Monique Schwitter

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Monique Schwitter, 2015

Monique Schwitter (* 2. März 1972 in Zürich) ist eine Schweizer Schriftstellerin und Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1993 bis 1997 studierte Schwitter Theaterregie und Schauspiel am Salzburger Mozarteum. Danach war sie als Schauspielerin am Schauspielhaus Zürich, am Schauspiel Frankfurt und von 2000 bis 2004 am Schauspielhaus Graz engagiert. Von 2005 bis 2010 gehörte sie zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Sie arbeitete in dieser Zeit auch als Rezitatorin, Hörfunk- und Synchronsprecherin sowie als Regisseurin besonders von literarischen Programmen u. a. über Peter Handke, Ernst Jandl, Raymond Queneau und Sarah Kane. Am Deutschen Schauspielhaus betrieb sie u. a. auch ihren eigenen literarischen Salon, den «Damensalon», und trat als Bluessängerin auf. Als Schauspielerin trat sie bei zahlreichen Theaterfestivals auf wie den Mülheimer Theatertagen (1999), «Reich und Berühmt» in Berlin (2001), «Theater der Welt» in Stuttgart (2005), Wiener Festwochen (2006), Salzburger Festspiele (2006), «Theaterformen» in Hannover (2007) und Berliner Theatertreffen (2008).

Ab 2002 veröffentlichte sie eigene Texte, Prosastücke und Erzählungen zunächst in verschiedenen literarischen Zeitschriften, vor allem in den Manuskripten, nachdem deren Herausgeber Alfred Kolleritsch auf sie aufmerksam geworden war. 2005 veröffentlichte sie ihren ersten Erzählband Wenn’s schneit beim Krokodil, dafür erhielt sie 2006 den Robert-Walser-Preis und den Förderpreis der Schillerstiftung. 2008 entstand als Auftragswerk für das Luzerner Theater das Theaterstück Himmels-W, das am 3. April 2008 uraufgeführt wurde. Im selben Jahr nahm sie an einer Max-Frisch-Tagung an der Universität Brüssel teil. Ebenfalls 2008 erschien ihr erster Roman Ohren haben keine Lider, der 2010 auf Chinesisch übersetzt und auf der Expo in Shanghai präsentiert wurde. 2011 folgte der Erzählband Goldfischgedächtnis. Im Jahr 2010 entschied sie sich, ihre Karriere als Schauspielerin zu beenden und fortan als freiberufliche Schriftstellerin zu arbeiten.[1]

Auf Einladung von Hildegard Elisabeth Keller nahm Monique Schwitter am Ingeborg-Bachmann-Preis 2015 teil.[2] Ihr Roman Eins im Andern stand 2015 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis[3] und wurde mit dem Schweizer Buchpreis[1] 2015 ausgezeichnet. Die Geschichte kreist um eine Frau um die 40, die durch eine Internetrecherche herausfindet, dass sich ihre erste Liebe vor Jahren selbst getötet hat. Daraufhin handelt sie ihre Liebesbiografie anhand von zwölf Männern ab. Sie zählte auch zu den Gewinnern des Schweizer Literaturpreises 2016.[4]

Seit 2012 ist Monique Schwitter Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg,[5] Ende März 2021 wurde sie zu deren Präsidentin gewählt.[6]

Monique Schwitter lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen (acht- und sechsjährig (2018))[7] in Hamburg.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beiträge in Anthologien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Drei Teile, vier Seiten, dem Nichts entgegen. In: Max Frisch: Citoyen und Poet. Wallstein, März 2011.
  • Im Gleichklang, auf Abstand. In: Das schönste Fremde ist bei Dir: Alfred Kolleritsch zum 80. Geburtstag. Literaturverlag Droschl, 10. Februar 2011.
  • Dinner mit Dürrenmatt, in: Ich bin an wenigen Orten daheim: Die Zürcher Kronenhalle in Geschichten, Weissbooks, 15. November 2010.
  • Weiß und Schwarz. Erzählung. In: Was aus mir wurde, a plus trois éditions / Lausanne. Im Auftrag der Stiftung Robert Walser Biel, 2008.
  • Der einst Othello war. Erzählung. In: Unterwegs – Almanach der Salzburger Festspiele 2008. Residenz, Salzburg 2008.
  • Freitag. In: Daniela Keiser – Die Stadt: Filmarchitekturen. Merian, 2007–2010. (Fotoband /Erzählungen)
  • rummachen. Erzählung. In: Wortlaut. Die besten Texte. Luftschacht, Wien 2005.
  • luftpost. Erzählung. In: Luft. Steirische Verlagsgesellschaft, 2004.

«Damensalon»[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem literarischen Salon präsentierte Monique Schwitter von März 2006 bis Juli 2008 jeden ersten Mittwoch im Monat im Deutschen Schauspielhaus Hamburg ihre Lieblingsliteratur.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Monique Schwitter wird mit dem Schweizer Buchpreis 2015 geehrt. In: srf.ch. 8. November 2015, abgerufen am 12. Februar 2024.
  2. bachmannpreis.orf.at, Archivierte Kopie (Memento vom 4. April 2016 im Internet Archive)
  3. ZEIT ONLINE: Deutscher Buchpreis: Schwitter und Peltzer auf der Shortlist. In: Die Zeit. 16. September 2015, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  4. Das Bundesamt für Kultur vergibt die Schweizer Literaturpreise 2016 (Memento vom 15. April 2016 im Internet Archive), Bundesamt für Kultur BAK CH vom 28. Dezember 2015, abgerufen am 18. Januar 2016.
  5. Monique Schwitter. In: akademie-der-kuenste.de. Freie Akademie der Künste Hamburg, abgerufen am 12. Februar 2024.
  6. Freie Akademie der Künste hat erstmalig eine Präsidentin. Süddeutsche Zeitung, 31. März 2021, abgerufen am 12. Februar 2024.
  7. Monique Schwitter: Was ist Identität? Eher so Luftwurzeln... – Vielleicht empfindet sich nur der Schweizer, der im Ausland lebt, so richtig als Schweizer. Dem Auslandschweizer erklärt sich die Erfahrung der Fremdheit denn auch damit, dass er anders ist, eben Ausländer, also Schweizer. NZZ 30.4.18
  8. Samuel Moser: Die Beziehungslosen. Buchbesprechung in der Neuen Zürcher Zeitung vom 15. Dezember 2011, abgerufen am 17. Dezember 2011.
  9. Philipp Theisohn: Liebe die Bestie. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. August 2015, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 12. Februar 2024]).