Moudros

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Gemeindebezirk Moudros
Δημοτική Ενότητα Μούδρου
(Μούδρος)
Moudros (Griechenland)
Moudros (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Region: Nördliche Ägäisf6
Regionalbezirk: Lesbos
Gemeinde: Limnos
Geographische Koordinaten: 39° 52′ N, 25° 16′ OKoordinaten: 39° 52′ N, 25° 16′ O
Höhe ü. d. M.:
Fläche: 185,644 km²
Einwohner: 3.925 (2011[2])
Bevölkerungsdichte: 21,1 Ew./km²
Code-Nr.: 550103
Gliederung: f121 Stadtbezirk
11 Ortsgemeinschaften
Lage in der Gemeinde Limnos und im Regionalbezirk Lesbos
Datei:DE Moudrou.svg
Datei:DE Moudrou.svg
f9

Moudros (griechisch Μούδρος (m. sg.)) ist ein Dorf mit 974 Einwohnern (Stand 2011) im Osten der griechischen Insel Limnos sowie Verwaltungssitz des gleichnamigen Gemeindebezirks. Bis zur Verwaltungsreform 2010 bildete Moudros eine eigenständige Gemeinde.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das überwiegend flache, im Norden und Süden leicht hügelige Gebiet des Gemeindebezirks erstreckt sich über die gesamte östliche Halbinsel, die sich wiederum in zwei etwa gleich große Halbinseln aufteilt. Die eine Halbinsel erstreckt sich in nordöstlicher Richtung und die andere südwärts. Im Westen an der mit weniger als 4 km schmälsten Stelle von Limnos grenzt der Gemeindebezirk Atsiki an. Daran schließt sich nach Süden der 12 km lange und 4 km breite Golf von Moudros (Κόλπος Μουδρου) mit dem gleichnamigen Verwaltungssitz Moudros an. Den östlichen Küstenabschnitt zeichnen zwischen dem Kap Petsia (Ακρωτήριο Πετσιά) und dem Kap Agios Soson (Ακρωτήριο Άγιος Σωζών) fünf Sandstrände aus die sich über mehrere Kilometer erstrecken. Hier liegen auch die etwa 6 km² große Salzlagune Alyki (Λίμνη Αλυκή), der 2,3 km² große Brackwassersee Chortarolimni (Χορταρολίμνη) und zwischen den beiden der Asprolimni (Ασπρόλιμνη) mit etwa 0,42 km². Insgesamt beträgt die Nord-Süd-Ausdehnung vom Kap Plaka (Ακρωτήριο Πλάκα) dem nordöstlichsten Punkt der Insel und dem Kap Agia Irini (Ακρωτήριο Ειρήνη) dem südöstlichsten 29 km. Westlich des Kap Plaka liegt die Agios Charalambos Bucht (Όρμος Άγιος Χαράλαμπος) anschließend verläuft die Küste Richtung Südwesten bis nach Kotsinas im Scheitelpunkt des Golf von Pournia (Κόλπος Πουρνιας) der zweitgrößten Bucht der Insel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Fundorte von Mikrolithen entlang der Ostküste belegen die menschliche Präsenz zum Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 15.000 Jahren. Ouriakos wird als Lagerplatz von Jäger und Sammlergruppen interpretiert.[3]

In Poliochni weisen archäologischen Ausgrabungen auf eine Besiedlung im 5. oder 4. Jahrtausend v. Chr. hin, was der prähistorischen Stadt[4] auch den Beinamen „älteste Stadt Europas“ eintrug.

Bedeutung erlangte Moudros im Ersten Weltkrieg durch die britischen Bemühungen unter Winston Churchill Anfang 1915, die Kontrolle über die Dardanellen zu erlangen. Außerdem war der Hafen für die Alliierten im Ersten Weltkrieg die Basis für die Blockade der Dardanellen (Schlacht von Gallipoli).

In die Weltgeschichte ging der Hafen ein, als dort am 30. Oktober 1918 an Bord der HMS Agamemnon der Waffenstillstand von Moudros zwischen der Türkei und den Alliierten unterzeichnet wurde, der die Kapitulation des Osmanischen Reiches bedeutete.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeindebezirk Moudros untergliedert sich in einen Stadtbezirk und elf Ortsgemeinschaften. Die Einwohnerzahlen entstammen der Volkszählung von 2011.[2]

Stadtbezirk
Ortsgemeinschaft
griechischer Name Code Fläche km² Einwohner 2001 Einwohner 2011 Dörfer und Siedlungen
Moudros Δημοτική Κοινότητα Μούδρου 55010301 19,376 1039 0974 Moudros, Koukonisi
Kalliopi Τοπική Κοινότητα Καλλιόπης 55010302 12,006 0334 0207 Kalliopi
Kaminia Τοπική Κοινότητα Καμινίων 55010303 12,661 0347 0243 Kaminia, Voroskopos
Kondopouli Τοπική Κοινότητα Κοντοπουλίου 55010304 36,994 0703 0634 Kondopouli, Agios Alexandros, Agios Theodoros
Lychna Τοπική Κοινότητα Λύχνων 55010305 03,648 0338 320 Anemoessa, Lychna
Panagia Τοπική Κοινότητα Παναγίας 55010306 16,123 0453 0383 Panagia, Kortisonas
Plaka Τοπική Κοινότητα Πλάκας 55010307 17,255 0374 0310 Plaka
Repanidi Τοπική Κοινότητα Ρεπανιδίου 55010308 12,396 0357 0266 Repanidi, Kotsinas
Roussopouli Τοπική Κοινότητα Ρουσσοπουλίου 55010309 10,692 0163 0094 Roussopouli
Romano Τοπική Κοινότητα Ρωμανού 55010310 09,987 0457 0302 Romano
Skandali Τοπική Κοινότητα Σκανδαλίου 55010311 17,994 0124 0085 Skandali
Fisini Τοπική Κοινότητα Φισίνης 55010312 16,512 0153 0107 Fisini, Agia Sofia
Gesamt 550103 185,644 4842 3925

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungskonzentration in Myrina dem administrativen Zentrum der Insel geht mit der Abnahme und Überalterung der Bevölkerung der ländlichen Gebiete einher. Entgegen den offiziellen Angaben von 4.842 Einwohnern belief sich 2001 die tatsächliche Bevölkerungszahl auf 4.518 Menschen.[5]

Name griechischer Name 1971 1981 1991 2001 2011
Moudros Μούδρος 1.024 0973 1.038 1.039 0974
Kalliopi Καλλιόπη 0424 0357 0359 0334 0207
Kaminia Καμίνια 0468 0370 0323 0347 0243
Kondopouli Κοντοπούλι 0825 0809 0650 0703 0634
Lychna Λύχνα 0148 0120 0315 0338 0320
Panagia Παναγία 0495 0435 0448 0453 0383
Plaka Πλάκα 0435 0384 0365 0374 0310
Repanidi Ρεπανίδι 0475 0323 0302 0357 0266
Roussopouli Ρουσσοπούλι 0284 0285 0215 0163 0094
Romano Ρωμανό 0563 0515 0544 0457 0302
Skandali Σκανδάλι 0184 0143 0100 0124 0085
Fisini Φισίνη 0288 0201 0208 0153 0107
Gesamt 5.613 4.915 4.867 4.842 3.925

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die langen Strände im Osten zusammen mit der Alyki Salzlagune und dem Brackwassersee Chortarolimni bieten Vogelarten wie Rostgänsen, Brandgänsen, Rosaflamingos, Rötelfalken, Trielen und Säbelschnäbler ideale Brut- und Lebensbedingungen. Deshalb wurden die beiden Natura 2000 Gebiete GR 4110001, Chortarolimni – Lake Alyki and Marine Area Limnos (Χορταρολίμνη-Λίμνη Αλυκή & Θαλάσσια Περιοχή Νήσου Λήμνου)[6] und GR 4110006, Chortarolimni and Alyki Limni (Χορταρολίμνη & Αλυκή νήσου Λήμνου)[7] ausgewiesen, die großteils dem Important Bird Area GR 132 Lakes Chortaro and Alyki, Moudros gulf, Diapori fen, and Fakos peninsula (GR 132 Λίμνες Χορταρό και Αλυκή, Κόλπος Μούδρου, Έλος Διαπόρι και Χερσόνησος Φακός) entsprechen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 213 Limnos / Agios Efstratios, 1:50.000 (Karte). Road Editions, ISBN 960-8481-93-7.
  2. a b Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  3. Nikos Efstratiou, Dimitris Kyriakou (Νίκος Ευστρατίου, Δημήτρης Κυριακού): Στα ίχνη των τελευταίων κυνηγών και τροφοσυλλεκτών της Νοτιοανατολικής Μεσογείου. In: Ανάσκαμμα. Band 5, 2011, S. 53–74.
  4. Lemnos-Info (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  5. Soziales und wirtschaftliches Umfeld von Limnos (PDF; 2,2 MB) (Memento vom 13. August 2011 im Internet Archive), griechisch
  6. GR 4110001, Chortarolimni – Lake Alyki and Marine Area Limnos (Memento des Originals vom 29. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.minenv.gr, griechisch
  7. GR 4110006, Chortarolimni and Alyki Limni (Memento des Originals vom 4. Dezember 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.minenv.gr, griechisch