Nancy Van de Vate

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nancy Van de Vate (* 30. Dezember 1930 in Plainfield, New Jersey, Vereinigte Staaten; † 29. Juli 2023 in Wien, Österreich[1]) war eine US-amerikanische Komponistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nancy Van de Vate erhielt eine Ausbildung im Konzertfach Klavier an der Eastman School of Music und machte im Fach Musiktheorie am Wellesley College ihren Bachelor of Arts. Nach dem Magister im Fach Komposition an der Universität von Mississippi wurde sie im selben Fach an der Florida State University promoviert. Danach folgten weitere Studien für Elektronische Musik am Dartmouth College und an der Universität von New Hampshire.

Sie war 1975 Gründerin und bis 1982 Vorsitzende der International League of Women Composers.[2]

De Vate wurde besonders bekannt für ihre Kompositionen für großes Orchester. Sie war Fakultätsmitglied an elf Universitäten und Colleges in den Vereinigten Staaten und auch am Jakarta Konservatorium (Yayasan Pendidikan Musik) in Indonesien. 1985 übersiedelte sie nach Wien und unterrichtete dort Komposition am Institut für Europäische Studien.[3]

Die Premiere ihrer Oper Im Westen nichts Neues (All Quiet on the Western Front) fand 2003 in Osnabrück statt. Das Werk wurde im Mai 2003 von der New York City Opera in ihr Programm aufgenommen. Im Januar 2005 wurde ihre neue Kammeroper Where the Cross Is Made, basierend auf einem Stück von Eugene O’Neill, von der National Opera Association (USA) im Rahmen ihres internationalen, biennalen Wettbewerbs für neue Kammeropern, preisgekrönt. Eine gekürzte Version wurde in New York City vorgestellt. Die gesamte Oper wurde auch im Januar 2006, bei der 51. jährlichen Zusammenkunft der National Opera Association in Ann Arbor (Michigan), aufgeführt.

Tschernobyl ist eins ihrer Orchesterwerke, das in Wien, Hamburg, der tschechischen Republik, Bulgarien, in den USA (Chautauqua Festival) und in Maine (Portland Symphony Orchestra) gespielt wurde. Als Teil eines Sonderkonzerts spielte es das Portland Symphony Orchestra unter der Leitung von Toshiyuki Shimada, am 25. Februar 2006, dem 20. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl. Seit seiner Veröffentlichung 1987 auf CD wurde ihr Werk Tschernobyl von Radiosendern gespielt.

Van de Vate komponierte Soli und Kammerwerke für unterschiedliche Instrumente und Ensembles, darunter das vom Wiener Mozartjahr 2006 in Auftrag gegebene String Quartet No. 2 und das Brass Quintet No. 2: Variations on the „Streets of Laredo“, ein Auftragswerk der Universität Mississippi für deren Musikfestival 2005.

Als Rednerin nahm sie am World Music Council Treffen in Los Angeles im Oktober 2005 teil. Seit der Verleihung des Kyoto-Preises für Musik war sie auch hier als Nominatorin tätig. Mit ihrem Ehemann, Clyde Smith, gründete sie 1990 die CD-Firma Vienna Modern Masters, deren Präsidentin und künstlerische Leiterin sie war.

Opern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamlet Oper in fünf Akten nach William Shakespeare, 2009 erschienen 2012 auf VMM 4008 (3 CDs) mit Alexander Kaimbacher, Timothy Schmidt, Steven Scheschareg, Konstantinides Klironomos, Jolene McCleland, Christopher Hollingsworth, Michelle Vought, Robert Wagner, Andrés Alzate Gaviria und die Mährische Philharmonie unter der Leitung von Petr Vronský

Where The Cross Is Made Oper in einem Akt nach einem Schauspiel von Eugene O’Neill, 2003 Eng. 60', VM, UA 2005, Normal IL, USA, Illinois State University Opera, Ltg. Karyl K. Carlson erschienen auf VMM 4006 mit Christopher Hollingsworth, Clinton Desmond, Timothy Schmidth, Michelle Vought und dem Illinois State University Chamber Orchestra unter der Leitung von Karyl Carlson

All Quiet On The Western Front Oper in drei Akten nach Erich Maria Remarque, 1999 Libretto Englisch oder Deutsch 100', VM, UA 2003, New York City Opera, NY, Ltg. George Manahan erschienen 2002 auf VMM 4004 (2 CDs) mit: Linda Healy-Steck, Martha Jane Howe, Josef Krenmair, Dominic Natoli, Marek Olbrzymek, Evelyn Petros, Michael Polscer, Steven Scheschareg und der Mährischen Philharmonie unter der Leitung von Toshiyuki Shimada

Nemo: Jenseits von Vulkania Oper in vier Akten Libretto Deutsch, Allen Cortes u. Nancy Van de Vate, 1995 120', VM, erschienen 2001 auf VMM 4002 (2 CDs) mit: Tomás Badura, Adriana Hlavsová, Jirí Klecker, Zoltán Korda, Andrea Kotulanová, Marek Olbrzymek, Milan Vleck, dem Chorus Ars Brunensis unter der Leitung von Roman Válek und der Mährischen Philharmonie unter der Leitung von Toshiyuki Shimada

Der Herrscher und das Mädchen Kinderoper in einem Akt, 1995 Libretto: Allen Cortes u. Nancy Van de Vate, D: 30', VM, UA 21. Juni 1995, Theater Künstlerhaus (Kinderklang Festival), Wien, erschienen 1999 auf VMM 4001 mit: Charles Moulton, Claudia Franner, Josef Krenmair, Reinwald Kranner, Elke Eckerstorfer, Barbara Schuck, Amy Barber, unter der Leitung von Werner Hackl

In The Shadow Of The Glen Oper in einem Akt, 1994 Libretto nach J. M. Synges Bühnenstück, D: 44', VM, UA: 12. März 1999, Cambridge, MA, Donna Roll, Ltg.; erschienen 2001 auf VMM 4003 mit: Michelle Vought, John Koch, Jack Delmore, Dominic Natoli und dem slowakischen Rundfunkorchester unter der Leitung von Jiri Mikula

The Death Of The Hired Man eine Folk Oper für junge Darsteller nach einem Gedicht von Robert Frost, 1958, rev.1998, D:20',VM, UA: 8. Februar 1960, Tupelo, Mississippi; erschienen 2001 auf VMM 4003 mit: Michelle Vought, John Koch, Kim Risinger, Greg Hamilton, William Cuthbert and Nancy Van de Vate

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Laurdella Foulkes-Levy, Burt Jerome Levy: Journeys Through the Life and Music of Nancy Van de Vate. Scarecrow Press, Lanham 2004, ISBN 0-8108-5135-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Komponistin Nancy Van de Vate in Wien gestorben, auf vienna.at, 31. Juli 2023
  2. Barbara Boisits: Van de Vate (geb. Hayes), Nancy (Pseud. William bzw. Helen Huntley). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
  3. Nancy van de Vate. In: Music Information Center Austria. 2023;.