Milo Rau

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Milo Rau (2023)
Milo Rau bei der Verleihung des Peter-Weiss-Preises, Dezember 2017

Milo Rau (* 25. Januar 1977 in Bern) ist ein Schweizer Regisseur, Theaterautor, Essayist und Wissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milo Rau studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin, u. a. bei Tzvetan Todorov und Pierre Bourdieu. 1997 unternahm er erste Reportagereisen nach Chiapas und Kuba und war ab 2000 als Autor für die Neue Zürcher Zeitung tätig. Seit 2002 veröffentlichte er ca. 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen, die u. a. am Theatertreffen Berlin, Festival d’Avignon, Biennale di Venezia, Wiener Festwochen und Kunstenfestivaldesarts in Brüssel aufgeführt wurden und durch 30 Länder tourten.[1] Rau arbeitete u. a. an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin, dem Théâtre des Amandiers in Paris, der Beursschouwburg Brüssel und den Münchner Kammerspielen. 2007 gründete er für die Produktion und Auswertung seiner künstlerischen Arbeiten die Theater- und Filmproduktionsgesellschaft IIPM – International Institute of Political Murder, die er seitdem leitet.[2] Neben seiner Arbeit für Bühne und Film ist Rau als Dozent für Regie, Kulturtheorie und soziale Plastik an Universitäten und Kunsthochschulen tätig. Reportagereisen führten ihn u. a. nach Ruanda, in den Kongo, nach Lateinamerika, in den Irak und nach Syrien an die Kriegsfront zum IS.[3][4][5]

2017 hatte Rau die Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik[6] inne. Zudem ist er seit Januar 2017 neben Elke Heidenreich, Rüdiger Safranski und Martin Ebel fester Experte der Sendung Literaturclub.[7] Seit der Saison 2018/19 ist Rau Intendant des NTGent.[8][9] Dort will Rau nach eigenen Angaben ein auf internationale Tourneen spezialisiertes „globales Volkstheater“[10] etablieren. Im Januar 2023 wurde er als künftiger Nachfolger von Christophe Slagmuylder als Intendant der Wiener Festwochen präsentiert.[11] Amtsantritt ist zum Juli 2023, eine fünfjährige Vertragslaufzeit ist vorgesehen.[12]

Rau ist Vater von zwei Töchtern und lebt mit seiner Lebenspartnerin in Köln, Zürich und Südfrankreich.[13]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter anderem bearbeitete Rau die Verurteilung und Erschießung des Ehepaars Ceausescu (Die letzten Tage der Ceausescus), ein ruandisches Völkermord-Radio (Hate Radio)[14] und den norwegischen Rechts-Terroristen Anders Behring Breivik (Breiviks Erklärung).[15] Mit einer virtuellen Partei startete er eine Petition für das Ausländerstimmrecht im Stadtparlament von St. Gallen (City of Change).[16] Mit zwei mehrtägigen Justiz-Spektakeln (Die Moskauer Prozesse und Die Zürcher Prozesse) begründete er ein eigenes Theaterformat.[17] Mit seiner mehrteiligen Die Europa Trilogie bearbeitete er das Genre des Erzähltheaters.[18]

2015 versammelte Rau im kongolesischen Bürgerkriegsgebiet 60 Zeugen und Experten zu seinem Kongo Tribunal. „Das ambitionierteste politische Theaterprojekt, das je inszeniert wurde“, urteilte die Zeitung The Guardian[19] über das Stück. Raus im Vorfeld kritisiertes Stück Five Easy Pieces, in dem Kinder die Verbrechen des Kindermörders Marc Dutroux nachspielen, wurde 2016 als erste ausländische Produktion mit dem Spezialpreis der Jury der Belgischen Theaterkritik ausgezeichnet.[20] 2017 lud das Berliner Theatertreffen Five Easy Pieces ein.[21]

Seine erste Saison am NTGent eröffnete Rau 2018 mit dem Stück "Lam Gods", das er mit seinem Ensemble auf Grundlage des „Genter Manifests“ (enthalten in seinem Buch Globaler Realismus) zum Genter Altar der Brüder Van Eyck entwickelte. Der Deutschlandfunk sah in dem Stück den „Versuch, die von Konflikten und Spaltungen zerrissene Genter Gesellschaft mithilfe des größten Kunstwerkes der Stadt zu versöhnen.“[22] Zum Beginn seiner Intendanz startete er zudem am NTGent in Kooperation mit dem Verbrecher Verlag die Reihe „Goldenes Buch/Golden Book“, um dort seine programmatischen Texte zu Theater, Ästhetik und Politik zu veröffentlichen, sowie Texte zu den größeren Projekten am NTGent.[23]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rau wurde unter anderem mit dem Schweizer Theaterpreis[24], dem Hörspielpreis der Kriegsblinden[25], einer Besonderen Auszeichnung auf dem Festival des deutschen Films[26], dem Jurypreis des Festivals Politik im Freien Theater[27], dem Konstanzer Konzilspreis. Preis für Europäische Begegnungen und Dialog[28] und als jüngster Preisträger mit dem Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI)[29] ausgezeichnet. 2015 schrieb der Tages-Anzeiger: „Der «Milometer» ist inzwischen so etwas wie der Goldstandard der Postdramatik: Milo Rau, der mit dokumentarischen Theatersprengungen die Häuser füllt, ist es gelungen, seine Kunst weit hinauszuwerfen aus dem Elfenbeinturm. So weit, dass sich seine Person selbst wieder zu einer Projektionsfigur verfestigt hat.“[30]

Sein oft von Prozessen und öffentlichen Auseinandersetzungen begleitetes Werk hat Rau den Ruf eines Skandalregisseurs“[31] eingebracht. So wurde Raus Stück Breiviks Erklärung u. a. im Nationaltheater Weimar und im Münchner Haus der Kunst die Aufführung verweigert[32], Die letzten Tage der Ceausescus führten zu einem Prozess des Adoptivsohns des Diktators gegen den Regisseur[33], anlässlich der Moskauer Prozesse kam es zu einer Razzia der russischen Behörden[34] und Aufführungen von Five Easy Pieces wurden in Singapur und verschiedenen deutschen Städten zensiert oder abgesagt.[35][36] „Ist hier am Ende ein politischer Wirrkopf am Werk? Ein Künstler, der sich das Superman-Kostüm übergestreift hat und nun den Weltenretter mimt?“, fragte Esther Slevogt auf nachtkritik.de anlässlich von Raus Kongo Tribunal.[37] Eugen Sorg bemerkte bei Rau „masslose Schweiz-Beschimpfungen“ und warf ihm mangelnde Bodenhaftung durch das Fehlen der „Schwerkraft des praktischen Lebens“ vor. Raus auf einen gleichnamigen Text von Lenin anspielender Essay Was tun? enthülle „blasierten Zynismus, Wichtigtuerei und moralischer Nihilismus“ hinter der angeblichen Sorge um die Welt.[38] Der Kritiker Magnus Klaue bezeichnete Rau 2017 anlässlich der Verleihung des Peter-Weiss-Preises durch Laudatorin Carolin Emcke ironisch als „Herzensdramatiker der Republik“. In seiner Kritik bezeichnet Klaue Rau als „multifunktionale Ich-AG, die nicht nur die Produktion, sondern auch die Rezeption, Kritik und propagandistische Verwertung des eigenen Kunstausstoßes besorgt“.[39]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„‚Die Fenster des Himmels stehen weit offen‘, heißt es in einem religiösen Lied. Das Theater, so denke ich, kann diese Fenster einen Spalt weit öffnen. Und auch wenn sie gleich wieder zugeschlagen werden: Man hat den Himmel kurz gesehen.“ (2016)[40]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 Paranoia Express, UA Autorenfilmtage Thun/Spiez (Spielfilm)
  • 2005 Dämonen, UA Hebbel am Ufer Berlin (Theaterstück)
  • 2005 Amnesie, UA Theaterdiscounter Berlin (Theaterstück)
  • 2005 Bei Anruf Avantgarde!, UA Sophiensaele Berlin / Theaterhaus Gessnerallee Zürich / FFT Düsseldorf / Kampnagel Hamburg (Theaterstück)
  • 2006 Das höchste Glück, UA Junges Theater Bremen (Theaterstück)
  • 2006 Pornografia, UA Staatsschauspiel Dresden/Kleines Haus (Theaterstück)
  • 2006 Out of focus, UA Maxim-Gorki-Theater Berlin/Studio (Performance)
  • 2007 Montana, Uraufführung Theaterhaus Gessnerallee Zürich / Ballhaus Ost Berlin/auawirleben Festival für zeitgenössisches Theater Bern (Theaterstück)
  • 2009/10 Die letzten Tage der Ceausescus, UA Teatrul Odeon Bukarest / HAU Berlin (Theaterstück, Film, Buch im Verbrecher Verlag, Berlin)
  • 2010/11 City of Change, UA Theater St. Gallen (Theaterperformance, Buch, Film)
  • 2011/12 Hate Radio, UA Kunsthaus Bregenz / Memorial Centre Kigali / HAU Berlin (Theaterstück, Film, Ausstellung, Buch im Verbrecher Verlag, Berlin)
    • Für die Hörspielfassung, produziert vom WDR/ORF, haben Milo Rau und die Hörspiel-Regisseurin Milena Kipfmüller 2014 den Hörspielpreis der Kriegsblinden erhalten
  • 2012 Breiviks Statement, UA Deutsches Nationaltheater Weimar / Theaterdiscounter Berlin (Theaterperformance)
  • 2013 Die Moskauer Prozesse, UA Sacharow-Zentrum Moskau / Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar / Stadttheater Bern (Theater, Film, Ausstellung, Buch)
  • 2013 Die Zürcher Prozesse mit Anklage der Weltwoche. Theater am Neumarkt Zürich.[41] (Theater, Film, Buch)
  • 2013 Die Enthüllung des Realen, Sophiensaele Berlin (Szenische Ausstellung, Buch)
  • 2013/14 Die Berliner Gespräche, Schweizerische Botschaft Berlin (Talkshow)
  • 2014 The Civil Wars, Beursschouwburg Brüssel / Theaterspektakel Zürich (Theater)
  • 2015 The Dark Ages, Uraufführung 11. April 2015, Regie: Milo Rau, Residenztheater, München (auch Hörspiel WDR)[42]
  • 2015 Leitfaden für Britische Soldaten in Deutschland, Uraufführung 8. Mai 2015, Regie: Milo Rau; Ursendung Hörspiel: 9. Mai 2015, WDR (Realisation: Milo Rau)
  • 2015 Das Kongo Tribunal, Bukavu-Hearings, Collège Alfajiri, 29.–31. Mai 2015; Berlin-Hearings, Sophiensaele, 26.–28. Juni 2015, Konzept und Regie: Milo Rau (Theater, Film, Buch)
  • 2016 Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs, Uraufführung 16. Januar 2016, Regie: Milo Rau, Schaubühne am Lehniner Platz (auch Hörspiel WDR)[43]
  • 2016 Five Easy Pieces, Uraufführung 14. Mai 2016, Regie: Milo Rau, Sophiensaele Berlin / Kunstenfestivaldesarts Brüssel
  • 2016 Empire, Uraufführung 1. / 9. September 2016, Regie: Milo Rau, Theaterspektakel Zürich / Schaubühne Berlin
  • 2017 Die 120 Tage von Sodom, Uraufführung 10. Februar 2017, Regie: Milo Rau, Schauspielhaus Zürich
  • 2017 Lenin, Uraufführung 10. Oktober 2017, Regie: Milo Rau, Schaubühne Berlin
  • 2017 General Assembly, Uraufführung 10. November 2017, Regie: Milo Rau, Schaubühne Berlin
  • 2018 Die Wiederholung. Histoire(s) du théâtre (I), Uraufführung: 4. Mai 2018, Regie: Milo Rau, Théâtre National, Brüssel
  • 2018 Lam Gods, Uraufführung: 28. September 2018, Regie: Milo Rau, NTGent, Gent
  • 2019 Orest in Mossul, Uraufführung 17. April 2019, Regie Milo Rau, NTGent, Gent
  • 2019/20 Das Neue Evangelium, Theater- und Filmprojekt von Milo Rau, Matera, Italien, Filmstart 17. Dezember 2020[44]
  • 2020 Familie, Uraufführung 4. Januar 2020, Regie: Milo Rau, NTGent, Gent
  • 2020 Everywoman, Uraufführung, 19. August 2020, Regie: Milo Rau, Salzburger Festspiele
  • 2020 Das Neue Evangelium, Kinostart, 17. Dezember 2020
  • 2021 La Clemenza di Tito, Oper, Regie: Milo Rau, Premiere: 19. Februar 2021, Grand Théâtre Genf
  • 2021 School of Resistance, Film- und Diskussionsreihe, 24.–28. Februar 2021, IIPM, NTGent, Akademie der Künste Berlin
  • 2021 Grief & Beauty, Theater, Regie: Milo Rau, Premiere: 22. September 2021, NTGent
  • 2022 The Interrogation, Theater, Text & Regie: Milo Rau & Édouard Louis, Premiere: 4. März 2022, ITA Amsterdam
  • 2023 Antigone im Amazonas, Theater, Regie: Milo Rau, Text: Milo Rau & Ensemble, Premiere: 13. Mai 2023, NTGent
  • 2023 Justice, Oper, Regie: Milo Rau, Text: Fiston Mwanza Mujila, Musik: Hèctor Parra, Premiere: 22. Januar 2024, Grand Théâtre de Genève[45]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Rückeroberung der Zukunft. Ein Essay, Rowohlt Verlag, Hamburg, 2023, ISBN 978-3-498-00115-5
  • Grundsätzlich unvorbereitet. 99 Texte über Kunst und Gesellschaft, Verbrecher Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-95732-475-7.
  • Why Theatre? – Golden Book V, Kaatje de Geest, Carmen Hornbostel, Milo Rau (Hrsg.), Verbrecher Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-95732-458-0 (Ausgabe in englischer Sprache)
  • The Art of Resistance. On Theatre, Activism and Solidarity - Golden Book IV, Milo Rau / Luanda Casella / Stefan Bläske / Lara Staal (Hrsg.), Verbrecher Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-95732-441-2 (Ausgabe in englischer Sprache)
  • Orestes in Mosul – Golden Book III, Verbrecher Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-95732-396-5 (Ausgabe in englischer Sprache).
  • Das geschichtliche Gefühl. Wege zu einem globalen Realismus. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik. Hg. und mit einem Essay von Johannes Birgfeld. Alexander Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-89581-492-1.
  • Lam Gods – Gouden Boek II / The Ghent Altarpiece – Golden Book II. Verbrecher Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-95732-363-7 (vollständig zweisprachige Ausgabe auf Flämisch und Englisch)
  • Globaler Realismus – Golden Book I / Global Realism – Golden Book I, ISBN 978-3-95732-361-3, bzw. Globaal realisme – Gouden Boek I / Réalisme global – Livre d’Or I, ISBN 978-3-95732-362-0, beide im Verbrecher Verlag, Berlin 2018 (vollständig viersprachige Ausgabe auf Flämisch, Französisch, Englisch und Deutsch in zwei Bänden).
  • Das Kongo Tribunal. Verbrecher Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-95732-198-5.
  • Lenin. Verbrecher Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-95732-270-8.
  • Die 120 Tage von Sodom / Five Easy Pieces. Verbrecher Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-95732-247-0.
  • Die Europa Trilogie / The Europe Trilogy. The Civil Wars, The Dark Ages, Empire. Verbrecher Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-95732-217-3.
  • Rolf Bossart (Hrsg.): Althussers Hände. Essays und Kommentare. Verbrecher Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95732-087-2.
  • Die Zürcher Prozesse/Die Moskauer Prozesse. Verbrecher Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943167-80-1.
  • Hate Radio. Verbrecher Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943167-06-1.
  • Rolf Bossart (Hrsg.), mit Beiträgen von Milo Rau u. a.: Die Enthüllung des Realen. Milo Rau und das International Institute of Political Murder. Verlag Theater der Zeit, Berlin 2013, ISBN 3-943881-69-5.
  • Was tun? Kritik der postmodernen Vernunft. Kein & Aber Verlag, Zürich 2013, ISBN 3-0369-5684-0.
  • Die letzten Tage der Ceausescus. Verbrecher Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-940426-45-1.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beck, Laura: Weißnasen mit Rückflugticket? Entwicklungshilfe als Egotrip bei Lukas Bärfuss und Milo Rau. In: (Off)the Beaten Track? Normierungen und Kanonisierungen des Reisens. Königshausen & Neumann, Würzburg 2018, S. 371–390.
  • Birgfeld, Johannes: Milo Raus Theater der Revolution. Mimesis, Immersion und Transzendenz, Tragödie und globaler Realismus. In: Milo Rau: Das geschichtliche Gefühl. Wege zu einem globalen Realismus. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik. Hg. und mit einem Essay von Johannes Birgfeld. Alexander Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-89581-492-1, S. 149–171.
  • Birgfeld, Johannes / Frank, Caroline: Milo Raus Die Moskauer Prozesse (2013) oder: Wenn das Theater das Gerichtstheater ersetzt. Überlegungen zu Formen des politischen Theaters im 21. Jahrhundert. In: Stefan Neuhaus / Immanuel Nover (Hg.): Das Politische in der Literatur der Gegenwart. De Gruyter, Berlin 2018, S. 273–290.
  • Deiters, Franz-Josef: "Selbstermächtigung der handelnden Individuen in ihrer Zeit". Milo Raus Theater der Sozialen Plastik. In: Franz-Josef Deiters: Neues Welttheater? Zur Mediologie des Theaters der Neo-Avantgarden. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2022, S. 115–151.
  • Emcke, Carolin: Laudatio auf Milo Rau. In: Peter-Weiss-Jahrbuch Bd. 27 (2018), S. 161–166.
  • Hentschel, Ingrid: Wer sieht uns, wenn wir leiden? Über die Präsenz des Religiösen im Gegenwartstheater: drei Szenen. In: Internationale katholische Zeitschrift Communio Bd. 49 (2020), S. 139–151.
  • Knittel, Susanne C.: Memory and repetition. Reenactment as an affirmative critical practice. In: New German critique H. 46 (2019), S. 171–195.
  • Lange, Stella: Staging transitory Europe. Precarious re-enactment variations form Le Birgit Ensemble's "Memories of Sarajevo" to Milo Rau's "The Dark Ages". In: Forum modernes Theater H. 31 (2020), S. 160–174.
  • Sprecher, Thomas: Gerichtstheater und Theatergericht. Anmerkungen zu einem Zürcher Versuch. In: Recht populär. - Wien : Facultas 2016, S. 107–123.
  • Thurn, Nike: Engagierte Form. Milo Raus Ästhetik des Reenactments. In: Peter Weiss Jahrbuch Bd. 27 (2018), S. 173–186.
  • Walter-Jochum, Robert: (Ent-)Schärfungen: Terrorideologien als Material von Reenactments bei Romuald Karmakar und Milo Rau. In: Stefan Neuhaus / Immanuel Nover (Hg.): Das Politische in der Literatur der Gegenwart. De Gruyter, Berlin: 2018, S. 255–272.
  • Leibold, Christoph: Was tun. Das Real-Theater des Milo Rau. (Memento vom 25. Juli 2015 im Internet Archive)
  • Milo Rau in: Internationales Biographisches Archiv 32/2013 vom 6. August 2013, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Interviews, Reden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Milo Rau. In: Schaubühne Berlin. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  2. International Institute of Political Murder » Über IIPM. In: international-institute.de. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  3. Warum riskieren Sie Ihr Leben, Milo Rau? In: Warum riskieren Sie Ihr Leben, Milo Rau? | annabelle.ch. (annabelle.ch [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  4. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H.: Milo Rau: "Meine Hoffnung ist eine Revolution von unten". In: derStandard.at. (derstandard.at [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  5. Milo Rau: „Das Kongo Tribunal“: Oberhalb des Radars. In: die tageszeitung. (taz.de [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  6. 6. Poetikdozentur 2017: Milo Rau | Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik. In: poetikdozentur-dramatik.de. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  7. dpa: Milo Rau wird Kritiker im «Literaturclub». In: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). 24. November 2016, abgerufen am 14. Dezember 2016.
  8. Andreas ToblerMitarbeiter Kultur@tobler_andreas: Milo Rau sagt in Zürich ab – und in Gent zu. In: Tages-Anzeiger, Tages-Anzeiger. 27. April 2017, ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 23. Mai 2017]).
  9. NTGent.be: Milo Rau nieuw artistiek leider. (ntgent.be [abgerufen am 23. Mai 2017]).
  10. Andreas Tobler: «Das ist für mich das Stadttheater der Zukunft». In: Tages-Anzeiger, Tages-Anzeiger. 11. Mai 2017, ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 23. Mai 2017]).
  11. Milo Rau neuer Festwochen-Intendant. In: ORF.at. 27. Januar 2023, abgerufen am 27. Januar 2023.
  12. Wiener Festwochen: Milo Rau wird neuer Intendant, nachtkritik.de vom 27. Januar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023
  13. Andreas Fanizadeh: Milo Rau am Nationaltheater in Gent: „Klassiker verboten!“ In: Die Tageszeitung: taz. 16. September 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 26. September 2018]).
  14. Berliner Festspiele: Berliner Festspiele - Theatertreffen: Hate Radio. In: berlinerfestspiele.de. Archiviert vom Original am 13. Dezember 2016; abgerufen am 14. Dezember 2016.
  15. Dirk Pilz: Skandal um Theaterlesung in Weimar: Breiviks Rede auf der Bühne. In: fr-online.de. (fr.de [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  16. St. Galler Tagblatt AG, Switzerland: Blick zurück auf «City of Change». In: St.Galler Tagblatt Online. (tagblatt.ch [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  17. Sophiensaele. In: sophiensaele.com. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  18. Die Realität ins Theater holen - Steirischer Herbst 2016. In: news.ORF.at. 14. Oktober 2016 (orf.at [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  19. Kate Connolly: The most ambitious political theatre ever staged? 14 hours at the Congo Tribunal. In: The Guardian. 1. Juli 2015 (theguardian.com [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  20. Baudouin Tamines: Les Prix de la Critique Théâtre et Danse. In: lesprixdelacritique.be. Archiviert vom Original am 20. Oktober 2016; abgerufen am 14. Dezember 2016.
  21. Berliner Theatertreffen 2017. Abgerufen am 20. August 2017.
  22. Milo Rau inszeniert "Lam Gods" in Gent - Gott und die Welt. In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 1. Oktober 2018]).
  23. Verbrecher Verlag startet neue Reihe / Goldene Bücher von Milo Rau. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  24. Schweizer Theaterpreis 2014 - Milo Rau. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2016; abgerufen am 14. Dezember 2016.
  25. Hörspielpreis der Kriegsblinden - "Hate Radio" überzeugt die Jury. In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  26. Filmkunstpreis. In: festival-des-deutschen-films.de. Archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen am 14. Dezember 2016.
  27. 9. Festival Politik im Freien Theater. Gratulation an Milo Rau und Ensemble. Archiviert vom Original am 13. Dezember 2016; abgerufen am 14. Dezember 2016.
  28. Adolf Muschg: Laudatio auf Milo Rau: Jetzt oder nie. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. November 2015, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  29. Sprengstoff der globalen Konflikte. Milo Rau erhält ITI-Preis. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  30. Realitätsexzess oder Theaterrettung? In: tagesanzeiger.ch. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  31. Skandal-Regisseur Milo Rau: «Meine Pariser Freunde machen Dschihad-Witze». In: watson.ch. (watson.ch [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  32. Haus der Kunst verhindert Breivik-Theaterstück: München. In: Die Welt. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  33. Christian Schmidt-Häuer: Rumänien: Kafka grüßt die Karpaten. In: Die Zeit. Nr. 28, 2010 (zeit.de).
  34. Störung des Prozesstheaterstücks in Moskau. (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  35. Milo Raus «Five Easy Pieces»: Kein Stück für Kinder. In: bz Basel. (bzbasel.ch [abgerufen am 14. Dezember 2016]).
  36. Abgesagt Five Easy Pieces - Mousonturm. In: mousonturm.de. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  37. Finsterer Kunstwille. Kritik der Eröffnungsrede des "Kongo Tribunals" von Milo Rau in Bukavu am 29. Mai 2015. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  38. Eugen Sorg: Katastrophen-Theater in der Weltwoche Nummer 3–19 auf Seite 8
  39. Der Globalhumanist. Abgerufen am 1. April 2020.
  40. Milo Rau: Dankesrede anlässlich der Verleihung des ITI-Preises. (pdf; 55 kB) In: schaubuehne.de. 10. April 2016, abgerufen am 10. April 2024.
  41. Die Zürcher Prozesse. In: SRF 1
  42. Mitteilung des Residenztheaters zu The Dark Ages, abgerufen am 17. April 2015.
  43. Milo Rau: Hörspiel "Mitleid" von Milo Rau - WDR 3 Hörspiel - Sendungen - Programm - WDR 3 - Radio - WDR. 7. November 2016 (wdr.de [abgerufen am 13. November 2016]).
  44. Milo Rau schreibt das Evangelium online neu. In: Vorarlberger Nachrichten, 16. Dezember 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  45. Von Kobalt, Kapitalismus und Kolonialismus. Oper!, 27. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024.
  46. Milo Rau erhält ITI-Preis 2016. (PDF) Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts, 16. Februar 2016, archiviert vom Original am 10. März 2016; abgerufen am 10. März 2016.
  47. Baudouin Tamines: Les Prix de la Critique Théâtre et Danse. In: lesprixdelacritique.be. Archiviert vom Original am 28. Juni 2016; abgerufen am 28. Juni 2016.
  48. «Weiterschreiben«-Stipendien gehen an drei Autoren und einen Verlag. In: bernerzeitung.ch/. Abgerufen am 13. November 2016.
  49. 6. Poetikdozentur 2017: Milo Rau | Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik. In: poetikdozentur-dramatik.de. Abgerufen am 18. November 2016.
  50. Pressemitteilungen: 3sat-Preis für Milo Rau: 3sat Pressetreff. Archiviert vom Original am 6. April 2017; abgerufen am 5. April 2017.
  51. Saisonbilanz 2016/17 - DIE DEUTSCHE BÜHNE. Archiviert vom Original am 7. August 2017; abgerufen am 12. August 2017.
  52. derStandard.at: Joachim Meyerhoff zum "Schauspieler des Jahres" gewählt. Artikel vom 31. August 2017, abgerufen am 31. August 2017.
  53. Premio Ubu Award for Five Easy Pieces - Campo. Abgerufen am 22. Oktober 2018 (englisch).
  54. Filmstiftung Zurich: CADRAGE - Auszeichnungen und Filmpreise / Cadrage 2017. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  55. Das Kongo Tribunal :: Swiss Film Award. Abgerufen am 22. Oktober 2018 (englisch).
  56. Das Kongo Tribunal - Deutscher Filmpreis. In: Deutscher Filmpreis. (deutscher-filmpreis.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  57. Elena Philipp: Europäische Theaterpreisträger*innen 2018 bekannt gegeben. Abgerufen am 1. Oktober 2018 (deutsch).
  58. Dominique Darzacq: Christophe Honoré, Simon Abkarian, Nicolas Bouchaud sur le podium. In: WebThéâtre. 21. Juni 2019, abgerufen am 10. März 2020 (französisch, Französischer Kritikerpreis für das beste ausländische Schauspiel (Meilleur spectacle étranger)).
  59. Premi Ubu 2019
  60. Milo Rau übernimmt Münsters dritte Poetikdozentur. Westfälische Wilhelms-Universität Münster Fachbereich Philologie, 9. September 2019, abgerufen am 10. März 2020.
  61. Swiss theatre producer Milo Rau to become an honorary doctor at Ghent University. Universität Gent, 17. Februar 2020, abgerufen am 10. März 2020 (englisch).
  62. Redaktion: Milo Rau erhielt Schweizer Filmpreis für beste Doku. Abgerufen am 7. August 2021.
  63. Milo Rau erhält Grossen St. Galler Kulturpreis. In: ORF.at. 14. Februar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022.
  64. Poetikvorlesung 2022. Abgerufen am 26. Februar 2022.