Musculus supinator

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Musculus supinator
Ursprung
Epicondylus lateralis humeri,
Seitenfläche der Ulna,
Lig. anulare radii
Ansatz
Vorderfläche des Radius
Funktion
Supination des Unterarms
Innervation
Nervus radialis
Spinale Segmente
C6-C8
Klassifikation nach ICD-10
G56.3 Mononeuropathien der oberen Extremität, Läsion des N. radiales, Supinatorsyndrom
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Musculus supinator (lateinisch für „Auswärtsdreher“) ist einer der tiefen Skelettmuskeln des Unterarms. Er entspringt beim Menschen als einziger Muskel dieser Schicht am Oberarmknochen. Der tiefe Ast (Ramus profundus) des Nervus radialis durchbohrt ihn.

Bei den Huftieren ist der Muskel nicht ausgebildet oder nur rudimentär (Schweine). Eine Drehung des Radius um die Ulna ist bei diesen aufgrund der Verwachsung sowieso unmöglich.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Musculus supinator supiniert den Unterarm, d. h., er dreht um die Unterarm-Längsachse, so dass der Daumen nach außen zeigt. Fällt er aus, ist bei gestrecktem Ellenbogengelenk keine Supination mehr möglich. (Bei gebeugtem Ellenbogengelenk supiniert auch der Musculus biceps brachii.)

Supinatorsyndrom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Hypertrophie des Musculus supinator kann es zur Kompression des Ramus profundus des Nervus radialis kommen. Folglich kann er gelähmt werden, jedoch innerviert der Ramus profundus neben dem Musculus supinator keine Streckmuskeln des Unterarms, sondern lediglich einige Strecker in der Hand (Musculus abductor pollicis longus, Musculus extensor pollicis brevis, Musculus extensor pollicis longus, Musculus extensor indicis), weswegen das Symptom der „Fallhand“ ausbleibt und ist nicht afferent, wodurch keine Sensibilitätsstörungen auftreten. Lediglich eine Streck- und Abduktionsschwäche im Daumen entsteht.

Zur Dekompression wird in der Regel der seitliche Ursprung des Musculus supinator durchtrennt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]