Mittelschlesische Fußballmeisterschaft

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Breslauer SC 08
5 mal Mittelschlesischer Meister
1922 wurde die Vereinigte Breslauer Sportfreunde Mittelschlesischer Meister

Von 1921 bis 1933 wurde der Mittelschlesische Fußballmeister der Männer im Südostdeutschen Fußball-Verband (SOFV) ausgespielt, wobei die Vereinigte Breslauer Sportfreunde den ersten und der Breslauer SC 08 die meisten Titel errungen hat. Der Mittelschlesische Meister qualifizierte sich für die Endrunde um die Südostdeutsche Meisterschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg gründeten sich immer mehr Vereine auch in den umliegenden Städten von Breslau, so dass sich der SOFV gezwungen sah, die bisherige Breslauer Fußballmeisterschaft zu erweitern und die Bezirksklasse Mittelschlesien ins Leben zu rufen. Bereits in der Saison 1919/20 trug die ehemalige Bezirksklasse Breslau den Namen Breslau-Mittelschlesien, war aber nur mit Breslauer Vereinen bestückt. Aber der Saison 1920/21 wurde dann die Mittelschlesische Fußballmeisterschaft ausgetragen, bei der die Breslauer Meisterschaft eine Untergruppe war. Weitere Gaue waren unter anderem Brieg, Münsterberg, Namslau, Obernigk-Trachenberg und Oels, welche zu verschiedenen Zeiten ausgespielt wurden. Die Sieger der einzelnen Gaue traten dann in einer Finalrunde gegeneinander an, um die Mittelschlesische Meisterschaft auszuspielen. Zu keiner Zeit konnte sich ein Verein aus den anderen Gauen neben Breslau als Mittelschlesischer Meister für die Südostdeutsche Endrunde qualifizieren, dafür war die Qualität des Fußballs in Breslau auch in der Breite meilenweit höher als die des Umlands.

Seit Beginn der Austragung der Mittelschlesischen Fußballmeisterschaft konnten Mittelschlesische Vereine den Südostdeutschen Meistertitel errungen. Größte Rivale waren dabei die Vereine aus dem Bezirk Niederlausitz, welchen man oft im Finale begegnete. Anfang der 1930er Jahre musste man sich jedoch Vereinen aus dem Bezirk Oberschlesien geschlagen geben und man war nur noch zweite Kraft im SOFV. Ab der Saison 1928/29 war auch der Mittelschlesische Vizemeister für die Südostdeutsche Endrunde qualifiziert. Ab der Saison 1930/31 durfte der Breslauer Meister direkt an der Südostdeutschen Endrunde teilnehmen, während der Vizemeister Breslau in der Mittelschlesischen Endrunde um die Mittelschlesische Meisterschaft und somit ebenfalls um die Qualifikation zur Südostdeutschen Endrunde spielte. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Südostdeutsche Fußball-Verband wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. Somit hörte auch die Bezirksklasse Mittelschlesien auf zu existieren. Die Vereine wurden ab 1933 der Gauliga Schlesien bzw. deren Unterbau zugeordnet.

Saison Bezirk Mittelschlesien
1920/21 Gau Breslau
(Ost, West)
Gau Brieg Gau Münsterberg Gau Oels
1921/22
1922/23 Gau Breslau
(Nord, Süd, West)
1923/24 Gau Breslau
1924/25 Gau Breslau Gau Brieg Gau Münsterberg Gau Namslau Gau Oels
1925/26 Gau Breslau Gau Brieg Gau Namslau Gau Oels
1926/27
1927/28
1928/29 Gau Breslau
(Kreis I, Kreis II)
Gau Obernigk-Trachenberg Gau Oels-Namslau
1929/30 Gau Breslau
1930/31
1931/32 Gau Breslau Gau Brieg Gau Namslau Gau Obernigk-Trachenberg Gau Oels
1932/33
Eingleisige Liga
Mehrgleisige Liga

Mittelschlesische Fußballmeister 1921–1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Mittelschlesischer
Meister
Abschneiden Südost-
deutsche Meisterschaft
Südostdeutscher Meister
1920/21 SC Schlesien Breslau Halbfinale Vereinigte Breslauer SportfreundeA
1921/22 Vereinigte Breslauer Sportfreunde Gewinner Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1922/23 Vereinigte Breslauer Sportfreunde Gewinner Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1923/24 Vereinigte Breslauer Sportfreunde Gewinner Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1924/25 Breslauer SC 08 Zweiter FC Viktoria Forst
1925/26 Breslauer SC 08 Gewinner Breslauer SC 08
1926/27 Breslauer FV 06 Zweiter Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1927/28 Breslauer SC 08 Gewinner Breslauer SC 08
1928/29 Breslauer SC 08 Vizemeister SC Preußen Zaborze
1929/30 Breslauer SC 08 Sechster (Meisterstaffel) Beuthener SuSV 09
A 
Als Titelverteidiger qualifiziert

Mittelschlesische Provinzmeisterschaft 1931–1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab der Spielzeit 1930/31 wurde der Modus zur Qualifikation für die südostdeutsche Endrunde geändert. Der Breslauer Fußballmeister war nun direkt für die Endrunde qualifiziert, die Sieger der restlichen mittelschlesischen Bezirke spielten eine eigene Provinzmeisterschaft aus. Der Provinzmeister traf dann in einem Entscheidungsspiel um den 2. mittelschlesischen Teilnehmer an der südostdeutschen Endrunde auf den Breslauer Vizemeister. Aus Terminnot fand dieses Spiel in den Spielzeiten 1931/32 und 1932/33 nicht statt, der Vizemeister Brelaus wurde vom Verband als 2. Teilnehmer bestimmt.

Saison Mittelschlesischer
Provinzmeister
Abschneiden Südost-
deutsche Meisterschaft
Südostdeutscher Meister
1930/31 Reichsbahn SV Schlesien Oels nicht qualifiziert Beuthener SuSV 09
1931/32 SpVgg SSC Brieg nicht qualifiziert Beuthener SuSV 09
1932/33 SSC 1901 Oels nicht qualifiziert Beuthener SuSV 09

Mittelschlesische Vizemeister 1929–1930[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1929–1930 wurde ebenfalls der Mittelschlesische Vizemeister in einem K.-o.-turnier ermittelt. Dieser durfte dann ebenfalls an der Südostdeutschen Endrunde teilnehmen.

Saison Mittelschlesischer
Vizemeister
Abschneiden Südost-
deutsche Meisterschaft
Südostdeutscher Meister
1928/29 Breslauer SpVgg 05 Komet Zweiter (Verliererstaffel) SC Preußen Zaborze
1929/30 Vereinigte Breslauer Sportfreunde Vizemeister Beuthener SuSV 09

Rekordmeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelschlesischer Rekordmeister ist Breslauer SC 08, der den Titel 5 Mal gewinnen konnte.

Verein Titel Jahr
Breslauer SC 08 5 1925, 1926, 1928, 1929, 1930
Vereinigte Breslauer Sportfreunde 3 1922, 1923, 1924
SC Schlesien Breslau 1 1921
Breslauer FV 06 1 1927
Reichsbahn SV Schlesien Oels 1 1931
SpVgg SSC Brieg 1 1932
SSC 1901 Oels 1 1933

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]