Nationalpark Vanoise

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Nationalpark Vanoise
Parc national de la Vanoise
Bellecôte aus Nordansicht
Bellecôte aus Nordansicht
Bellecôte aus Nordansicht
Nationalpark Vanoise (Frankreich)
Nationalpark Vanoise (Frankreich)
Koordinaten: 45° 20′ 0″ N, 6° 50′ 0″ O
Lage: Savoie, Frankreich
Nächste Stadt: Chambéry
Fläche: 196.476 (52.839 Kernzone, 143.637 Außenzone) ha
Gründung: 6. Juli 1963
Adresse: vanoise-parcnational.fr
Parc national de la Vanoise
135 rue du docteur Julliand
BP 705
73000 Chambéry CEDEX
France
Bergsee nahe dem Col de la Vanoise
Bergsee nahe dem Col de la Vanoise
Bergsee nahe dem Col de la Vanoise
Vanoise-Gletscher (r.) und Dent Parrachée
Vanoise-Gletscher (r.) und Dent Parrachée
Vanoise-Gletscher (r.) und Dent Parrachée
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Der Nationalpark Vanoise (französisch Parc national de la Vanoise) ist ein Nationalpark in Frankreich im Hochgebirge der Alpen. Er ist nach dem gleichnamigen Gebirgsmassiv benannt, das zum Westen der Grajischen Alpen gehört, der zwischen den Viertausendern der Mont-Blanc-Gruppe und der Écrins (Dauphiné-Alpen) im französischen Teil der Westalpen liegt. Das Gebiet gehört zum Département Savoyen in der Region Rhône-Alpes (2016 zu Auvergne-Rhône-Alpes verschmolzen) an der Staatsgrenze mit Italien.

Das Schutzgebiet wurde 1963 als erster französischer Nationalpark gegründet zum Schutz der unberührten Hochgebirgswelt des Inneren des Vanoise-Massivs und der Erhaltung des vom Aussterben bedrohten Alpensteinbocks, von dem die letzten Exemplare im östlich anschließenden, italienischen Nationalpark Gran Paradiso überlebt hatten. Seit 2000 steht der Nationalpark Vanoise auf der Vorschlagsliste Frankreichs zum UNESCO-Welterbe.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nationalpark Vanoise umfasst große Gebiete der oberen Maurienne und der Tarentaise im Süden des seit 1860 französischen Savoyen.

Die innere, streng geschützte Zone ist eine von über 40 Dreitausendern (107 einzelne Gipfel) geprägte Hochgebirgsregion mit einer Ausdehnung von 528 Quadratkilometern, von der circa noch 50 Quadratkilometer vergletschert sind.

Um diese innere Zone herum erstreckt sich über 1436 Quadratkilometer die äußere Zone (wie alle französischen Nationalparks ist auch der Nationalpark Vanoise ein sogenannter „Zwei-Zonen-Park“), in der sich alle 28 Gemeinden und die Besucherzentren des Nationalparks befinden. Das Nationalparkgebiet liegt auf Höhen zwischen 685 m und 3855 m (La Grande Casse). Im Osten besteht auf einer Länge von etwa 14 Kilometern eine gemeinsame Grenze zum italienischen Nationalpark Gran Paradiso, mit dem seit 1972 ein Kooperationsabkommen besteht.[2]

Gipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die höchsten Berge sind:

  • Pointe de la Grande Casse (3855 m)
  • Mont Pourri (3779 m)
  • Dent Parrachée (3697 m)
  • Grande Motte (3653 m)
  • Dôme de l’Arpont (3601 m)
  • Dôme de Chasseforêt (3586 m)
  • Grand Roc Noir (3582 m)
  • Pointe du Génépy (3551 m)
  • Pointe de Labby (3521 m)
  • Bellecôte (3417 m)

Natur- und Umweltschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1976 wurde dem Nationalpark Vanoise vom Europarat das Europäische Diplom für geschützte Gebiete verliehen.

Tierarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die touristische Nutzung der äußeren Zone des Nationalparks stark vom alpinen Wintersport geprägt ist (Val-d’Isère, Tignes und Trois Vallées), setzen die strengen Reglementierungen der inneren Schutzzone auf Natur- und Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung und ökologisch verträglichen Tourismus.

Wanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Nationalpark gibt es circa 500 Kilometer markierte Wanderwege, die eine Vielzahl unterschiedlicher Berg- und Wandertouren ermöglichen.

  • Der bekannteste Rundwanderweg ist die Tour des Glaciers.
  • Daneben führen die Fernwanderwege Via Alpina (Etappen R122/123), GR 5 und GR 55 durch den Nationalpark.

Berghütten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existiert ein dichtes Netz von Schutzhütten, die entweder dem PNV selbst, dem Club Alpin Français oder privaten Betreibern gehören. Von wenigen, tiefergelegenen Ausnahmen abgesehen erstreckt sich deren Bewirtschaftungszeitraum von Mitte Juni bis Mitte September.

Vom Nationalpark Vanoise betriebene Hütten

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sabine Bade, Wolfram Mikuteit: Tour des Glaciers de la Vanoise – Nationalparkwanderung in Savoyen. Fernwege-Verlag, 3. Auflage, Roxheim 2011, ISBN 978-3-937304-90-8.
  • Iris Kürschner: Vanoise. Albertville – Trois Vallées – Val d’Isère – Maurienne. 52 ausgewählte Tageswanderungen in der Tarentaise, in der Maurienne und im Vanoise-Nationalpark. Bergverlag Rother, München 2004, ISBN 3-7633-4304-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Parc national de la Vanoise. UNESCO World Heritage Centre, 8. Juni 2000, abgerufen am 15. Januar 2018 (französisch).
  2. statistische Angaben aus: Le Guide du Parc National de la Vanoise, Éditions Glénat, Grenôble 2003

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nationalpark Vanoise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien