Mürlenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Mürlenbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Mürlenbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 9′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 50° 9′ N, 6° 36′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Gerolstein
Höhe: 323 m ü. NHN
Fläche: 21,68 km2
Einwohner: 527 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54570
Vorwahl: 06594
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 227
Adresse der Verbandsverwaltung: Kyllweg 1
54568 Gerolstein
Website: www.gerolstein.de
Ortsbürgermeister: Ewald Weidig (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Mürlenbach im Landkreis Vulkaneifel
KarteScheidHallschlagOrmontKerschenbachReuthStadtkyllJünkerathSchüllerGönnersdorfEschFeusdorfLissendorfBirgelSteffelnWiesbaumBerndorfHillesheim (Eifel)OberbettingenBasbergKerpen (Eifel)ÜxheimNohnOberehe-StroheichWalsdorfDohm-LammersdorfDuppachKalenborn-ScheuernRockeskyllPelmBerlingenHohenfels-EssingenGerolsteinNerothBirresbornKopp (Vulkaneifel)MürlenbachDensbornSalmDreis-BrückBetteldorfDaunDockweilerHinterweilerKirchweilerKradenbachNerdlenSarmersbachGefellHörscheidDarscheidUtzerathSchönbachSteiningenSteinebergDemerathWinkel (Eifel)ImmerathStrotzbüschMückelnStrohnGillenfeldEllscheidSaxlerUdlerMehrenSchalkenmehrenÜdersdorfBrockscheidBleckhausenOberstadtfeldWallenbornNiederstadtfeldWeidenbachSchutzMeisburgDeudesfeldBorlerBongardBoxbergNeichenBeinhausenKatzwinkelHörschhausenBerenbachKötterichenHöchstbergKaperichLirstalOberelzArbachRetterathUersfeldMannebachBerebornKolverathSassenGunderathHorperathUeßMosbruchKelbergGelenbergBodenbachReimerathWelcherathBrücktalKirsbachDreesNitzLandkreis Mayen-KoblenzLandkreis Cochem-ZellLandkreis Bernkastel-WittlichEifelkreis Bitburg-PrümNordrhein-WestfalenLandkreis AhrweilerBelgien
Karte

Mürlenbach in der Vulkaneifel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an. Mürlenbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mürlenbach liegt im Naturpark Vulkaneifel sowie teilweise im Landschaftsschutzgebiet „Gerolstein und Umgebung“.

Zu Mürlenbach gehören auch die Wohnplätze Etzenberg, Grindelborn, Hanert, Hardt, Haus Hersbach, Im Kreuzchen und Steinich sowie ein Teil des Weilers Weißenseifen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bertradaburg, Luftaufnahme (2015)
Bertradaburg von Osten
Mürlenbach, Luftaufnahme (2015)
Mürlenbach an der Kyll von Nordosten

In und um Mürlenbach wurden eine Reihe römischer und mittelalterlicher Überreste (kleinere Tempelanlagen, Münzhorte) festgestellt, die im Archiv des Rheinischen Landesmuseums Trier dokumentiert sind. Für eine gewisse Bedeutung des Ortes in Spätantike und Frühmittelalter spricht die günstige Lage in der Nähe der alten Römerstraße von Trier nach Köln, an der Abzweigung eines Seitenweges in östlicher Richtung. Diese Straßen wurden aller Wahrscheinlichkeit nach noch mindestens bis ins Hohe Mittelalter hinein genutzt.

Die Bertradaburg gilt als einer der möglichen Geburtsorte von Karl dem Großen; diese Theorie lässt sich aber nicht belegen. Die Existenz der Burg ist erst seit dem 13. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen (vergleiche das Mittelrheinische Urkundenbuch), es sprechen jedoch archäologische Befunde für die Existenz von Vorgängerbauten der heute noch bestehenden eindrucksvollen Burganlage undatierten Alters.

Ob Mürlenbach bereits im Frühen Mittelalter zur Abtei Prüm gehörte und damit in eine mittelbare Nähe zum karolingischen Königtum zu setzen wäre, ist ebenfalls kaum nachweisbar. Im Hohen Mittelalter jedenfalls gehörten Ort und Burg zur Abtei Prüm. Die Burg war dabei sowohl als Grenzbefestigung wie auch als Rückzugsort des Prümer Klosters von Bedeutung.

Mit Anschluss der Abtei an das Trierer Kurfürstentum im 16. Jahrhundert verlor die Burg stark an Bedeutung, obwohl sie zunächst noch ausgebaut und mit Artilleriebastionen versehen worden war. Nach der Säkularisation des Kurfürstentums nach den französischen Revolutionskriegen wurde die zu diesem Zeitpunkt schon teilweise verfallene Burganlage zur Nutzung als Steinbruch veräußert.

Ein Feuer richtete am 21. April 1824 schwere Verwüstungen an. 24 Häuser, 25 Scheunen und Stallungen sowie die Kirche wurden zerstört oder beschädigt.

Sowohl Kirchengemeinde als auch Ortsgemeinde stellten bis ins 20. Jahrhundert ein regionales Zentrum dar.

Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Funktional- und Gebietsreform wurde Mürlenbach zusammen mit 14 weiteren Gemeinden am 7. November 1970 vom gleichzeitig aufgelösten Landkreis Prüm in den Landkreis Daun (seit 2007 Landkreis Vulkaneifel) umgegliedert.[4]

Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mürlenbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
Jahr Einwohner
1815 466
1835 647
1871 747
1905 824
1939 887
1950 931
Jahr Einwohner
1961 762
1970 812
1987 694
1997 690
2005 612
2022 527

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Luzia von Südosten

Die meisten der Einwohner Mürlenbachs sind Christen, davon wiederum der überwiegende Teil römisch-katholische. Es existiert im Ort eine katholische Kirche, die St. Luzia Kirche.

Neben Christen lebten seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahre auch Juden in Mürlenbach, deren Zahl anhand der Volkszählungen ermittelt wurde: 12 (1885), 8 (1895), 9 (1905), 4 (1930).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Mürlenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei den Wahlen vor 2014 fanden personalisierte Verhältniswahlen statt.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl CDU FWG Gesamt
2019 per Mehrheitswahl 12 Sitze
2014 per Mehrheitswahl 12 Sitze
2009 8 4 12 Sitze
2004 9 3 12 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ewald Weidig (CDU) wurde am 3. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Mürlenbach.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 71,59 % für fünf Jahre gewählt worden.[7]

Weidigs Vorgänger als Ortsbürgermeister war Christoph Hacken (CDU).[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Mürlenbach
Wappen von Mürlenbach
Blasonierung: „In Grün eine erhöhte, eingebogene, silberne Spitze, darin ein rotes Torhaus mit zwei Türmen, einen blauen Wellenschildfuß teilweise überdeckend. Vorne ein silbernes Lamm mit Fahne, darin ein rotes Kreuz, hinten ein links gewendeter silberner Dolch.“

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Mürlenbach liegt an der Eifelstrecke (Köln – Euskirchen – Gerolstein – Trier). Es handelt sich um einen Bedarfshalt, der von den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs der RB 22 bedient wird:[8]

Linie Verlauf Takt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein)
Stand: Wiederinbetriebnahme Kyllburg–Gerolstein am 17. April 2023
60 min

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT).

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mürlenbach entwickelt und produziert die Firma Feluwa Pumpen GmbH seit 1960 Prozesspumpen und Abwasserhebeanlagen. So stammt beispielsweise die komplette Pumpenanlage für den Berlin Lehrter Stadtbahnhof und die Umweltpumpentechnik der Spangdahlem Air Base von Feluwa.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph Groben: Das stille Tal der Kyll. Geschichte, Dichtung, Malerei, Musik. Michael Weyand, Trier 2018, S. 185–194.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mürlenbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 111 (PDF; 1 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 160, 161 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. a b Ewald Weidig ist neuer Ortsbürgermeister in Mürlenbach. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 8. November 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 49. Ergebniszeile. Abgerufen am 8. November 2020.
  8. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.