Mörnsheim

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Wappen Deutschlandkarte
Mörnsheim
Deutschlandkarte, Position des Marktes Mörnsheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 52′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 48° 52′ N, 11° 1′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Höhe: 405 m ü. NHN
Fläche: 33,45 km2
Einwohner: 1608 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 91804, 91807
Vorwahl: 09145
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 148
Marktgliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Kastnerplatz 1
91804 Mörnsheim
Website: www.moernsheim.de
Erster Bürgermeister: Richard Mittl
Lage des Marktes Mörnsheim im Landkreis Eichstätt
KarteLandkreis Donau-RiesLandkreis RothLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis RegensburgLandkreis KelheimLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis Neuburg-SchrobenhausenIngolstadtHaunstetter ForstAdelschlagAltmannsteinBeilngriesBöhmfeldBuxheim (Oberbayern)Denkendorf (Oberbayern)DollnsteinEgweilEichstättEitensheimGaimersheimGroßmehringHepbergHitzhofenKindingKipfenbergKöschingLentingMindelstettenMörnsheimNassenfelsOberdollingPollenfeldPförringSchernfeldStammham (bei Ingolstadt)TittingWaltingWellheimWettstetten
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Mörnsheim (bairisch Menza) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick von der Burg auf Mörnsheim

Die Gemeinde liegt im Gailachtal. Die Gailach durchfließt das Gemeindegebiet von der Quelle in Mühlheim über den eigentlichen Markt Mörnsheim bis zur Einmündung als rechter Zufluss der Altmühl.

Die Gemeinde grenzt an die Regierungsbezirke Mittelfranken und Schwaben. Somit liegt er genau am Schnittpunkt der drei Volksstämme, aus denen Bayern heute besteht, nämlich Bayern, Franken und Schwaben. Jedoch gibt es diese Volksstämme auch in anderen Ländern.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langenaltheim Solnhofen
Schernfeld
Rögling Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Dollnstein
Tagmersheim Rennertshofen Wellheim

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Funde von H. Mayer kann davon ausgegangen werden, dass die Anhöhen um Mörnsheim bereits seit der Bronzezeit besiedelt waren.

Der Gemeindeteil Mühlheim wird erstmals im Testament (in der Schenkung an das Kloster Fulda) des heiligen Sola (etwa † 794), eines angelsächsischen christlichen Missionars, schriftlich erwähnt. 918 findet der heutige Ortsteil Altendorf als das frühere Mörnsheim erstmals urkundliche Erwähnung. Die erste Erwähnung der Burg Mörnsheim oberhalb von Mörnsheim erfolgte unter Bischof Heinrich I. von Zipplingen (regierte 1225–1228). Auf der Burg war das Geschlecht der Mörnsheimer ansässig und hatte die Vogtei bis 1289 zu Lehen. 1354 erhielten die Burg und das Amt von Karl IV. die Halsgerichtsbarkeit. Bischof Friedrich IV. von Oettingen (regierte 1383–1415) restaurierte die Burg und ließ einen Zwinger hinzufügen. Ab 1500 lag Mörnsheim als Teil des Hochstifts im Fränkischen Reichskreis.

Der Amtssitz wurde 1612 unter Aufgabe der Burg in den „Kasten“ im Markt (heute Rathaus) verlegt. Im Jahr 1630 wurde dort der spätere Eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb als Sohn des Mörnsheimer Pflegers Heinrich Konrad von Eyb geboren. 1672 erließ der Eichstätter Fürstbischof für den Steinbruch eine Bergordnung. 1760 wurde die Burg teilweise abgetragen; die Zerstörung setzte sich fort. Das Eichstätter Amt verblieb bis 1802 in Mörnsheim. Mit der Säkularisation kam der Ort an Ferdinand von Toscana, 1805 an Bayern und gehörte 1817–1838 zum Herrschaftsgericht der Herzöge von Leuchtenberg.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 ein Teil der Gemeinde Haunsfeld eingegliedert. Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Altendorf (mit Kohlmühle) eingemeindet, am 1. Juli 1972 Mühlheim (mit Apfelthal und Finstermühle)[4] und am 1. Mai 1978 Ensfeld.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 1681 auf 1537 um 144 Einwohner oder 8,6 %. Mörnsheim ist die einzige Gemeinde im Landkreis, deren Einwohnerzahl im genannten Zeitraum gesunken ist.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marktgemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Marktgemeinderat besteht aus dem ersten Bürgermeister und zwölf Mitgliedern.

  • Wahlvereinigung Mörnsheim 6 Sitze
  • Freie Wählerschaft Mühlheim 3 Sitze
  • Freie Wählergruppe Ensfeld 2 Sitze
  • Freier Wählerblock Altendorf/Haunsfeld 1 Sitz

(Stand: Gemeinderatswahl am 15. März 2020, Wahlbeteiligung 69,88 %)[6][7]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berufsmäßiger erster Bürgermeister ist Richard Mittl (Wahlvereinigung Mörnsheim).[8] Dieser ist seit dem 1. Mai 2002 im Amt. Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2020 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 69,8 % mit einem Stimmanteil von 70,6 % bestätigt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des Marktes Mörnsheim
Wappen des Marktes Mörnsheim
Blasonierung: „In Rot ein silberner Zinnenturm, vor dessen Tor ein blau gekleideter Mann steht, der an goldener Lanze eine rote Fahne hält; darauf die silberne Krümme des Bischofsstabes.“[9]

Das Wappen wird seit dem 15. Jahrhundert geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historischer Kastenhof (Rathaus)
Mühlheimer Kirche

In Mörnsheim gibt es mehrere bedeutende Altbauwerke: Auf dem Schlossberg über Mörnsheim findet sich die Burgruine der Burg Mörnsheim der Eichstätter Bischöfe. Der Kastenhof in Mörnsheim dient heute als Rathaus.

Die Pfarrkirche ist seit 1065 bezeugt. Allerdings ist nur noch der Turm aus dem 13. Jahrhundert; das Langhaus ist ein Neubau von 1956, jedoch mit älterem Figurenschmuck und einigen historischen Juramarmor-Grabplatten im Innern. In Altendorf findet sich die Wallfahrtskirche Maria End. Sie wurde 1710 barockisiert, ist aber gotischen Ursprungs. Die Filialkirche der Heiligen Cyriacus, Largus und Smaragdus mit karolingischem Kern steht im Ortsteil Mühlheim.

In den Jura-Steinbrüchen finden sich Fossilien und Versteinerungen. Der Horstbergbruch (so genannt, weil 1841 von der Gemeinde an den Kaufmann Horst aus Straßburg verkauft,) war der erste, 1668 eröffnete Bruch, dessen blau-graue Steine sich durch große Härte und feines Korn auszeichneten und für die 1798 erfundene Lithographie bestens geeignet waren. In diesem fand bis 1954 Abbau statt.

In allen Gemeindeteilen finden sich außerdem Jurahäuser.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober wird die Kirchweih gefeiert. Jedes dritte Wochenende im Mai findet ein Altmühltaler Lammauftrieb mit 1000 Schafen, Lämmern und Ziegen sowie ein Schäfer- und Handwerkermarkt mit regionalen Spezialitäten statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Nachbarort Solnhofen ist Mörnsheim ein Zentrum des Abbaus von Solnhofener Stein (Juraplattenkalk). Die Steinbrüche waren seit dem 16. Jahrhundert die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung; in ihnen wurde im 19. Jahrhundert ein hervorragender Lithographieschiefer gewonnen. Seit 1889 findet ein genossenschaftlicher Abbau desselben statt.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mörnsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Mörnsheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 14. September 2019.
  3. Gemeinde Mörnsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 599.
  6. Kandidaten und Ergebnisse - Lkr. Eichstätt, Mörnsheim. In: wahl.info. Donaukurier / PNP, 16. März 2020, abgerufen am 24. August 2020.
  7. Marktgemeinderat. Marktgemeinde Mörnsheim, abgerufen am 24. August 2020.
  8. Marktgemeinderat. Gemeinde Mörnsheim, abgerufen am 27. September 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Mörnsheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 3. September 2020.