die Formel-2-Europameisterschaft. Trotz eines Sieges in Vallelunga kam er infolge zahlreicher Ausfälle durch Defekte nur auf den siebten Platz in der Europameisterschaft.

March-Teamchef Max Mosley wurde über seine Freundschaft zu Clarke auf ihn aufmerksam und stellte ihm für vier Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1971 einen privaten March zur Verfügung.[2] Beuttler startete erstmals beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone auf einem March 711-Cosworth, im Rennen fiel er jedoch aus. Auch die Grand Prix von Deutschland, Österreich, Italien und Kanada verliefen nicht glücklich. Für 1972 fand Beuttler neue Sponsoren und konnte die gesamte Saison mit seinem privaten March bestreiten. Die Gruppe Londoner Aktienhändler verpassten dem Teameintrag einen umständlichen Namen, der von der Presse mitunter zum Spitznamen „Stockbroker Special“ umfirmiert wurde.[3] Nach einem hervorragenden zweiten Platz bei der nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Jim Clark Trophäe erlebte Beuttler aber erneut eine unbefriedigende und punktelose Automobil-Weltmeisterschaft. Seine beste Platzierung war der achte Platz beim Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring.

1973 musste Mike Beuttler die Saison mit einem Vorjahresmodell (March 721) bestreiten, da er keine neuen Sponsoren fand. Trotzdem verfehlte er beim Grand Prix von Spanien in Jarama nur knapp den sechsten Platz und damit einen WM-Punkt. In Anderstorp wurde er noch einmal Achter. Beim Grand Prix von Österreich erreichte er mit einem elften Startplatz das beste Trainingsergebnis seiner Formel-1-Karriere. Doch nach dem Start wurde er von Mike Hailwood nach einer Kollision aus dem Rennen geworfen.

Trotz guter Leistungen mit dem unterlegenen March fand Beuttler für 1974 kein neues Cockpit in der Formel 1. Die Ölpreiskrise hatte auch die Kassen seiner Förderer versiegen lassen.[2] So beendete er nach 28 Grand-Prix-Rennen seine Karriere in der Königsklasse des Motorsports.

1974 bestritt er noch einige Sportwagenrennen mit einigem Erfolg. Doch der Motorsport war ihm zu gefährlich geworden – nicht zuletzt wegen der vielen tödlichen Unfälle (unter anderem Roger Williamson und François Cevert). So entschied sich Mike Beuttler, seine Rennsportkarriere zu beenden und zog sich nach Kalifornien zurück. Dort verstarb der Schwager des Politikers Alan Clark am 29. Dezember 1988 nach einer langen Krankheit in einem Krankenhaus in San Francisco an den Folgen von AIDS.[1]

Beuttler wird immer wieder als der erste offen homosexuelle Fahrer in der Formel 1 beschrieben, diese Darstellung wird jedoch vom ehemaligen Autosport-Redakteur Ian Phillips zurückgewiesen. Beuttler habe während seiner Karriere nie offen über seine Sexualität gesprochen, vielmehr sei sie ein offenes Geheimnis gewesen.[2]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
1971
DNF DSQ NC DNF NC
1972
DNQ 13 DNF DNF 13 8 DNF 10 NC 13
1973
10* DNF NC 7 11* DNF 8 11 DNF 16 DNF DNF DNF 10
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1970 Nick Gold Porsche 910 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
11
1974 Paulenco Racing March 74S Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steve Small: Grand Prix Who's Who. 3. Auflage. Travel Publishing, London 2000, ISBN 1-902007-46-8 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mike Beuttler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Remembering Mike Beuttler – Richard’s F1. 25. Juli 2015, archiviert vom Original am 29. Dezember 2011; abgerufen am 18. Juni 2022.
  2. a b c Mike Beuttler: The Pioneer in Yellow – Racing Pride. Abgerufen am 18. Juni 2022 (britisches Englisch).
  3. 1973 United States Grand Prix race report. Abgerufen am 18. Juni 2022 (britisches Englisch).