Nahverkehr in Marburg

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„Bushaltestelle an der Cappeler Straße neben der Adolf-Reichwein-Schule und für das Schwimmbad Aquamar: Links neben der überdachten und beleuchteten Haltestelle ist eine Anzeigetafel für die Fahrgastinformation zu sehen, und eine Informationsmöglichkeit für Blinde und Sehbehinderte an der Befestigungssäule, wo mit einem Taster (schwach gelb links im Bild gerade noch erkennbar) eine hörbare Ansage der nächsten abfahrenden Busse aufgerufen werden kann. Unten führt ein Aufmerksamkeitsfeld des in Marburg häufig eingesetzten Blindenleitsystems an den Taster der Säule am Haltestellenschild heran. Fünf Sitze im Wartehäuschen; einige größere helle Punkte (Lampen) hinter der Acrylglasscheibe des Wartehäuschens, d. h. die Bushaltestelle steht etwas erhöht über dem Tal. Im Hintergrund über dem Häuschen das gelb mit Scheinwerfern angestrahlte Marburger Schloss bei Nacht auf der anderen Talseite im sonst bis auf einige Lichter fast dunklen Bild“
Bushaltestelle mit Fahrgastinformation, auch für Blinde (Ansage und Blindenleitsystem)

1892 begann in Marburg durch Privatinitiative mit einem Pferdeomnibus der Personennahverkehr nach einem regelmäßigen Fahrplan. Eduard Heppe bot in Marburg zehn Fahrten pro Tag vom Bahnhof bis zur Innenstadt an. Der Fahrpreis betrug 20 Pfennig. Die Stadt Marburg baute 1903 Schienen in die Straßen ein und ließ eine privat betriebene Pferdebahn laufen. Sie wurde nach acht Jahren durch eine elektrische Straßenbahn ersetzt. Ab 1951 fuhr ein Oberleitungsbus. Heute erfolgt der Busbetrieb teils mit modernen gasbetriebenen Bussen. Das Kernstück des Liniennetzes, die Verbindung vom in einiger Entfernung von der Altstadt gelegenen Bahnhof entlang der Oberstadt mit dem Südbahnhof wurde bereits von der elektrischen Straßenbahn befahren. Es wurde zum Ausgangspunkt des heutigen, auch die Außenstadtteile anbindenden Netzes.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marburg lag seit dem Mittelalter mit seinen Häusern am Schlossberg, von einer Stadtmauer umgeben. Die Einrichtung eines Nahverkehrs konnte keine Rolle spielen. Die steilen und engen Gassen und Straßen verboten dies. Erst als 1850 die Main-Weser-Bahn eröffnet wurde und man den weit außerhalb der Stadt jenseits der Lahn gelegenen Bahnhof Marburg (Lahn) anlegte, entstand ein Nahverkehrsbedürfnis. Zudem prosperierte Marburg nach der Annektierung Kurhessens durch Preußen im Jahr 1866. Vor allem die Universität wurde von Preußen gefördert. Die Stadt wuchs aus der mittelalterlichen Ummauerung heraus. Der entstehende Nahverkehr wurde zuerst von Privatunternehmern mit dem Angebot von Pferdedroschken übernommen. So ist bekannt, dass der örtliche Fuhrunternehmer Schaaf bereits 1878 einen Taxidienst einrichtete mit einer Chaise. Weitere Fuhrunternehmer folgten ihm. Diese Pferdekutschen warteten am Bahnhof auf die Reisenden.

Pferdeomnibus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Situation änderte sich 1892. Zu dem individuellen Angebot der Kutschen kam das Angebot eines Linienverkehrs mit einem Pferdeomnibus hinzu. Dies war der Beginn des fahrplanmäßigen Nahverkehrs in Marburg – auf privater Basis. Eduard Heppe hatte 1892 einen Pferdeomnibus in Bremen gekauft und fuhr mit diesem zehnmal täglich von und zum Bahnhof. Der Fahrplan wurde in der Lokalpresse veröffentlicht und die Tarife im Adressbuch der Stadt bekannt gegeben. Über Jahre galt konstant der Einheitstarif von 20 Pfennigen. Anfangs führte die Linie vom Bahnhof über Bahnhofstraße, Elisabethstraße, Pilgrimstein und Rudolphsplatz bis zum „Museum“ (später Stadtsäle genannt), Ecke Kasernenstraße (heute Gutenbergstraße)/Universitätsstraße. Nach Ausbau der Universitätsstraße im Jahr 1896 verlängerte Heppe seine Fahrten bis zum Wilhelmsplatz.

Als Heppe 1899 nicht mehr auf seine Kosten kam, wollte er finanzielle Unterstützung von der Stadt. Der Fuhrunternehmer Deckmann trat an die Stadt heran, den Pferdeomnibus ohne Unterstützung weiterzufahren und erhielt die Zusage. Deckmann fuhr seinen Pferdeomnibus von 1899 bis 1903 mit neun Fahrten täglich. Wegen finanzieller Schwierigkeiten, die auch Deckmann schon ein Jahr später eingestehen musste, genehmigte ihm die Stadt, den Fahrpreis auf 25 Pfennige zu erhöhen. Aber auch damit kam Deckmann nicht auf seine Kosten. Auf sein Begehren hin wurde ihm 1902 ein Zuschuss von 80 Mark monatlich zugestanden. Zu dieser Zeit war jedoch bereits die Einführung einer Pferdestraßenbahn vom Magistrat beschlossen und das Ende des Pferdeomnibusse absehbar.

Straßenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienen in der Altstadt (Am Plan)

Am 1. Oktober wurde zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmsplatz eine Pferdebahn eröffnet, die 1904 bis zum Heumarkt verlängert wurde. 1911 übernahm die elektrische Straßenbahn den Betrieb. Während die Stichstrecke zum Heumarkt im April 1904 und nach einer Reaktivierung 1914 stillgelegt wurde, ist die Stammstrecke in mehreren Abschnitten bis zum Südbahnhof verlängert worden. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Straßenbahn dem wachsenden Kfz-Verkehr im Weg war, wurde sie 1951 stillgelegt.

Umstellung auf Oberleitungsbusse Anfang der 1950er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. Mai 1951 begann in Marburg das Zeitalter der Oberleitungsbusse. Sie fuhren zum Großteil auf derselben Strecke wie die Straßenbahn. Davon abweichend wurde statt der Straße Pilgrimstein am Fuß des Schlossberges ein neuer Linienweg über Deutschhaus- und Biegenstraße genommen, um die dortigen Kliniken und Wohnviertel sowie zwei Schulen zu erschließen. Der Straßenbahnbetriebshof an der Gisselberger Straße wurde mit geringfügigen Umbauten für den Oberleitungsbusbetrieb weiter genutzt.

Nach 17 Jahren, am 5. Oktober 1968, endete der Oberleitungsbusbetrieb in Marburg. Der beginnende Bau der Stadtautobahn, die aufgrund der Topografie Marburgs mitten durch die Stadt führt, hätte bedeutende Änderungen an der Infrastruktur des Oberleitungsbusses nötig gemacht.

Derzeit laufen die Planungen für einen neuen Trolleybusbetrieb in Marburg als batteriebetriebener Oberleitungsbus (BOB) nach Solinger Vorbild, damit nur einzelne Streckenteile mit Oberleitung überspannt werden müssen. Die Stadt und Stadtwerke erhielten im Januar 2021 einen Förderbescheid u. a. zur Durchführung des Planfeststellungsverfahrens.[1]

Betrieb mit Dieselomnibussen ab Mitte der 1950er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kleinbus zum Schloss am Bahnhof (Aufnahme von 1972)

Die nach dem Kriegseinsatz nach Marburg zurückgekehrten Omnibusse der Linie zur Tannenbergkaserne waren der Grundstock für das in den Folgejahren in die Nachbarorte ausgeweitete Liniennetz. Der südliche Nachbarort Cappel wurde vom Südbahnhof aus im Anschluss an die Straßenbahn bzw. den Oberleitungsbus ab 1950 bedient. Auch das Sanatorium Sonnenblick auf den Lahnbergen wurde mit einer Linie angeschlossen. 1954 wurden auch Ockershausen und Marbach von Bussen der Stadtwerke bedient. Nur in den Sommermonaten verkehrte die Linie zum Landgrafenschloss. Das nördlich von Marburg gelegene Wehrda bedienten Busse des Unternehmens Rösser bis 1959, als die Stadtwerke die Konzession übernahmen und Wehrda auf dem Weg über Ortenberg und Waldtal anbanden.

Nachdem zunächst noch die Mehrzahl der Fahrgäste auf der O-Bus-Linie befördert wurden, kehrte sich das Verhältnis zugunsten der dieselbetriebenen Linien um, da die Einwohnerzahlen der umliegenden Orte Ockershausen (Stadt Marburg), Cappel, Marbach und Wehrda (eigenständige Gemeinden) sehr stark zugenommen hatten. Die Dieselbus-Linien in diese Vororte, die teilweise zunächst an den Endpunkten der O-Bus-Strecke endenden, wurden zu Durchmesserlinien und fuhren teilweise auf dem gleichen Weg durch die Marburger Innenstadt wie der Obus.

Die Dieselomnibusse wurden in den 1960er und 1970er Jahren zunächst überwiegend beim Hersteller Magirus-Deutz beschafft (Typen: Saturn II, M150 und Standardlinienbusse), ab den 1980er Jahren von MAN. Dazwischen (fuhren und fahren) auch Fahrzeuge anderer Hersteller, beispielsweise von Büssing und Daimler-Benz.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Empfangsgebäude des Bahnhofs Marburg (Lahn)

Marburg besitzt zwei Bahnhöfe:

  • Marburg (Lahn), der „Hauptbahnhof“

Der Bahnhof mit sechs Bahnsteiggleisen wurde 1850 eröffnet, befindet sich im Marburger Norden und ist der sogenannte Hauptbahnhof in Marburg. Hier verkehren Regionalbahn, Regionalexpress und InterCity täglich zwischen 15-minütlich und stündlich. Am Wochenende kann dies bis zu einem stündlichen Takt reichen.

Tabelle: Eisenbahnlinien
Linie Linienweg Takt
ICE 26 (Stralsund –) HamburgHannoverKassel-WilhelmshöheMarburg (Lahn)Friedberg – Frankfurt – Heidelberg – Karlsruhe 120 min
IC 26 KarlsruheDarmstadtFrankfurtFriedberg – Marburg (Lahn)Kassel-WilhelmshöheHannover – Celle – Hamburg – Westerland So, ein Zugpaar
RE 30 Main-Weser-Bahn:
Frankfurt (Main) Hbf – (Frankfurt (Main) West –)* Friedberg (Hess) – (Bad NauheimOstheim (b Butzbach)ButzbachKirch-GönsLanggönsGroßen Linden –)* Gießen – (LollarFriedelhausenFronhausen (Lahn)Niederwalgern – Marburg Süd –)* Marburg (Lahn) – Kirchhain (Bz Kassel)StadtallendorfNeustadt (Kr Marburg)TreysaBorken (Hess)Wabern (Bz Kassel)Kassel-WilhelmshöheKassel Hbf

* nur einzelne Züge

120 min
RB 41 Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) HbfFrankfurt (Main) West (– Bad Vilbel) (zweistdl.)Friedberg (Hess)Bad Nauheim (– Ostheim (b Butzbach)) (zweistdl.)Butzbach (– Kirch-GönsLanggönsGroßen Linden) (zweistdl.)GießenGießen OswaldsgartenLollarFriedelhausenFronhausen (Lahn)NiederwalgernNiederweimar – Marburg Süd – Marburg (Lahn) – CölbeBürgelnAnzefahrKirchhain (Bz Kassel)Stadtallendorf (– Neustadt (Kr Marburg)Schwalmstadt-WieraTreysa)
60 min

40/80 min (Frankf.–Gießen)
30 min (Gießen–Marb. wochentags)
120 min (Marb.–Stadtallend. Wochenende)
120 min (Stadtallend.–Treysa)

RB 94 Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) HbfFrankfurt (Main) West (– Bad Vilbel) (zweistdl.)Friedberg (Hess)Bad Nauheim (– Ostheim (b Butzbach)) (zweistdl.)Butzbach (– Kirch-GönsLanggönsGroßen Linden) (zweistdl.)GießenGießen OswaldsgartenLollarFriedelhausenFronhausen (Lahn)NiederwalgernNiederweimar – Marburg Süd – Marburg (Lahn) – CölbeBürgelnAnzefahrKirchhain (Bz Kassel)Stadtallendorf (– Neustadt (Kr Marburg)Schwalmstadt-WieraTreysa)
120 min

60 min (Marburg–Laasphe werktags)

RE 97RB 97 Lahn-Sauerland-Express:
Brilon StadtBrilon WaldWillingenUsselnKorbach HbfKorbach Süd – Vöhl-Thalitter (nur RB 97)Vöhl-HerzhausenVöhl-Schmittlotheim (nur RB 97)Vöhl-Ederbringhausen (nur RB 97)Frankenberg-Viermünden – Frankenberg-Goßberg – Frankenberg (Eder)Burgwald-BirkenbringhausenWiesenfeldErnsthausenMünchhausenSimtshausenWetter (Hessen)Cölbe – Marburg (Lahn)
60/120 min (Brilon–Frankenberg)

60 min (Frankenberg–Marburg)

RE 98 Main-Sieg-Express:
Kassel HbfKassel-WilhelmshöheBaunatal-GuntershausenEdermünde-GrifteFelsberg-WolfershausenFelsberg-AltenbrunslarFelsberg-GensungenWabern (Bz Kassel)SinglisBorken (Hess)ZimmersrodeSchlierbach (Kr Schwalm-Eder)TreysaSchwalmstadt-WieraNeustadt (Kr Marburg)StadtallendorfKirchhain (Bz Kassel) – Marburg (Lahn) – GießenFriedberg (Hess)Frankfurt (Main) West (einzelne Züge im Berufsverkehr)Frankfurt (Main) Hbf
120 min

Daneben gibt es die Busstation am Hauptbahnhof Marburg (Lahn).

Der Bahnhofsumbau startete im Laufe des Jahres 2010. Das Bahnhofsgebäude wurde saniert. Im Obergeschoss wurden Wohnungen eingerichtet. Die Unterführungen und Bahnsteige sowie Gleise wurden auch erneuert. Auf dem Vorplatz wurde ein Busbahnhof platziert mit einer elektronischen Abfahrtsanzeige.

Interessant ist, dass die Deutsche Bahn den Bahnhof niemals Hauptbahnhof genannt hat, selbst für viele Einheimische ist der Hauptbahnhof einfach nur der „Bahnhof“.

  • Marburg Süd
Treppe zum Bahnsteig am Südbahnhof Richtung Gießen

Im Marburger Süden an der Frauenbergstraße gelegen. Er besitzt zwei Gleise mit jeweils einem Seitenbahnsteig. Hier verkehren werktags etwa alle 30 Minuten und am Wochenende stündlich/zweistündlich die Zuggattungen Regionalexpress und Regionalbahn.

Tabelle: Eisenbahnlinien
Linie Linienweg Takt
RE 30 Main-Weser-Bahn:
Frankfurt (Main) Hbf – (Frankfurt (Main) West –) Friedberg (Hess)GießenLollarFriedelhausenFronhausen (Lahn)Niederwalgern – Marburg Süd – Marburg (Lahn)
einzelne Züge
RB 41 Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) HbfFrankfurt (Main) West (– Bad Vilbel) (zweistdl.)Friedberg (Hess)Bad Nauheim (– Ostheim (b Butzbach)) (zweistdl.)Butzbach (– Kirch-GönsLanggönsGroßen Linden) (zweistdl.)GießenGießen OswaldsgartenLollarFriedelhausenFronhausen (Lahn)NiederwalgernNiederweimar – Marburg Süd – Marburg (Lahn) – CölbeBürgelnAnzefahrKirchhain (Bz Kassel)Stadtallendorf (– Neustadt (Kr Marburg)Schwalmstadt-WieraTreysa)
60 min

40/80 min (Frankf.–Gießen)
30 min (Gießen–Marbg. wochentags)
120 min (Marbg.–Stadtallend. Wochenende)
120 min (Stadtallend.–Treysa)

Außerdem gab es bis 1972 noch etwa 200 Meter südlich den Bahnhof Marburg Südbahnhof der Marburger Kreisbahn. Dieser wurde im Personen- und Güterverkehr bedient. Heute ist er stillgelegt und die Gleise abgebrochen.

Die Deutsche Bahn gab schon mehrmals bekannt, dass sie einen weiteren Haltepunkt auf Höhe der Universitätsbibliothek plane, dieser Haltepunkt sei bereits im Konzept des Mittelhessen-Express beachtet.

Der Südbahnhof ist über die Bushaltestellen Südbahnhof (Stadtbusse und Regionalbusse) auf der Ostseite und der Bushaltestelle Südbahnhofwest (Stadtbuslinie 3 und Buslinie 383 Richtung Lohra – Gladenbach – Bad Endbach) an das Busliniennetz angeschlossen.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

neuer Bahnhofsvorplatz der Universitätsstadt Marburg als Umsteigeknoten

Wichtige Bushaltestellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hauptbahnhof

Am Hauptbahnhof fahren die meisten Regionalbuslinien und viele Stadtbuslinien in die äußeren Stadtteile ab, die Busfahrt vom Hauptbahnhof in die Marburger Innenstadt dauert etwa 7 bis 10 Minuten. In der Nähe des Hauptbahnhofs fahren auch die Fernbuslinien ab, die Haltestelle für diese befindet sich jedoch unter der Brücke der B3 an der Straße „Am Krummbogen“.

  • Rudolphsplatz
Haltestelle Rudolphsplatz unterhalb der Alten Universität (rechts im Bild)

Mit den Nebenhaltestellen die einzige Haltestelle in Marburg, an der die meisten Buslinien halten. Es ist die nächstgelegene Haltestelle, um die Altstadt zu erreichen.

  • Gutenbergstraße/Hanno-Drechsler-Platz

Haltestelle in der Stadtmitte, wird von Einheimischen auch gerne „Beim Ahrens“ genannt, nach dem dort gelegenen Kaufhaus Ahrens, auch von dort aus gelangt man schnell in die Oberstadt

  • Südbahnhof

Für viele Berufspendler aus dem Raum Rhein-Main der Umstieg von der Bahn zu den Stadtbuslinien, da die südlichen Stadtteile von hier schneller erreichbar sind und ohne einen erheblichen Umweg vom Hauptbahnhof aus (oftmals 20 Min schneller).

Expressbus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Expressbus handelt es sich um ein hochwertiges Angebot innerhalb des RMV mit reisebusähnlichen Fahrzeugeinsatz und WLAN auf Strecken abseits von Eisenbahnverbindungen.[2][3]

Folgende Expressbuslinien beginnen am Marburger Hauptbahnhof:

Tabelle: Expressbuslinien
Linie Linienweg Takt mo–fr/sa/so
X 35 Marburg HauptbahnhofUniversitätsklinikumKirchhainStadtallendorfAlsfeld 60 / 120 / 120
X 38 Marburg Hauptbahnhof – NiederweimarGladenbach 60 / 60 / –

Regionalbus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Überlandverkehr verbinden folgende Regionalbuslinien die Stadt Marburg mit umliegenden Gemeinden im Landkreis Marburg-Biedenkopf und dem Vogelsbergkreis:[3]

Tabelle: Regionalbuslinien
Linie Linienweg
MR-46 Marburg Erlenring – OberweimarWeitershausenNesselbrunn

(nur eine Richtung; 2 Fahrten am Tag)

MR-60 (Marburg Radestraße –) Marburg HauptbahnhofMellnauWetterMünchhausen (– Wollmar)
MR-61 Marburg Erlenring – Marburg Hauptbahnhof – Mellnau – Wetter
MR-72 Marburg Hauptbahnhof – CölbeRauschenbergJosbach
MR-75 Marburg Hauptbahnhof – UniversitätsklinikumGroßseelheimKirchhain (– Amöneburg)
MR-76 Marburg Erlenring – Cölbe – SchönstadtBrachtSchwarzenborn
MR-78 Amöneburg – Anzefahr – Cölbe – Marburg Erlenring

(nur eine Richtung; 2 Fahrten tägl.)

MR-80 Marburg Erlenring – Südbahnhof – Kreishaus – MoischtSchröckRoßdorfSchweinsbergHomberg (Ohm)
MR-81 Marburg Erlenring – Südbahnhof – Kreishaus – HeskemWittelsbergRauischholzhausen
MR-84 Kirchhain – Amöneburg – Erfurtshausen – Wittelsberg – Ginseldorf/Kirchhain
MR-86 Marburg Erlenring – Südbahnhof – Cappel – Frauenberg – Beltershausen – Heskem – RoßbergDeckenbach
MR-89 Marburg Südbahnhof – Cappel – EbsdorfIlschhausen
383 Marburg Hauptbahnhof – Stadtmitte – Südbahnhof West – NiederweimarLohraGladenbachBad Endbach (– Schlierbach)
481 Marburg Hauptbahnhof – LahntalBiedenkopf (– Wallau)

Stadtbus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Anfang 2020 wird der städtische Busverkehr im Rahmen eines öffentlichen Dienstleistungsauftrags der Stadt Marburg von der Marburger Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) durchgeführt. Dieses Tochterunternehmen der Stadtwerke Marburg GmbH (SWMR) ist als Verkehrsunternehmen Inhaber der Linienkonzessionen.[4] Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 wurden folgende Linien im Stadtbereich angeboten:[5]

Tabelle: Stadtbuslinien
Linie Linienweg Takt mo–fr/sa/so
1 Wehrda – Diakonie – Hauptbahnhof – Stadtmitte – Südbahnhof – Richtsberg 30–60 / 60 / 60
2 Richtsberg – Sonnenblick – Universitätsklinikum – Hauptbahnhof – Stadtmitte – Südbahnhof – Cappel 30–60 / 60 / 60
3 (Kaufpark Wehrda –) Waldtal – Hauptbahnhof – Südviertel – Südbahnhof West – Cappel 30 / 30–60 / –
4 Wehrda – Kaufpark Wehrda – Hauptbahnhof – Stadtmitte – Südbahnhof – Richtsberg 30–60 / 60 / 60
5 Marbach – Behringwerke – Hauptbahnhof – Stadtmitte – OckershausenStadtwald 30–60 / 30–60 / 60
6 Hauptbahnhof – Erlenring – Südbahnhof – Badestube – Richtsberg – Fontanestraße 30 / 30 / 60
7 Hauptbahnhof – Stadtmitte – Südbahnhof – Universitätsklinikum 30–60 / 30–60 / 60
8 Waldtal – (Tabor) – Erlenring – Stadtmitte – Ockershausen – Stadtwald 30 / 30 / 60
9 Elisabethkirche – Erlenring – Universitätsklinikum (Schnellbus) 20 / 60 / –

30 / 60 / – (vorlesungsfreie Zeit)

10 HauptbahnhofElisabethkircheSchloss 60 / 60 / 60
11 HauptbahnhofGinseldorfBauerbachUniversitätsklinikum 60 / 120 / –
12 Südbahnhof – Cappel – MoischtSchröck (– Sonnenblick – Südbahnhof) 60–120 / 60–120 / 60
13 SüdbahnhofRonhausenBortshausen (– Ilschhausen) (ehem. Marburger Kreisbahn) unregelmäßig / 120 / –
14 HauptbahnhofBehringwerkeGörzhäuser HofMichelbach (– Sterzhausen) 30–60 / 60–120 / 60
15 Marburg West/MarbachRadestraße/Richtsberg Gesamtschule (Schulverkehr) Einzelfahrten
R 15 Dilschhausen – Elnhausen – Wehrshausen – Görzhäuser Hof 1+2 – Behringwerke

(Rufbus; nur eine Richtung)

7 Fahrten / – / –
16 Alte Universität – Sellhof – WehrshausenElnhausenDagobertshausenDilschhausen 60 / 60–120 / 60
17 Wilhelmsplatz – Stadtwald – HermershausenHaddamshausenCyriaxweimar – Stadtwald – Wilhelmsplatz (Ringlinie) 60 / 60–120 / 60
18 Marburg OstTausendfüßler Schule/Richtsberg Gesamtschule (Schulverkehr) Einzelfahrten
19 Wehrda/CappelUniversitätsklinikum unregelmäßig
20 Alte Universität – Rotenberg – Marbach – Behringwerke 60 / 60 / –
22 Hauptbahnhof – Südbahnhof – Cappel (Schulverkehr) Einzelfahrten
27 Hauptbahnhof – Stadtmitte – Südbahnhof – Universitätsklinikum – Hauptbahnhof (Ringlinie) 30 / – / –
P+R Einkaufszentrum – Messeplatz – Hauptbahnhof – Stadtmitte – Georg-Gaßmann-Stadion – / 30 / –

Der Haupttakt der Linien wurde von 20- auf 30-Minuten-Takt geändert. Ausnahmen bilden die Linien 7/27, die pro Richtung je zwei 30-Min.-Takte auf leicht unterschiedlichen Routen anbietet (verkehrt also viermal stündlich), sowie die Linie 9, die in der Vorlesungszeit im 20-Min-Takt die wichtigsten Unistandorte verbindet.

Wegen einer Vollsperrung der zentralen Weidenhäuser Brücke über die Lahn ab Februar 2018 sind die Stadtbuslinien 6, 8, 9, 10, 17 und 20 betroffen, weitere Linien wurden verstärkt.[6]

Am 12. Dezember 2010 entfielen alle Abendlinien, dafür verkehren abends die Tageslinien weiter.

Anruf-Sammel-Taxi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Anruf-Sammel-Taxi werden Verbindungen zwischen den Stadtteilen und der Innenstadt außerhalb des regulären Bedienungsangebotes angeboten. Es bindet außerdem werktags die Höhengebiete Marburgs an den Linienverkehr an.[7]

Folgende Anruf-Sammel-Taxi-Linien werden zurzeit angeboten:

Tabelle: Anruf-Sammel-Taxi
Linie Linienweg Takt mo–fr/sa/so
AST 6 Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof – Körnerstraße

Körnerstraße – Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof

60 / 60 / 60
AST 8 Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof – Ortenberg – Tabor – Försterweg

Försterweg – Tabor – Ortenberg – Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof

60 / 60 / 60
AST 11 Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof – Ginseldorf – Bauerbach

Bauerbach – Ginseldorf – Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof

60 / 60 / 60
AST 12 Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof – Sonnenblick – Schröck

Schröck – Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof

60 / 60 / 60
AST 13 Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof – Ronhausen – Bortshausen

Bortshausen – Ronhausen – Schlosserstraße – Hauptbahnhof – Elisabethkirche – Stadtmitte – Südbahnhof

60 / 60 / 60
AST 21 Geschwister-Scholl-Straße – Hauptbahnhof – Diakonie-Hebronberg – Wannkopfstraße – Behringwerke – Marbach – Stadtmitte – Diakonie-Hebronberg – Elisabethkirche – Geschwister-Scholl-Straße (Ringlinie) 30 / 60 / –

Fuhrpark Bus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagen 17 (MAN-Erdgasbus) in der Friedrich-Ebert-Straße

Zurzeit verwendet die MVG Gelenkbusse und Solobusse von verschiedenen Firmen wie MAN, Mercedes-Benz, Neoplan, Solaris und Van Hool. Die Gelenkbusse werden vorwiegend auf den stark genutzten Linien, wie etwa der Linie 1, 2, 4, 6 und 7 eingesetzt. Die Solobusse fahren auf den übrigen Linien, wie zum Beispiel Linie 3, 5 und 8. In der Oberstadt, also auf den Linien 10 und 16, sind Midibusse der Firmen BredaMenarini, Rampini und MAN aufgrund der engen Verhältnisse im Einsatz. Außerdem gibt es zwei Busanhänger von Hess.

Ungefähr die Hälfte der Busflotte besteht noch aus Erdgasbussen der Hersteller MAN, Mercedes-Benz und Neoplan, auch als Gelenkbusse.

Der Bestand sah im März 2012 wie folgt aus: Niederflurgelenkbus mit Erdgasantrieb (12 Wagen); Niederflurgelenkbus (25 Wagen); Niederflurlinienbus mit Erdgasantrieb (19 Wagen); Niederflurlinienbus (12 Wagen); Standard-Linienbus für Sondereinsätze (1 Bus); Reisebus (1 Wagen), Midibus mit Erdgasantrieb (4 Wagen); Midibus (1 Wagen) und Kleinbusse (9 Wagen). Insgesamt sind demnach 84 Fahrzeuge im Besitz der Stadtwerke Marburg GmbH, wobei kontinuierlich die alten Busse durch erdgasangetriebene Fahrzeuge ersetzt werden sollen.[8]

Auf Grund der weiter steigenden Studentenzahlen und des Ausbaus des Campus Lahnberge außerhalb des Stadtzentrums sowie des Aufbaus des Campus Firmanei in der Innenstadt werden ab September 2015 insgesamt vier Buszüge durch die Stadtwerke Marburg beschafft.[9][10]

Aufzüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch seine enge Lage im Tal ist Marburg eine der wenigen deutschen Städte, in der Stadtteile durch Aufzugsanlagen miteinander verbunden sind. Im Einzelnen gibt es folgende öffentliche Aufzüge:

  • Oberstadtaufzug Rudolphsplatz – verkehrt durchgehend vom Anfang des Pilgrimsteins, nahe dem Rudolphsplatz, zur Reitgasse (geschlossener Schacht, keine Aussicht, nur zwischen 6:30 Uhr und 1:30 Uhr in Betrieb).
  • Aufzüge Parkhaus Oberstadt – eine Folge von zwei verglasten Aufzügen, die durch einen gleichfalls verglasten Steg verbunden sind, verbindet den hinteren Pilgrimstein mit der Wettergasse und erschließt gleichzeitig das Oberstadtparkhaus
  • Aufzug im Neuen Ortenbergsteg – verbindet den Hauptbahnhof mit dem Ortenbergplatz

In der Vergangenheit gab es auch einen Kleinen Aufzug der „Buchhandlung Elwert“ zwischen dem Pilgrimstein und der Hauptbuchhandlung in der Oberstadt, dieser wurde aber inzwischen eingestellt, da die Buchhandlung Elwert von Lehmann’s übernommen wurde und das Geschäft am Pilgrimstein nun ein Modegeschäft ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dirk Dannenfeld, Franz-Josef Hanke: Mit Hafer, Strom und Diesel. 100 Jahre Nahverkehr in Marburg. Vom Pferdebus zum Niederflurgelenkbus. [Hrsg.: Omnibusfreunde Marburg e.V.] Bonn 1999, ISBN 3-925301-99-2.
  • Karl-Heinz Gimbel: Die Marburger Straßenbahn, Teil 1: Die Pferdebahn, 1903-1911. Marburg 2011, ISBN 978-3-89703-763-2.
  • Stefan Göbel: Elektro-Midibusse für Marburg – Batterie-Obusse geplant. In: Stadtverkehr, Heft 9/2023, S. 4–11; EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2023, ISSN 0038-9013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tag der Tat, abgerufen am 8. Mai 2021
  2. RMV.DE - Expressbusse. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  3. a b RMV.DE - Fahrplantabellen. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  4. Stefan Göbel: Elektro-Midibusse für Marburg – Batterie-Obusse geplant. In: Stadtverkehr, Heft 9/2023, S. 4; EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2023
  5. Stadtwerke Marburg: Fahrpläne. Abgerufen am 28. Januar 2023.
  6. Fahrplan gültig ab 26.02.2018, abgerufen am 26. Februar 2018
  7. Stadtwerke Marburg: Anruf-Sammeltaxi (AST). Abgerufen am 29. Januar 2023.
  8. Vorlage - VO/0381/2011 Aktualisierung der Fahrpläne für die Universitätsstadt Marburg zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
  9. Pressemitteilung der Stadtwerke vom 17. März 2015 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  10. Artikel der Oberhessischen Presse vom 17. März 2015