Nafissatou Thiam

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Nafissatou Thiam


Thiam 2023

Nation Belgien Belgien
Geburtstag 19. August 1994 (29 Jahre)
Geburtsort BrüsselBelgien
Größe 184 cm
Gewicht 69 kg
Karriere
Disziplin Siebenkampf
Bestleistung 7013 Punkte
Verein RFC Lüttich
Trainer Michael Van der Plaetsen
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioreneuropameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Rio de Janeiro 2016 Siebenkampf
Gold Tokio 2020 Siebenkampf
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Gold London 2017 Siebenkampf
Silber Doha 2019 Siebenkampf
Gold Eugene 2022 Siebenkampf
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze Zürich 2014 Siebenkampf
Gold Berlin 2018 Siebenkampf
Gold München 2022 Siebenkampf
Siebenkampf
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Gold Belgrad 2017 Fünfkampf
Gold Toruń 2021 Fünfkampf
Gold Istanbul 2023 Fünfkampf
Silber Prag 2015 Fünfkampf
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Silber Tallinn 2015 Hochsprung
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Gold Rieti 2013 Siebenkampf
letzte Änderung: 15. Juni 2023

Nafissatou „Nafi“ Thiam (* 19. August 1994 in Brüssel) ist eine belgische Siebenkämpferin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thiam ist die Tochter einer Belgierin und eines senegalesischen Vaters. Sie absolviert eine Ausbildung zur Ergotherapeutin.[1]

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nafissatou Thiam begann ihre Sportkarriere im Alter von sieben Jahren. Bei den Jugendweltmeisterschaften 2011 in Lille wurde sie mit 5366 Punkten Vierte im Siebenkampf. Im darauffolgenden Jahr wurde sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 14. im Siebenkampf.

Am 3. Februar 2013 stellte Thiam in Gent mit 4558 Punkten einen neuen Juniorenhallenweltrekord im Fünfkampf auf.[1] Sie war damit die erste belgische Leichtathletin, die jemals einen Weltrekord aufstellte.[2] Im März wurde der Rekord allerdings aberkannt, weil sich Thiam dem obligatorischen Dopingtest zu spät gestellt hatte.[3]

Am 18. Juli 2013 gewann Thiam die Siebenkampf-Goldmedaille bei den Junioreneuropameisterschaften 2013 mit einem neuen belgischen Rekord von 6298 Punkten. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau wurde sie im Siebenkampf 14.

Bei den Hallenweltmeisterschaften 2014 in Sopot startete sie im Hochsprung und wurde mit übersprungenen 1,90 m Achte. Im selben Jahr steigerte sie ihre Bestleistung im Siebenkampf beim Mehrkampf-Meeting Götzis auf 6508 Punkte. Bei den Europameisterschaften in Zürich gewann sie mit 6423 Punkten die Bronzemedaille. Mit einer Leistung von 1,97 m im Hochsprung war sie dabei in dieser Disziplin die beste Teilnehmerin innerhalb des Siebenkampfs.

2015 gewann sie bei den Halleneuropameisterschaften in Prag mit 4696 Punkten die Silbermedaille im Fünfkampf.

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann sie mit persönlicher Bestleistung von 6810 Punkten die Goldmedaille im Siebenkampf und stellte dabei mit 1,98 m zusammen mit Katarina Johnson-Thompson eine neue Hochsprungbestmarke für Siebenkämpferinnen auf.

Bei den Halleneuropameisterschaften 2017 gewann sie mit neuer persönlicher Bestleistung die Goldmedaille im Fünfkampf. Zudem stellte sie mit 1,96 m im Hochsprung eine neue Meisterschaftshöchstweite auf.[4] Im Mai 2017 nahm sie als Sieganwärterin am Hypomeeting in Götzis teil und lieferte sich am ersten Tag einen Dreikampf mit Katarina Johnson-Thompson und Carolin Schäfer. Sie stellte neue Bestleistungen im Hürdenlauf und im 200-Meter-Lauf auf und egalisierte im Hochsprung ihren eigenen Weltrekord innerhalb eines Siebenkampfes von 1,98 m. Am zweiten Tag stellte sie im Speerwurf einen neuen belgischen Landesrekord von 59,32 m auf und erreichte mit neuer Bestleistung über die 800 Meter 7013 Punkte. Sie löste damit Sabine Braun als Meetingrekordhalterin ab und übertraf als vierte Frau überhaupt die 7000-Punkte-Marke.[5] Im August gewann Thiam bei den Weltmeisterschaften in London mit 6784 Punkten vor Carolin Schäfer die Goldmedaille.

Thiam überquert 2,01 m in Götzis

Ende Mai 2018 startete Thiam erneut beim Mehrkampf-Meeting in Götzis und erzielte am ersten Wettkampftag noch einmal 56 Punkte mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr.[6] Dazu trugen vor allem auch übersprungene 2,01 m im Hochsprung bei, mit denen sie als erste Siebenkämpferin innerhalb eines Mehrkampfes die 2-Meter-Marke überwand.[6] Am Folgetag verhinderte eine Speerwurfleistung 12 Meter unter ihrer persönlichen Bestmarke einen bis dahin möglichen Europarekord, sodass Thiam den Wettkampf schließlich mit 6806 Punkten gewann.[7]

2019 gewann Thiam das Décastar in Talence mit 6819 Punkten. Mit übersprungenen 2,02 m im Hochsprung stellte sie wiederum eine neue Siebenkampfweltbestleistung auf. Gleichzeitig stand sie mit dieser Leistung auf Platz zwei der Weltjahresbestenliste der Hochspringerinnen.[8]

2021 gewann sie in Tokio mit 6791 Punkten erneut bei Olympischen Spielen. Damit ist sie nach Jackie Joyner-Kersee die zweite Mehrkämpferin, die bei Olympischen Spielen zweimal Gold holte.[9] Während der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2020 war sie gemeinsam mit dem Hockeyspieler Félix Denayer die Fahnenträgerin ihrer Nation.

2023 gewann Thiam zum dritten Mal die Halleneuropameisterschaften in Istanbul im Fünfkampf und stellte dabei einen neuen Weltrekord mit 5055 Punkten auf.

Persönliche Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siebenkampf: 7013 Punkte, 28. Mai 2017 in Götzis (belgischer Rekord)
  • Fünfkampf (Halle): 5055 Punkte, 3. März 2023 in Istanbul (Weltrekord)
  • Hochsprung: 2,02 m, 22. Juni 2019 in Talence
  • Weitsprung: 6,86 m (+0,9 m/s), 18. August 2019 in Birmingham (belgischer Rekord)
  • Weitsprung (Halle): 6,79 m, 1. März 2020 in Liévin (belgischer Rekord)
  • Speerwurf: 59,32 m, 28. Mai 2017 in Götzis (belgischer Rekord)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nafissatou Thiam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Nafissatou Thiam bat le record du monde junior du pentathlon indoor, Le Soir, 3. Februar 2013
  2. Is de nieuwe Tia Hellebaut opgestaan?, Sportwereld, 5. Februar 2013
  3. Le record du monde junior de Nafissatou Thiam, établi à Gand, ne sera pas homologué, Le Soir, 20. März 2013
  4. European Athletics Indoor Championships − Pentathlon Women (Memento des Originals vom 9. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dlv-xml.de dlv-xml.de, abgerufen am 25. November 2017 (englisch)
  5. Ergebnisliste vom Hypomeeting in Götzis 2017 (Memento des Originals vom 21. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/static.sportresult.com
  6. a b Götzis 2018: Thiam auf Europarekord-Kurs, Schäfer verzweifelt am Kugelstoßen. In: leichtathletik.de. 26. Mai 2018, abgerufen am 5. Juli 2018.
  7. 6.806 Punkte für Nafi Thiam, Bestleistung und Norm für Mareike Arndt. In: leichtathletik.de. 27. Mai 2018, abgerufen am 5. Juli 2018.
  8. Quentin Guillon: Thiam battles injury to score world lead while LePage breaks through in Talence. In: iaaf.org. 23. Juni 2019, abgerufen am 23. Juni 2019 (englisch).
  9. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan) - Ergebnisse Siebenkampf Damen: Gold an Top-Favoritin Thiam; Dadic auf Platz 8. 5. August 2021, abgerufen am 5. August 2021 (deutsch).
  10. Gouden Spikes voor Thiam en Milanov, VAL, 4. Dezember 2015