Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo

Das Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo ist ein Radsportmuseum im italienischen Magreglio.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum der Wallfahrtskirche Madonna del Ghisallo

Auf der Passhöhe des 750 Meter hoch Passo del Ghisallo, der häufig Teil der Lombardei-Rundfahrt und des Giro d’Italia ist, befindet sich die 1623 errichtete Wallfahrtskirche, die der Madonna del Ghisallo gewidmet ist. Die Madonna galt schon seit vielen Jahren als Schutzpatronin der Reisenden, bis sie 1948 auf Initiative des Dorfpfarrers Pater Ermelindo Vigano von Papst Pius XII. offiziell zur Schutzheiligen der Radsportler erklärt wurde.[1] Seitdem pilgerten zahlreiche erfolgreiche Radsportler zu der Kirche und schenkten ihr zum Dank Trikots, Räder, Medaillen und Trophäen, unter ihnen Gianni Motta, Fausto Coppi, Francesco Moser, Ercole Baldini, Gino Bartali, Marco Pantani und Mario Cipollini. Vor der Kirche befinden sich Büsten des Paters, von Bartali und Coppi sowie ein Denkmal, das den Sieger und den Verlierer eines Radrennens zeigt.[2]

Anfangs 2002 kündigte der ehemalige Radsportstar Fiorenzo Magni als Vorsitzender der 2000 gegründeten Museumsstiftung einen Neubau neben der Kirche an, um dort die zahlreichen Erinnerungsstücke der Radsportler unterzubringen und auszustellen. Der 2012 verstorbene Magni selbst soll 500.000 Euro in die Stiftung eingebracht haben.[3] Am 31. Mai 2006 setzte Papst Benedikt XVI. den Schlussstein zur Vollendung des Baus, dessen Adresse Via Gino Bartali 4 lautet und im Oktober 2006 eröffnet wurde.

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammlung von Rosa Trikots
Im Museum ausgestellte Fahrräder

Der Eingang des Museums führt entlang einer Rampe, die den letzten Aufstieg des Ghisallo symbolisieren soll. Das Museum ist in fünf Themenkomplexe unterteilt: Erinnerungsstücke (Cimeli), Der Mensch steht im Mittelpunkt (Il uomo ed il mezzo: Erfinder, Produzenten, Mechaniker usw.), Große Enzyklopädie des Fahrradfahrens, 24 + 24 (48 bekannte Radsportler) sowie 100 film sul ciclismo.

Das Museum verfügt zudem über eine Bibliothek mit Büchern und Fachzeitschriften und es veranstaltet regelmäßig Ausstellungen und Gesprächsabende, zu denen bekannte Radsportler geladen werden. Im Gebäude befindet sich auch ein Fahrradgeschäft.

Mögliche Schließung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2013 wurde bekannt, dass das Museum von November bis April 2014 wegen einer „Winterpause“ geschlossen werde. Tatsächlich war das Bestehen des Museums in Gefahr, da sich die lombardische Regierung außerstande sah, weiterhin Zuschüsse zu leisten. Das Geld der Stiftung sei inzwischen aufgebraucht und von „Misswirtschaft“ die Rede.[3] Inzwischen ist das Museum in den Monaten von März bis Oktober wieder regelmäßig geöffnet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ralf Schröder: Lexikon Radsport. Die Werkstatt, Göttingen 2005, S. 234.
  2. Madonna del Ghisallo. Eine besondere Pilgerstätte im radsportverrückten Italien. cycling4fans.de, 21. Oktober 2004, abgerufen am 27. November 2013.
  3. a b Ghisallo, chiude il museo della bici. Corriere di Como, 31. Oktober 2013, abgerufen am 27. November 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 45° 55′ 26,2″ N, 9° 16′ 5,6″ O