mobile.de

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mobile.de GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1996
Sitz Kleinmachnow, Deutschland Deutschland[1]
Leitung Ajay Bhatia
Mitarbeiterzahl 405 (2020)[1]
Umsatz 329 Mio. Euro (2020)[1]
Branche Elektronischer Handel
Website mobile.de

Die mobile.de GmbH ist ein seit 1996 bestehender Online-Fahrzeugmarkt. Die Plattform richtet sich an Privatkunden sowie Kfz-Händler und ermöglicht den An- und Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996 entwickelten der Werbetexter Vijay Sapre und der Programmierer Ralf Prehn eine der ersten Autodatenbanken im Internet. In den ersten Jahren wuchs die Anzahl der Inserate schnell. Mitverantwortlich dafür war die Beteiligung der Brüder Rüdiger und Hans-Christian Bartholatus im Jahr 1997, die gemeinsam einen Autohandel in Hamburg betrieben.

Die Entwicklung des Unternehmens zog Ende 1999 den britischen Investor Granville Baird (London) an, der sich an mobile.de beteiligte. Seit Juni 2001 schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen.

Nachdem im September 2003 Gebühren auch für Privatverkäufer eingeführt wurden, stagnierte die Anzahl der Inserate bei rund einer Million Fahrzeuge. Besonders private Inserenten von Fahrzeugen in unteren Preissegmenten waren nicht bereit, für Inserate zu zahlen und nutzten für kostenfreie Fahrzeuginserate andere Anbieter, wie z. B. Autoscout24.[3] Seit 2007 ermöglicht das Unternehmen privaten Anbietern wieder ein kostenfreies Inserieren.

Im April 2004 wurde das Unternehmen durch eBay übernommen und im darauffolgenden Jahr der Unternehmenssitz nach Berlin/Dreilinden verlegt. Im September 2006 schlossen sich mobile.de und eBay Motors, der Bereich für Fahrzeuge, Teile und Zubehör bei eBay, unter dem neuen Firmennamen mobile.de & eBay Motors GmbH zusammen. Seit September 2008 firmiert das Unternehmen unter mobile.international GmbH. Im Jahr 2013 startete die Online-Plattform das Angebot Neuwagenwelt, mit dem Interessenten Neufahrzeuge selbst konfigurieren und ab Werk bestellen oder vorrätige Lagerfahrzeuge der Hersteller kaufen können.[4] Zum 1. Januar 2015 wurde das Unternehmen in mobile.de GmbH umbenannt.[2] Im September 2015 übernahm mobile.de MOTOR-TALK, Europas größte Online-Autocommunity[5] und veräußerte es wieder im Oktober 2023 an die Platform gutefrage.net.[6]

Seit August 2017 bietet mobile.de privaten Autoverkäufern die Wahl, ihr Fahrzeug an einen von rund 1.000 ausgewählten Händlern zu verkaufen oder selbst zu inserieren. Damit will man den Gebrauchtwagenkauf für Privatpersonen vereinfachen und dem Handel eine neue Zukaufsquelle ermöglichen.[7]

Im Juli 2020 wurden eBay Kleinanzeigen sowie mobile.de an den Konkurrenten Adevinta verkauft. Im Gegenzug wird eBay neben einer Barzahlung auch 44 % der Anteile sowie 33 % der Stimmrechte übernehmen. Damit ist eBay der größte Aktionär der norwegischen Adevinta.[8]

Leistungsangebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Servicefunktion wird beispielsweise die Ermittlung eines Durchschnittspreises auf Basis der mobile.de Datenbank für Fahrzeuge angeboten, welcher den allgemeingültigen tagesaktuellen Preis für ein konkretes Fahrzeug widerspiegelt und der Preisorientierung für den Fahrzeugkauf bzw. -verkauf dienen soll. Darüber hinaus kooperiert der Anbieter mit Versicherungs- und Finanzierungsunternehmen, um Kfz-Versicherungen bzw. -Finanzierungen direkt über die Plattform vermitteln zu können. Interessenten der angebotenen Fahrzeuge können des Weiteren Fahrzeuge beobachten, E-Mail-Anfragen mit E-Mail-Benachrichtigung speichern, Kaufverträge herunterladen oder weitere Hinweise zum Thema Autokauf und -verkauf abrufen. Unter „mein mobile.de“ können Fahrzeuginteressenten auf ihre jeweils letzten Suchergebnisse zugreifen und Verkäufer ihr Inserat verwalten. Für den privaten Autoverkauf stehen drei Leistungspakete zur Verfügung, die vom kostenlosen Basis-Paket bis zum Premium-Paket für 19,90 Euro reichen. 43 Prozent der privat verkauften Fahrzeuge werden innerhalb der ersten sieben Tage nach Inseratsaufgabe veräußert (GfK, 2008).

Das Angebot richtet sich sowohl an Privatkunden als auch an Kfz-Händler. Für die derzeit mehr als 35.000 Fahrzeughändler fallen bei mobile.de von Anfang an Gebühren an. In diesem Fall stehen eine eigene Händlerwebsite, ein spezielles Ankauf- und Suchformular sowie ein „Geschlossener Bereich“ mit zusätzlichen Funktionen zur Verfügung. Neben Kfz-Händlern können auch Autovermieter, Leasing-Unternehmen oder Hersteller über einen Zugang zum Geschlossenen Bereich ihre Angebote ausschließlich an Gewerbetreibende richten. Im Geschlossenen Bereich sind gewerbliche Kunden also unter sich und haben die Möglichkeit, ihre Verkaufsaktivitäten und -erfolge zu analysieren sowie Transaktionen mit anderen Händlern abzuwickeln, um beispielsweise die Gewährleistung ausschließen zu können.

mobile.de bietet sein Angebot neben Deutsch auch in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Tschechisch und Polnisch an. Zusätzlich stehen in Rumänien[9], Polen[10], Italien[11] und Frankreich[12] weitere Marktplätze zur Verfügung.

Zahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemessen an den von der IVW ermittelten rund 70 Millionen Besuchen (Visits) (IVW 01/13)[13] ist mobile.de vor dem Hauptkonkurrenten AutoScout24 der meistbesuchte deutsche Internet-Fahrzeugmarkt.[14] In Deutschland werden mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge auf der Plattform gelistet, darunter neben Neu- und Gebrauchtwagen auch Motorräder, LKW und Wohnmobile. Dabei bietet mobile.de das größte Pkw-, Nutzfahrzeug- und Motorradangebot in Deutschland (Quelle: CAR-Institut 2010)[15].

Laut GfK wurden im Jahr 2011 Fahrzeuge im Wert von zirka 35,9 Milliarden Euro über mobile.de verkauft (GfK, 2012).[16]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch spezielle Software können Gebrauchtwagenhändler das Angebot durchsuchen, um bei günstigen Angeboten sofort benachrichtigt zu werden und einen Kauf tätigen zu können. Privatkunden haben daher oft das Nachsehen, da für sie das finanzielle Risiko, ein Fahrzeug ungesehen zu kaufen, zu hoch ist.[17]

Mobile stellt jedoch seit 2011 über eine API eine Suchfunktion zur freien Verfügung[18]. Zur Nutzung sind Programmierkenntnisse oder der Erwerb entsprechender Software nötig.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c mobile.de GmbH: Jahresabschluss 2020. Abgerufen am 25. Dezember 2022.
  2. a b Daten und Fakten. (Memento vom 30. März 2015 im Internet Archive) mobile.de
  3. FAZ.net vom 9. Mai 2007 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  4. autohaus.de: mobile.de lanciert Neuwagenbörse
  5. autohaus.de: mobile.de übernimmt Motor-Talk (Memento vom 30. März 2015 im Internet Archive)
  6. gutefrage.net übernimmt MOTOR-TALK. In: www.mobile.de. 5. Oktober 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023.
  7. kfz-betrieb.de: mobile.de Ankaufsplattform kommt im August
  8. Ebay-Kleinanzeigensparte wird für 9,2 Mrd Dollar nach Norwegen verkauft. Abgerufen am 7. November 2020.
  9. Rumänien www.mobile.ro
  10. Polen www.mobile.eu
  11. Automobile.it, Auto usate e auto nuove in vendita. Abgerufen am 25. Dezember 2022 (italienisch).
  12. Frankreich www.automobile.fr
  13. Online-Nutzungsdaten. Abgerufen am 25. Dezember 2022.
  14. AGOF: Angebotsranking (Memento vom 21. Januar 2014 im Internet Archive)
  15. CAR-Studie 2010 der Universität Duisburg Essen: Die Online-Gebrauchtwagen-Börsen in Europa (PDF; 828 kB)
  16. Autokauf im Internet: „Das nächste Jahr wird solide“. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 25. Dezember 2022]).
  17. Profis fegen Gebrauchtwagen-Markt leer Spiegel Online, 8. Oktober 2007
  18. mobile.de Schnittstelle: Mit API auf dem neusten Stand (Memento vom 27. Juni 2012 im Internet Archive), 2. Juli 2013