Mold (Gemeinde Rosenburg-Mold)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mold (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Mold
Mold (Gemeinde Rosenburg-Mold) (Österreich)
Mold (Gemeinde Rosenburg-Mold) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Horn
Pol. Gemeinde Rosenburg-Mold
Koordinaten 48° 38′ 55″ N, 15° 42′ 0″ OKoordinaten: 48° 38′ 55″ N, 15° 42′ 0″ Of1
Höhe 302 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 358 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 12,78 km²
Postleitzahl 3580f1
Vorwahl +43/02982f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04018
Katastralgemeinde-Nummer 10039
Zählsprengel/ -bezirk Mold (31121 001)
Bild
Mold mit der Wallfahrtskirche Maria Dreieichen.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
358

Mold ist ein Ort auf dem Gebiet der gleichnamigen Katastralgemeinde der Gemeinde Rosenburg-Mold im Bezirk Horn in Niederösterreich. Auf dem Katastralgemeindegebiet befindet sich außerdem noch der Kirchweiler Maria Dreieichen. Die Ortschaft Mold hat 358 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt 3 km südöstlich der Bezirkshauptstadt Horn an der Horner Straße (B4). Die Seehöhe in der Ortsmitte liegt bei 302 Metern. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 12,78 km².

Postleitzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde Rosenburg-Mold finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Der Ort Mold hat die Postleitzahl 3580. Die zur Katastralgemeinde Mold gehörende Kirchsiedlung Maria-Dreieichen hat die Postleitzahl 3744.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Der Ort besaß bis um 1550 eine eigene Pfarre und wurde nach der Reformation auf die Pfarren Horn und Riedenburg aufgeteilt. Seit 1783 gehört Mold zur Pfarre Maria Dreieichen. Im Dorfzentrum befindet sich eine kleine Ortskapelle.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner
(Quelle: Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr 18301846186919511971199120012011
Einwohner 432416527427422379404331

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Mold und Maria Dreieichen, Ansichtskarte um 1898

Das Gebiet von Mold war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. In Mold wurden zwischen 1995 und 2007 bei mehreren Grabungen bedeutende Funde zur Linearbandkeramik gemacht.[3] Der Ort wird 1122 erstmals als Besitz eines Hugo von Mold, der am Ort einen befestigten Adelssitz besaß, erwähnt. 1663 gelangte dieser Edelsitz an den Besitzer der Rosenburg, Vinzenz Muschinger, 1663 an die Herrschaft Wildberg. Reste der Burganlage wurden 1870 abgerissen.[4] Im Dezember 1680 starben mehrere Bewohner Molds an der Pest. Während der Napoleonischen Kriege brannten marodierende französische Soldaten mehrere Häuser des Ortes nieder.[5]

1938 wurden die benachbarten Orte Mörtersdorf und Zaingrub nach Mold eingemeindet.[6] Zum 1. Januar 1967 vereinigten sich die Gemeinden Mold mit Maria-Dreieichen, Mörtersdorf und Zaingrub zur Gemeinde Mold. Die Gemeinde Rosenburg-Mold entstand 1971 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Rosenburg mit Stallegg und Mold.[7]
In jüngster Zeit, zuletzt im August 2010, war Mold von Überflutungen, die schwere Schäden verursachten, betroffen.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Basilika Maria Dreieichen
  • Teufel- oder Riesenstein, ein Ortswahrzeichen, das sich heute im verbauten Gebiet von Mold befindet und an das sich Sagen knüpfen. Wahrscheinlich stand diese Steinplatte einst in Beziehung zur Wallfahrt nach Maria Dreieichen. Dieser Dreieichenstein dürfte ähnlich zu verstehen sein wie der Taferlstein von Maria Taferl oder der Zeichenstein von Sonntagberg. Er ist auch auf den Ursprungsbildern von Maria Dreieichen abgebildet.[9][10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kindergarten[13]
  • Bildungswerkstatt der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer[14]

Weitere Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeindeabfallwirtschaftsverband Horn in Mold[15]
  • Bezirksbauernkammer Horn in Mold

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mold liegt an der Horner Straße (B4). Das Linienbusunternehmen PostBus fährt in Mold mehrere Haltestellen der Linien 635 (HornKorneuburg), 1026 (Raabs an der ThayaWien-Praterstern) und 1036 (ZwettlWien-Praterstern) an. Der Ort liegt an der Kamptalbahn. Die Bedarfshaltestelle Mold wurde 1991 aufgelassen.[16] Die nächstgelegenen Bahnhöfe der ÖBB sind Rosenburg und Horn NÖ an der Kamptalbahn.

Bedeutende in Mold geborene oder hier wirkende Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 1. Band: Altenburg bis Krems. Wallishausser, Wien 1839, S. 216 (MoldInternet Archive).
  • Robert Bösner: 350 Jahre Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes von Maria Dreieichen. Salzburg 2006.
  • Joris Coolen: Das Haus II von Mold, Niederösterreich und andere Kleinbauten der Linearbandkeramik. In: Archaeologia Austriaca, Jahrgang 88, 2004, S. 67–102.
  • Thomas Hofmann, Erich Rabl, Wolfgang Stangl: Horner Mosaik. Ein anderes Heimatbuch. Bilder und Texte aus dem Bezirk Horn, Weitra 2005, S. 217.
  • Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich, in seinem europäischen Kontext. In: Akten des 9. Österreichischen Archäologentages Salzburg 2001. Wien 2003, S. 135–137 und Tafel 44,45.
  • Eva Lenneis: Ein unvollendet (?) abgebranntes Haus der Linearbandkeramik aus Mold bei Horn. In: Archäologie Österreichs 15/2 (2004), S. 16–18.
  • Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich. In: Gedenkschrift für Viera Pavúková (= Studia Honoraria 21). Rahden 2004, S. 379–393.
  • Mörtersdorf. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thayatal. 2. Auflage. Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 442.
  • Rosenburg, Mold, Maria Dreieichen. Eine Waldviertler Gemeinde auf dem Weg ins Jahr 2000. Rosenburg-Mold 1985.
  • Judith Schwarzäugl: Die Bauabfolge des zentralen Bereiches der linearbandkeramischen Siedlung von Mold. Die Häuser 5-10 und 12, Diplomarbeit, Universität Wien, 2011, doi:10.25365/thesis.14145.
  • Walter Zach-Kiesling: Bildstockwanderungen im Poigreich : Wanderwege zu religiösen Kleindenkmälern in den Gemeinden Horn, Rosenburg-Mold und St. Bernhard-Frauenhofen. Horn 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mold – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Historisches Ortslexikon Niederösterreich (Memento vom 5. November 2010 im Internet Archive) (PDF-Datei; 1,2 MB), Teil 2, S. 53.
  3. Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich, in seinem europäischen Kontext. In: Akten d. 9. Österreichischen Archäologentages Salzburg 2001. Wien 2003, S. 135–137 und Tafel 44,45; Eva Lenneis: Ein unvollendet (?) abgebranntes Haus der Linearbandkeramik aus Mold bei Horn. In: Archäologie Österreichs 15/2 (2004), S. 16–18; Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich. In: Gedenkschrift für Viera Pavúková (= Studia Honoraria 21). Rahden 2004, S. 379–393; Joris Coolen: Das Haus II von Mold, Niederösterreich und andere Kleinbauten der Linearbandkeramik. In: Archaeologia Austriaca, Jg. 88 (2004), S. 67–102, Judith Schwarzäugl: Die Bauabfolge des zentralen Bereiches der linearbandkeramischen Siedlung von Mold. Die Häuser 5-10 und 12, Diplomarbeit, Universität Wien, 2011 (Online abrufbar unter http://othes.univie.ac.at/14145/).
  4. Mold. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thaytal. 2. Aufl. Wien 2009, S. 442.
  5. Franz Xaver Schweickhardt von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens. Viertel Ober-Manhardsberg. Bd. 1, Wien 1839, 216–219. (Online-Version)
  6. Michael Rademacher: Kreis Horn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Thomas Hofmann, Erich Rabl, Wolfgang Stangl: Horner Mosaik. Ein anderes Heimatbuch. Bilder und Texte aus dem Bezirk Horn, Weitra 2005, S. 217.
  8. Drei Mal Flut in einem Ort ohne Bach und Fluss ([1] Die Presse, vom 11. August 2010)
  9. Hermann Maurer, Waldviertel 1985, Mannus-Bibliothek 23, Bonn 1985, S. 59ff.
  10. Hermann Maurer, Wallfahrten zum Bründl von Maria Dreieichen, Österreichische Zeitschrift für Volkskunde LIX/108, Wien 2005, S. 43f.
  11. Website des Bauernmarktes Mold (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  12. Willkommen beim Maschinenring Niederösterreich-Wien. Abgerufen am 17. August 2017.
  13. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  14. Website der Bildungswerkstatt der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
  15. Website des Gemeindeabfallwirtschaftsverbandes Horn (Memento vom 20. August 2011 im Internet Archive)
  16. Paul G. Liebhart, Wolfgang Andraschek, Gerhard Baumrucker: Die Kamptalbahn. Erfurt 2010, S. 94. ISBN 978-3-86680-692-4