Omega Centauri

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Kugelsternhaufen
ω Centauri
Aufnahme mittels VST, Bildfeld 51' x 51'.
Aufnahme mittels VST, Bildfeld 51' x 51'.
AladinLite
Sternbild Zentaur
Position
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 13h 26m 45,9s [1]
Deklination −47° 28′ 37″ [1]
Erscheinungsbild
Konzentrationsklasse VIII [2]
Helligkeit (visuell) 5,3 mag [2]
Helligkeit (B-Band) 6,1 mag [2]
Winkelausdehnung 55′ [2]
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Milchstraße
Rotverschiebung (794 ± 17) · 10−6 [3]
Radialgeschwindigkeit (+238 ± 5) km/s [3]
Entfernung 16900 ± 800 Lj [4]
Masse 3700.000 M
Durchmesser 180 Lj [5]
Alter 11,5 Mrd. Jahre [5]
Geschichte
Entdeckung Edmond Halley
Entdeckungsdatum 1677[6]
Katalogbezeichnungen
 NGC 5139 • C 1323-472 • GCl 24 • ESO 270-SC11 • Dun 440 • GC 3531 •

ω Centauri (Omega Centauri, kurz ω Cen, auch als NGC 5139 bezeichnet) ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Zentaur. Er hat einen scheinbaren Durchmesser von 55′ und eine scheinbare Helligkeit von 5,3 mag. Damit ist er der hellste Kugelsternhaufen des Himmels und schon mit bloßem Auge als kleines Nebelfleckchen sichtbar. Er hat auch die größte absolute Helligkeit, da er der mit Abstand massereichste Kugelsternhaufen unserer Milchstraße ist. Innerhalb der Lokalen Gruppe wird er an Größe nur von Mayall II, einem Kugelsternhaufen der Andromedagalaxie, übertroffen. Omega Centauri enthält rund 10 Millionen Sterne.[4]

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl ω Centauri kein Stern ist, bekam er eine Bayer-Bezeichnung. Das Objekt unterscheidet sich von anderen Kugelsternhaufen, weil es mehrere Sternpopulationen beinhaltet. Forschungen, die mit dem Hubble-Weltraumteleskop, der Gaia-Raumsonde und dem Gemini-Observatorium durchgeführt wurden, zeigen, dass es sich bei ω Centauri möglicherweise um den Kern einer Zwerggalaxie handelt, deren äußere Sterne mittlerweile von der Milchstraße aufgenommen wurden.[7][8] Die Analyse der zentralen Sterne ergab zudem Hinweise auf die Existenz eines Schwarzen Loches mit 40.000 Sonnenmassen im Zentrum[7][9], wobei die gewonnenen Daten jedoch auch alternative Hypothesen zulassen.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): Bildatlas der Sternhaufen & Nebel, Stuttgart: Kosmos, S. 366
  • Floor van Leeuwen, Joanne D. Hughes, Giampaolo Piotto (Hrsg.): Omega Centauri, A Unique Window into Astrophysics. 2002, ISBN 1-58381-105-2, bibcode:2002ASPC..265.....V.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: NGC 5139 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. NED
  2. a b c d SEDS: NGC 5139
  3. SIMBAD-Datenbank
  4. a b Astronomers Find Suspected Medium-Size Black Hole in Omega Centauri. 2. April 2008.
  5. a b Artikel auf Spiegel-Online
  6. Seligman
  7. a b Eva Noyola, Karl Gebhardt, Marcel Bergmann: Gemini and Hubble Space Telescope Evidence for an Intermediate‐Mass Black Hole in ω Centauri. In: The Astrophysical Journal. Band 676, Nr. 2, April 2008, ISSN 0004-637X, S. 1008–1015, doi:10.1086/529002.
  8. Rodrigo A. Ibata, Michele Bellazzini, Khyati Malhan, Nicolas Martin, Paolo Bianchini: Identification of the long stellar stream of the prototypical massive globular cluster ω Centauri. In: Nature Astronomy. Band 3, Nr. 7, 22. April 2019, ISSN 2397-3366, S. 667–672, doi:10.1038/s41550-019-0751-x (nature.com [abgerufen am 28. April 2021]).
  9. heic0809 – Science Release: Black hole found in enigmatic Omega Centauri. 2. April 2008.
  10. Jay Anderson, Roeland P. van der Marel: New Limits on an Intermediate-Mass Black Hole in Omega Centauri. I. Hubble Space Telescope Photometry and Proper Motions. In: The Astrophysical Journal. Band 710, Nr. 2, 20. Februar 2010, ISSN 0004-637X, S. 1032–1062, doi:10.1088/0004-637X/710/2/1032.