Multikupplung

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Multikupplungen und Dockingsysteme können mehrere fluidische, pneumatische und/oder elektrische Leitungen gleichzeitig verbinden bzw. trennen. Die Multikupplungen bzw. Dockingsysteme sind in der Regel zweiteilig (Loshälfte und Festhälfte) und bestehen aus Trägerplatten, Medienkupplungen, Elektroelementen, Führungselementen und, je nach Bauform, zusätzlichen Bedienungs- und Verriegelungselementen. Soll das Dockingsystem in einen Steuerungsprozess einer automatisierten Produktionsanlage integriert werden, können zur Abfrage der einzelnen Kuppelschritte Näherungsinitiatoren zum Einsatz kommen. Die Bauform der Multikupplung bzw. des Dockingsystems ist abhängig vom Verwendungszweck.

Bauformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Multikupplungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Multikupplungen werden manuell, von Hand (siehe auch Muskelkraftantrieb), betätigt.

Multikupplung ohne Betätigungshilfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbinden bzw. Trennen der beiden Multikupplungshälften erfolgt ausschließlich durch Muskelkraft. Es wird kein separater Motor/Antriebsteil benötigt.

RTC Couplings M152 Multikupplung mit Hebel als Betätigungshilfe.
Eine Multikupplung mit Hebel als Betätigungshilfe zum gleichzeitigen Zusammenführen von 12 Schlauchkupplungen

Multikupplung mit Betätigungshilfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbinden bzw. Trennen und Verriegeln bzw. Entriegeln der beiden Multikupplungshälften erfolgt durch Muskelkraft mittels mechanischem Hebel.

Dockingsysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werkzeugschnellwechselsystem bestehend aus Roboterseite, Werkzeugseite und Werkzeugablage

Dockingsysteme werden mittels Hilfskraft, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch, betätigt.

Hilfskraftbetätigtes Dockingsystem ohne Zustelleinheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Verbinden bzw. Trennen der beiden Multikupplungshälften können bauseits vorhandene Bewegungsabläufe für den Kuppelvorgang genutzt werden.

Hilfskraftbetätigtes Dockingsystem mit Zustelleinheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Verbinden bzw. Trennen der beiden Multikupplungshälften werden, wenn nicht auf bauseitige Bewegungsabläufe zurückgegriffen werden kann oder darf, pneumatische oder hydraulische Zustelleinheiten integriert.

Werkzeugschnellwechselsystem für Roboter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werkzeugschnellwechselsysteme für Industrieroboter sind hochgenaue Dockingsysteme zum präzisen und sicheren Werkzeugwechsel (Schweißzangen, Greifsysteme etc.) und bestehen aus einer roboterseitigen Multikupplungshälfte, in der Regel mehreren werkzeugseitigen Multikupplungshälften und den dazu passenden Werkzeugablagen. Allgemeine Anforderungen an ein Wechselsystem:

  • geringes Eigengewicht
  • geringe Bauhöhe
  • modularer Aufbau
  • selbsthemmende Verriegelung
  • sehr gute Wechselwiederholgenauigkeit
  • Notentriegelungseinrichtung

Neben der mechanischen Verbindung werden gleichzeitig auch die Elemente für Informations- und Energiefluss gekuppelt. Je nach Einsatzgebiet sind Wechselsysteme mit Medienkupplungen (Wasser, Hydraulik, Luft), Elektro-Signalsteckern (LWL, Daten-Bus) und Elektro-Leistungssteckverbindern ausrüstbar.

Einsatzgebiete und Branchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Aufzählung enthält nur einige Beispiele wo Multikupplungen und Dockingsysteme zum Einsatz kommen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baier, Herbert; Ricken, Norbert: Schnellkupplungssysteme: Zeitsparende Verbindungen für fluidische und elektrische Leitungen, Landsberg/Lech, verlag moderne industrie AG, 1994, ISBN 3-478-93091-X