Netzreusenschnecke

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Netzreusenschnecke

Gehäuse von Nassarius reticulatus

Systematik
Ordnung: Sorbeoconcha
Teilordnung: Neuschnecken (Neogastropoda)
Überfamilie: Buccinoidea
Familie: Nassariidae
Gattung: Nassarius
Art: Netzreusenschnecke
Wissenschaftlicher Name
Nassarius reticulatus
Linnaeus, 1758

Die Netzreusenschnecke (Nassarius reticulatus) ist eine Schneckenart aus der Familie der Nassariidae. Sie ist auch in der Nordsee beheimatet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gehäuse eines rezenten Exemplars aus dem Mittelmeer
Gehäuse eines fossilen Exemplars aus dem Pliozän Italiens

Das rechtsgewundene, dickwandige, ungenabelte Schneckenhaus ist eiförmig und hat ein konisches Gewinde und einen deutlichen Siphonalkanal. Es erreicht bei ausgewachsenen Schnecken eine Höhe von 2 bis 2,5, manchmal 3,5 cm und eine Breite von etwa 1,5 cm. Durch Längsfalten und schraubig verlaufende Streifen hat es eine netzartig geformte Oberfläche. Das Gehäuse ist meist bräunlich gefärbt und hat dunklere Streifen. Der Spindel ist bläulich weiß mit durchscheinender brauner Farbe der Schale.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzreusenschnecke (Nassarius reticulatus) aus der (Kieler Förde / Ostsee)

Die Netzreusenschnecke findet man an den Küsten Europas im Schwarzen Meer, Mittelmeer und in der Nordsee bis nach Norwegen. Sie benötigt einem Salzgehalt von 1,5 Prozent, so dass sie in der Ostsee erst ab 5 Meter Tiefe auftritt und in der östlichen Ostsee fehlt.[1] Sie kommt vorwiegend auf Weichböden bis in 50 Meter Tiefe vor, wo sie sich im Untergrund eingraben kann.

Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzreusenschnecken ernähren sich überwiegend von Aas, das sie mit ihrem empfindlichen Geruchssinn aus 30 Meter Entfernung wahrnehmen können.[2] Mitunter fressen sie auch lebende Beute wie z. B. die Eier des Großgefleckten Katzenhais, indem sie diese anstechen und den Dotter aussaugen.[3]

Feinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptfeinde der Netzreusenschnecke sind Seesterne. Auch Mondschnecken erbeuten Netzreusenschnecken.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tauchmonitor: Netzreusenschnecken (Nassarius reticulatus) am Falckensteiner Strand (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tauchmonitor.de
  2. Wilfried Stichmann: Der große Kosmos Naturführer, Stuttgart 1996. Seite 244: Hinia reticulata, die Netzreusenschnecke.
  3. Orton, J.H.: A Breeding Ground of the Nursehound (Scyliorhinus stellaris) in the Fal Estuary. In: Nature. 118. Jahrgang, 1926, S. 732.
  4. Ecomare: Halsband-Nabelschnecke: Bild mit Halsband-Nabelschnecke und erbeuteter Netzreusenschnecke

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peters S. Dance (Hrsg.): Das große Buch der Meeresmuscheln. Schnecken und Muscheln der Weltmeere. Deutsch bearbeitet von Rudo von Cosel, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1977, ISBN 3-8001-7000-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nassariidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien