Mugusu (Waffe)

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Mugusu (Waffe)
Angaben
Waffenart: Messer, Wurfwaffe
Bezeichnungen: Mugusu
Verwendung: Zeremonialwaffe
Entstehungszeit: vor 1920
Einsatzzeit: bis heute
Ursprungsregion/
Urheber:
Afrika, Ethnie der Lega
Verbreitung: Afrika, Demokratische Republik Kongo
Gesamtlänge: variabel, ca.28 cm bis 35 cm
Griffstück: Knochen
Besonderheiten: Das komplette Messer ist aus Elefantenknochen hergestellt
Listen zum Thema
Verbreitung nach Jan Elsen; Gruppe II.A

Das Mugusu ist ein afrikanisches Zeremonialmesser des Bwami-Kultes der Lega in der Demokratischen Republik Kongo. Es wird zu den zentralafrikanischen Sichelwaffen gezählt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mugusu ist komplett aus Elefantenknochen hergestellt. Der Schlagkopf ist am oberen Ende halbmondförmig gearbeitet, stilistisch ähnelt es einem verkleinerten Nashornvogel (hornbill knife).[1]

Die umlaufende Kante ist dünner gearbeitet, um als Schneide zu dienen. Der Schlagkopf ist an einer Seite durch eine Ecke zum Stiel hin abgesetzt. Das Heft (Griffstück) ist rund gearbeitet und am unteren Ende keulenförmig. Auf einem Teil des Stiels und der Klinge sind kreisförmige Verzierungen eingeschnitzt.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mugusu ist eine symbolische Ausführung der Hippe Umuhoro.[2] Der sichelförmige Schlagkopf symbolisiert, dass es nur durch gemeinsame Anstrengungen möglich ist einen Wege freizuhauen (Urwaldgestrüpp). Nach Daniel P. Biebuyck ist das Mugusu ein Zeichen für die Erkenntnis: „Ohne Hilfe von Vielen geht es nicht.“ Es ist eines von vielen Symbolen innerhalb der verschiedenen Initiationsriten der Aufnahme in die Bwami-Gruppe und Zuordnung zu einer der sieben Sozialstufen für Männer oder zu einer der vier Sozialstufen für Frauen.[1]

Ein weiterer Typ eines Knochenmessers des Bwami-Kults ist das dolchmesserförmige Kabemba.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniel P. Biebuyck: Lega culture. Art, initiation, and moral philosophy among a Central African people. University of California Press, 1973, ISBN 0-520-02085-5 (google.ca).
  • Manfred A. Zirngibl, Alexander Kubetz: panga na visu. Kurzwaffen, geschmiedete Kultgegenstände und Schilde aus Afrika. HePeLo-Verlag, Riedlhütte 2009, ISBN 978-3-9811254-2-9, S. 156 und Abbildungen 362–363.
  • Jan Elsen: Die Sichelwaffen, Vol 1. Teil III: Nord- bis Zentral-Zaïre. einschließlich ihrer weiteren Verbreitung im Norden und Westen. Tribal Arms Monographs, Volume 1, No. 1., Brüssel, Tribal Arms, 2000, ISBN 2930169036

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daniel P. Biebuyck: Lega culture. Art, initiation, and moral philosophy among a Central African people. University of California Press, 1973, ISBN 0-520-02085-5, S. 330 (google.de).
  2. Elsen: Die Sichelwaffen, Vol 1. Teil III, S. 17, 59
  3. Manfred A. Zirngibl, Alexander Kubetz: panga na visu. Kurzwaffen, geschmiedete Kultgegenstände und Schilde aus Afrika. HePeLo-Verlag, Riedlhütte 2009, ISBN 978-3-9811254-2-9, S. 156 und Abbildung 361.